„Das Spiel war eine einzige Enttäuschung!“Heilbronner Falken
„Das Spiel war eine einzige Enttäuschung!“„Das Spiel war eine einzige Enttäuschung!“, so Gerd Wittmann nach dem Spiel. „Wir wollten weg vom Tabellenende, aber es war zu wenig Wille da und null Zweikampfverhalten.“ Viel mehr kann man eigentlich nicht über das Spiel der Falken am gestrigen Freitag gegen die Lausitzer Füchse sagen. Verdient siegten die Gäste mit 4:2 und entführten somit wichtige Punkte aus der Käthchenstadt. Der neue Falken-Trainer Igor Pavlov, der am heutigen Samstag sein erstes Training leitet, saß auf der Tribüne und sah die auf ihn wartende Arbeit.
Lediglich zwei Heimspiele haben die Falken bis jetzt gewonnen. Bereits früh im Spiel hatte man den Eindruck, dass sich diese schlechte Bilanz am gestrigen Abend nicht verbessern würde. Zu statisch, zu ideenlos war das Spiel der Hausherren. Zwar waren die Unterländer häufiger in Puckbesitz, doch gefährlicher waren die Gäste aus der Lausitz. Nach elf Minuten jubelten die Gäste das erste Mal, doch das Tor fand keine Anerkennung, da es mit der Hand erzielt wurde. Zwei Mal zielten die Füchse im Anschluss zu genau und trafen nur das Metall. Eine fast zwei Minuten dauernde doppelte Überzahl ließen die Heilbronner ungenutzt. Hierzu Gerd Wittmann: „Wir haben im Powerplay nur rumgestanden und uns keine Möglichkeiten rausgespielt.“ Torlos ging es in die erste Pause.
Im Powerplay machten es die Mannen von Dirk Rohrbach besser. In der 28. Spielminute gelang den Gästen ihrerseits in doppelter Überzahl der Führungstreffer. Christoffer Kjärgaard traf aus kurzer Distanz. In der 38. Spielminute erhöhte Thomas Götz auf 2:0. Völlig ohne Gegenwehr konnten die Lausitzer den Puck im eigenen Drittel erobern und nach einem einfachen Pass im gegnerischen Drittel dieses Tor erzielen. Anlässlich des zweiten Gegentreffers ließ Falken-Verteidiger Fabian Krull seiner Wut freien Lauf und zertrümmerte hinter der Spielerbank seinen Schläger. Gerd Wittmann zu dieser Situation: „Da kann ich nur sagen: Respekt! Der Junge wollte ein Zeichen setzen!“ Krull selber: „Ich war einfach wütend, und es hat ja etwas genutzt, direkt danach haben wir ein Tor geschossen.“ In der Tat brauchten die Falken nur knapp eine Minute, um - zumindest für kurze Zeit - ins Spiel zurückzufinden. Nach schöner Vorarbeit durch Robert Hock, der sich im Zweikampf hinter dem Tor durchgesetzt hatte, traf Frantisek Mrazek zum Anschlusstreffer. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die zweite Pause.
Im ersten Powerplay im letzten Drittel erhöhten die Füchse durch Scott King auf 3:1 und stellten so den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Es sollte bis zur 57. Minute dauern, ehe die Heilbronner den neuerlichen Anschlusstreffer erzielten. Mitch Versteeg traf in Überzahl. Zwischenzeitlich waren die Aktionen auf beiden Seiten nicht zwingend genug, um weitere Tore zu erzielen. 71 Sekunden vor Ende erhielt Mike Mieskowski auf Seiten der Gäste eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung. Gerd Wittmann nahm eine Auszeit und tauschte Torhüter Sinisa Martinovic gegen einen sechsten Feldspieler. Es dauerte gerade einmal zehn Sekunden und der Puck zappelte im Netz. Allerdings im verwaisten der Heilbronner Falken. P.J. Fenton konnte das Bully gewinnen, allerdings verlor Adriano Carciola direkt im Anschluss den Puck und der Weg zum 4:2 und damit zum Endergebnis war frei. Thomas Götz traf ins leere Tor und verbuchte damit seinen zweiten Treffer.
Auf Igor Pavlov wartet sicherlich keine leichte Aufgabe. Er übernimmt ein Team auf dem vorletzten Tabellenplatz mit acht Punkten Rückstand auf den letzten Play-off-Rang. 15 Niederlagen stehen gerade einmal sechs Siege gegenüber. Die letzten vier Spiele wurden verloren und seit der Länderspielpause konnte nur ein Punkt eingefahren werden.
Zudem wird Steven Bär den Falken mindestens sechs weitere Wochen fehlen. Beim Auswärtsspiel in Bietigheim am 2. November hatte er einen Schuss mit der Hand abgeblockt und sich dabei die Mittelhand gebrochen. Er wurde zwischenzeitlich erneut operiert und es wurden vier Schrauben und eine Titanplatte eingesetzt.
Heute fiel zudem Marco Habermann verletzt aus. Wie Gerd Wittmann mitteilte, zog er sich eine Schnittwunde durch eine Kufe zu. Dies geschah in einer unübersichtlichen Situation. Die Wunde müsse genäht werden und anschließend verheilen. Es ist mit einer Ausfallzeit von einigen Wochen zu rechnen.
Dirk Rohrbach (Trainer Lausitzer Füchse):
„Jeder wollte heute die Big Points holen. Wir sind gut aus der Länderspielpause gekommen und haben gegen Rosenheim und heute gewonnen. Wer am Tabellenende steht, muss hart arbeiten. Es fliegt einem in dieser Situation nichts zu, man muss sich alles erkämpfen.“
Fabian Krull zu seinem „Schlägerbruch“:
„Ich war einfach wütend, und es hat ja etwas genutzt, direkt danach haben wir ein Tor geschossen. Vielleicht hätte ich das schon vor dem Spiel machen sollen. In unserer Situation reicht das nicht, was wir gespielt haben. Wir haben nicht genug gegeben, um zu gewinnen. Wir müssen einfach immer alles geben. In meinen Augen haben wir das nicht und ich wollte so ein Zeichen setzen!“