Der Oberliga entronnen – Essen bleibt drin
Haie kommen zum JubiläumAuf der Anzeigetafel standen 56:26 gespielte Minuten, da verwandelte einer der sicher in dieser Saison nicht zu den Stars gehört hatte, die Eissporthalle am Essener Westbahnhof in ein Tollhaus. Es war eben wieder Zeit für Helden am Westbahnhof. Vor 2204 Zuschauern erzielte Thomas Richter, eher Ergänzungsspieler geholt, den 4:3 (1:0, 1:2, 2:1)-Siegtreffer für die Moskitos, die damit auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga bleiben.
Die Partie begann mit zehnminütiger Verspätung, da bei Warmmachen der Mannschaften eine Scheibe der Bande zu Bruch ging. Nachdem das Spiel begonnen hatte, sahen die Zuschauer im ersten Drittel ein schnelles Spiel, in dem die Essener die besseren Chancen hatten. Mark Cavallin hatte reichlich zu tun, aber entweder zielten die Essener Stürmer zu ungenau oder der Tölzer Keeper brachte die Scheibe unter Kontrolle. Ein Verteidiger war es, der das erste Tor erzielte. Curtis Sheptak wurde von Luigi Calce bedient, kurvte vors Tor und schlenzte die Scheibe links an Cavallin vorbei. Die „Buam“ meldeten sich nach einer Minute im zweiten Drittel zurück. Benjamin Hecker erwischte Daniar Dshunussow eiskalt und der junge Essener Keeper sah bei dem Treffer nicht gut aus. Überhaupt wurden die Moskitos schlampiger und ließen nach, Tölz legte zu und wurde auch ruppiger. Als die Löwen jedoch endgültig die Oberhand zu gewinnen drohten, war es wieder „Mister Bauerntrick spezial“ Yannick Dubé. Von rechts zog der Stürmer hinter das Tölzer Tor, fand keine Anspielstation, legte sich die Scheibe auf die Schaufel und dem Tölzer Keeper unten neben den Pfosten ins Netz.
Entscheidend konnten sich die Moskitos allerdings nicht absetzen. Wie aus dem Nichts dann der erneute Ausgleich. Troy Bigam ließ Dshunussow zum zweiten Mal an diesem Abend nicht gut aussehen und erzielte mit einem Schuss unter die Latte das zweite Tölzer Tor. Danach belauerten sich beide Teams. Noch 8:40 Minuten waren zu spielen, da stürzte Duane Harmer ganz Eishockey-Essen ins Tal der Tränen. Die meisten Zuschauer glaubten nach dem 2:3-Rückstand nicht mehr daran, das Spiel gewinnen zu können. Der Essener Matchwinner stand allerdings in Reihen der Tölzer. Routinier Peter Gulda leistete sich zunächst eine Behinderung, bei angezeigter Strafe einen unkorrekten Körperangriff und regte sich dann noch auch. Hauptschiedsrichter Schütz gab 2 + 2 + 10 Strafminuten. Auch wenn das Überzahlspiel der Moskitos oft nicht funktionierte, diesmal klappte es. Zunächst Jason Deleurme mit dem Ausgleich, und dann eben dieser junge Spieler, Thomas Richter, der „nur als Ergänzungsspieler“ kam und dann zum Helden wurde. Angetreten waren die Moskitos um „oben“ mitzumischen, der Klassenerhalt dürfte allerdings nach dieser Saison so wichtig einzustufen zu sein, wie lange nichts mehr. Alle feierten ausgelassen nach dem Spiel. Jari Pasanen, der alte und neue Essener Trainer war überglücklich, dass sein Team mal nicht eingebrochen war, sondern zurückgekommen war. Und Spieler, Fans und Offizielle feierten noch lange einen Erfolg, der so nie gewollt war.
Tore: 1:0 (15:27) Sheptak (Calce, Vozar), 1:1 (21:21) Hecker, 2:1 (31:16) Dubé
2:2 (37:17) Bigam, 2:3 (51:20) Harmer (Bigam, Borzeki), 3:3 (54:28) Deleurme
(Gosdeck, Houde), 4:3 (56:26) Richter (Houde, Busch). Strafen: Essen 16, Bad
Tölz 18 + 10 Gulda + Spieldauerstrafe Co-Trainer. Zuschauer: 2204. Schiedsrichter: Schütz - Dombrowski, Winnekens (uv)