„Der HEC ist wieder da!“Tendenz: steigend
Erinnern wir uns einige Wochen zurück und betrachten im Rückblick die Pressekonferenzen der Heilbronner Falken, so wird man unweigerlich auf Aussagen wie „individuelle Fehler die zu Gegentoren geführt“ von Trainer Mannix Wolf stoßen. Bei der Pressekonferenz am Sonntagabend, die Falken besiegten die Starbulls aus Rosenheim gerade mit 6:2, war es Gästecoach Franz Steer, der sein Team in die Pflicht nahm und kleine Fehler analysierte, die durch die Falken zu Treffern genutzt wurde. Auch wurde den Falken vor einigen Wochen attestiert, dass nur eine Reihe, nämlich die um Brad Schell, Adam Brace und Patrick Schmid, wirklich produktiv und ligatauglich sei. Schaut man auf den aktuellen Spielbericht so sind dort Marvin Krüger, Joseph „Seppi“ Lewis, Carsten Gosdeck und Richard Gelke als Torschütze neben Brad Schell aufgeführt. Es ist viel passiert im Unterland. Seit der Verpflichtung von Torhüter Eric Hartzell zeigt die Formkurve der Falken nach oben. Ein riesiger Punkterückstand auf den Vorletzten ist auf zwei Zähler geschrumpft. Am kommenden Mittwoch gastiert eben dieser Vorletzte, die Wölfe Freiburg, in Heilbronn. Erstmals seit dem zweiten Spieltag könnten die Falken die rote Laterne weiterreichen. Doch ob dieses rote Licht nun im Unterland oder im Breisgau leuchtet ist für Mannix Wolf eher sekundär. Sei Augenmerk liegt ausschließlich auf dem Klassenerhalt. „Wir wollen das letzte Spiel der Saison gewinnen und in der Liga bleiben!“ Gleichzeitig sagt aber er auch, dass er nichts einzuwenden hätte, führe der Weg der Falken im Klassement nach oben. Zuzutrauen ist es ihnen gewiss. Die letzten beiden Heimspiele wurden gewonnen, 11:2 Tore in diesen beiden Spielen erzielt und mit den Bietigheim Steelers und den Starbulls Rosenheim waren nicht gerade Leichtgewichte der DEL2 zu Gast.
Das gestrige Spiel machte zudem eine weitere Veränderung der Falken offenkundig: das Selbstvertrauen ist zurück. Das zwischenzeitlich 2:1 erzielte Richard Gelke aus der Drehung heraus. Es mag bezweifelt werden, dass diese Bewegung vor einigen Wochen durch einen Falkenspieler gezeigt worden wäre. Seppi Lewis blüht auf und lauert auf seine Chancen in Unterzahl. Gegen Bietigheim und auch gegen die Starbulls war er in numerischer Unterlegenheit erfolgreich. Sobald sein Sturmpartner Marvin Krüger den Puck erobert hat startet Lewis durch und wartet auf die kleine schwarze Hartgummischeibe. Eine freche Spielweise, die eher untypisch einem Schlusslicht ist. Durch dieses gestiegene Selbstvertrauen wirkt das Spiel der Falken zudem souveräner und leichtfüssiger. Die Spieler trauen sich mehr zu und sind extrem effektiv geworden. Waren gegen die Eispiraten Crimmitschau noch mehr als 40 Schüsse nötig, um zwei Treffer zu erzielen, waren am vierten Advent für sechs Tore nur 31 Schüsse notwendig. Die Falken machen wieder Spaß und begeistern die Zuschauer. Nachdem Spiel verließ ein Vater mit seinem kleinen Sohn die Halle. „Meldest Du mich im Eishockey an?“ wollte der kleine wissen. Passend dazu sangen die Fans in der Halle: „Der HEC ist wieder da!“
Zum Spiel
Bereits in der dritten Minute markierte Carsten Gosdeck das 1:0 für die Falken. Den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Wade MacLeod (11.) beantwortete Richard Gelke knapp eine Minute später mit dem sehenswerten 2:1. Mit dem Rücken zum Tor nahm er die Scheibe an und traf aus der Drehung heraus. Sowohl das Tor von Gosdeck, als auch der Ausgleich von MacLeod fielen im jeweils ersten Überzahlspiel der beiden Teams. Anders als im Spielbericht angegeben markierte Richard Gelke mit seinem zweiten Treffer das 3:1. Einen Fehlpass im Drittel der Starbulls konnte Steven Bär abfangen. Gelke ließ Timo Herden im Tor der Gäste keine Abwehrchance. Einen Puckverlust netzte Fabian Zick (25.) zum neuerlichen Anschlusstreffer ein. Heilbronns Topscorer Adam Brace (Rückennummer 28) verlor die Scheibe an Zick und dieser marschierte über die Eisfläche zu seinem Tor. Zur viel kritisierten Leistung von Schiedsrichter Steffen Klau paßte, dass Michael Rohner einen Assist zugesprochen bekam. Zwar war er nicht an der Scheibe, trägt aber, genau wie Brace, der die Scheibe verlor, die Nummer 28 auf dem Trikot. Nach vor der Pause erhöhten Brad Schell und Seppi Lewis in Unterzahl auf 5:2. Auch hier wurden die Torschützen im offiziellen Spielbericht nicht korrekt wiedergegeben. Den Treffer zum 6:2 Endstand markierte erneut Carsten Gosdeck. Vorangegangen war eine schöne Paßstafette der Reihe um Gosdeck, Matthias Forster und Conor Morrison.