Der Showdown beginnt - Tölzer Löwen starten in die Abstiegsrunde

Schluss mit Taktieren, gebremsten Einsatz, Schonung von angeschlagenen Spielern und personellen Experimenten. Am Wochenende beginnt für die fünf letztplatzierten Mannschaften der zweiten Bundesliga die Saison von vorne. Jedoch wird die Phase der Entscheidung nur von kurzer Dauer sein. Bereits in einem Monat ist alles vorbei. Für eine Mannschaft nicht nur die Saison, sondern auch die Zugehörigkeit zur bisherigen Spielklasse. Für die Tölzer Löwen gilt es, eine über den Erwartungen verlaufene Saison zu krönen. Hart war das Urteil der sogenannten Experten. "Nicht zweitligatauglich" oder "Kanonenfutter" war der Tenor der geringen Wertschätzung seitens der Konkurrenz. Mit bescheidenen finanziellen Mitteln stellte TEG-Geschäftsführer Franz Demmel eine Mannschaft zusammen, die stets als verschworenes Kollektiv auftrat und einigen Gegnern gewaltig Kopfzerbrechen bereitete. Dies alles wäre natürlich Makulatur, würden die Buam die Abstiegsrunde in den Sand setzen. Die jüngsten Resultate gaben índes zu wenig Hoffnung Anlass. Das Verletzungspech schlug in der Kurstadt ausgerechnet zum ungünstigsten Zeitpunkt zu. Immer wieder musste Hans Rothkirch auf Teile des Kaders verzichten oder diesen mit DNL- oder Juniorenspielern auffüllen. Glücklicherweise lichtete sich das Lazarett rechtzeitig zu Beginn der Abstiegsrunde, so dass gegen die Eispiraten aus Crimmitschau lediglich Florian Zeller (Schulter) ausfallen dürfte. Die Westsachsen gelten neben Heilbronn sportlich als Favorit für diese finale Einfachrunde, spielten sie doch bis zuletzt noch um einen Play Off Platz mit. Im Herbst des vergangenen Jahres stand das Team vom Sahnpark auf einer Stufe mit den Isarwinklern. Der Trainerwechsel von Mannix Wolf zu Jiri Ehrenberger sowie die Veränderung des Kaders (Dezainde, Klotz und Stärk kamen hinzu), führten zu einem merklichem Aufschwung. In den bisherigen vier Duellen gaben sich die Eispiraten auf heimischem Eis keine Blöße (9:3,4:2), in Bad Tölz behielten zunächst die Buam die Oberhand (4:3), mussten sich aber beim letzten Auftritt an der Peter-Freissl-Straße nach Penaltyschießen geschlagen geben. Ein Erfolg der Löwen zum Auftakt ist sicher nicht ausgeschlossen, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Absolute Konzentration von der ersten Sekunde an, ein Patrick Couture in Glanzform und ein zahlreich erscheinendes Publikum in der Hacker-Pschorr-Arena, das für die nötige Unterstützung auf den Rängen sorgt, wäre die Grundlage für einen Sieg. Bei der Zuschauerzahl sollte ein Überschreiten der 3000er Marke auch ob des reiselustigen Anhangs aus Sachsen keine Illusion sein. (orab)