Der SC Riessersee ist jünger und schneller gewordenDEL2 Teamcheck - SC Riessersee

Der Hauptakzent lag auf der Spielerqualität, der Nebenaspekt auf der Verjüngung der Mannschaft. Immerhin lag der Altersschnitt bei 25,54 Jahren, jetzt bei 24,48. Mit einer durchschnittlichen Größe von fast 1,83m liegt man im Mittelfeld, bei den Kilos gehört das SCR-Team mit 82,6 Kg eher zu den Leichtgewichten.
Tor:
Zwei Abgänge, ein Neuer. Starkeeper Jochen Vollmer lässt seine Karriere nun in Memmingen in der Bayernliga ausklingen und Daniel Schmidt ging ebenfalls. Jetzt die Nr. 1 ist wohl Matthias Nemec (#3, 26). Den Kampf um die Spitzenposition aufgenommen hat der aus München ausgeliehene Ilya Sharipov(#43;21). Der Juniorennationalkeeper hat bereits in der letzten Saison 15 Spiele für den SCR bestritten. Dritter Mann im Bunde ist wiederum Daniel Fießinger (#80;19). Damit er aber nicht ohne Eiszeit bleibt, wird Fießinger auch beim Oberligapartner Regensburg auflaufen.
Verteidigung:
Drei Akteure haben die Werdenfelser verlassen, wobei der Altersschnitt der Drei bei 31,7 Jahre lag. Sean Fischer verteidigt nun in Weißwasser, und die beiden Ex-Co-Kapitäne Benedikt Kastner in der Landesliga Bayern in Farchant und Sepp Staltmaier in der Bayernliga in Peißenberg. Neu im blau-weißen Trikot sind nun Benjamin Hüfner (#5;25), ein starker Aufbauspieler und Passgeber und Philipp Vogel (#-;18). Letzterer glänzt nicht gerade mit physischer Präsenz, soll aber mit seinen läuferischen Fähigkeiten überzeugen. In der letzten Saison einen gewaltigen Schritt nach vorne hat Julian Eichinger (#91;25) gemacht. Mit 38 Scorerpunkte fabrizierte er so viele Punkte wie in den beiden Saison davor zusammen. Christian Hummer (#22;23) war ebenfalls eine positive Überraschung. Er schaffte den Sprung aus der Oberliga (Klostersee) in die zweite Liga problemlos. Kandidaten für die zweite bzw. dritte Abwehrreihe sind Felix Thomas (#4;28) sowie Stephan Wilhelm (#15;33). Zur Verfügung stehen noch der aktuell verletzte John Rogl (#6; 20) sowie Simon Mayr (#95;21), wobei Mayr in Regensburg zu Eiszeiten kommen soll.
Sturm:
Als erstes fällt auf, das weniger Kanadier und Schweden Spielerplätze einnehmen. Conolly, Heatley, Johansson und Schultz kehrten dem Verein den Rücken. Dafür kam z.b. Scott Campbell(#-;30) . Der Kanadier versuchte sich in Europa als Erstes in der ersten italienischen Liga bei Valpellice, ging dann nach Dänemark zu Sönderijske und versucht nun sein Glück in Garmisch. Ebenfalls neu ist Ryan McDonough(#41;28). Der 28jährige Kanadier versuchte auch schon in Valpellice Fuß zu fassen, war zuvor schon in Hannover bei den Indians und in Landshut aktiv, versuchte sich zusätzlich noch in San Francisco und im dänischen Odense. In sechs Ligen schaffte er es, mehr als 1,00 Punkte pro Spiel zu erzielen, was seine Gefährlichkeit unterstreicht. Hochkarätigster Neuzugang nach den Kanadiern ist sicherlich Andreas Driendl (#10;30). Der gebürtige Schongauer verbrachte die letzten acht Jahre in Krefeld, kam dort auf 418 DEL-Einsätze. Weitere Neuzugänge sind die talentierten Nick Endress(#14;19) und Manuel Malzer (#97;18). Endress kam vom EV Regensburg und wird dort hauptsächlich, auch um Spielpraxis zu erhalten, eingesetzt. Malzer dagegen, vom Kölner DNL-Team kommend, ist scheinbar ein Kandidat für die vierte Reihe. Dort könnte er auf die Eder-Brüder treffen. Die beiden Tegernseer Andreas (#96;20) und Tobias Eder (#20;18) werden auch in diesem Jahr vom Münchner Kooperationspartner ausgeliehen , sollen aber langsam, vor allem der 20jährige Andreas, sich der DEL annähern.
Von den verbliebenen Akteuren stechen vor allem drei ins Auge. Der Schwede Mathias Beck(#83;33) , „Mr. Allsvenskan“, weil 664 Spiele in der zweiten schwedischen Liga, gilt vor allem als starker Aufbauspieler mit dem präzisen Pass. Etwas klein, aber technisch stark und gut auf den Kufen: Louke Oakley(#19;27). Nach einem Probejahr 2012 in Kaufbeuren ging er in die ECHL zurück, wo er aber nicht Fuß fassen konnte. Als wagte Oakley einen zweiten Versuch in Deutschland, hatte in Regensburg ein großes Jahr 2014/15 und will nun auch in seinem zweiten Riessersee-Jahr die Kritiker überzeugen. Tim Richter(#24;27), der Hamburger, der seine gesamte Eishockeyjugend in Füssen verbrachte, brauchte nach seinem sportlichen Rückschritt in die Oberliga ein Jahr in Kaufbeuren, ehe er wieder Land sah. In der letzten Saison brachte er es auf 26 Punkte in 50 Spielen und in der kommenden Saison dürfen es gerne mehr sein. Zwei wichtige Akteure, vornehmlich für die dritte Reihe sind Florian Vollmer(#9;32), ein Mann, der für mindestens 30 Punkte gut ist und Michael Rimbeck(#89;27). Zu guter letzt zu erwähnen wären noch zwei Akteure, die punktuell für die Werdenfelser antreten werden: Valentin Gschmeißner (#76;23) und Philipp Wachter(#36;21). Beide gehören offiziell dem Rießerseer Kader an, werden aber die größte Zeit der Saison in Regensburg verbringen.
Fazit: Der Kader ist jünger und wohl auch schneller geworden. Ob die Qualität ausreicht für die Play-Off ist zweifelhaft. Sollten die jungen Wilden einschlagen, dann ist der SCR in jedem Fall ein starker Gegner, der sich nicht so einfach geschlagen gibt. Im optimalen Fall könnte es die erste Play-Off-Runde werden.