Das Punkten direkt auf Sonntag vertagen?

Angesichts des aktuellen Spielermangels vor dem schweren Auswärtsspiel der Essener Moskitos in Schwenningen (Freitag, 20 Uhr, Stadion am Bauchenberg) bewies Sportdirektor Uli Egen auf der heutigen Pressekonferenz Galgenhumor: "Vielleicht sollten wir uns direkt auf das Heimspiel am Sonntag konzentrieren, ohne Fünf wird wohl kaum etwas zu holen sein im Schwarzwald." In der Tat fallen mit Alexej Dmitriev, Marcus Rohde, Moritz Müller, Sergej Stas und wahrscheinlich Phillipe Audet gleich fünf Spieler flach. Alexej Dmitriev kann wegen schulischer Prüfungen nicht mit in den Schwarzwald und Marcus Rohde leidet immer noch an einer Bronchitis. Moritz Müller ist mit der U19-Nationalmannschaft unterwegs, Sergej Stas mit der weißrussischen Nationalmannschaft, dazu wäre der Verteidiger nach seiner Spieldauerstrafe für das Spiel in Schwenningen gesperrt. Zu allem Überfluss verletzte sich Phillipe Audet beim heutigen Training noch leicht an der Leiste: "Wir wissen noch nicht genau, was er hat, es schien auch nicht ganz so schlimm. Wenn es aber nicht geht, werden wir ihn auf jeden Fall für Sonntag schonen", so Trainer Toni Krinner zur Verletzung seines Stürmers.
Licht und Schatten wechselten zuletzt bei den Gastgebern, zuhause gab es am letzten Freitag eine sang- und klanglose 0:3-Niederlage gegen die Duisburger Füchse. Im Derby beim Erzrivalen Freiburg untermauerten die Bullard Schützlinge allerdings am Sonntag ihre Anwartschaft auf den vierten Tabellenplatz. Glatt mit 6:0 setzten sich der ehemalige DEL-Gegner der Moskitos beim Erzrivalen in Freiburg durch und erzielten dabei fünf seiner sechs Tore bei numerischem Gleichstand auf dem Eis. Dass die Wild Wings auf eigenem Eis kein übermächtiger Gegner sind, zeigt ein Blick auf die Heimbilanz. Hier rangieren die Schwarzwälder mit 13 Siegen nur auf einem mageren siebten Platz. "Wer weiß, wenn Hardi Wild wieder so ein Sahnewochenende wie letzte Woche erwischt, vielleicht können wir das Spiel dann auch ohne Vier oder Fünf lange offen gestalten", gab sich Uli Egen letztendlich doch nicht gleich im Voraus geschlagen.
Anders die Situation vor dem Heimspiel der Essener Moskitos am Sonntag (18:30 Uhr, Eissporthalle am Westbahnhof) gegen die Blue Devils Weiden. Mit 93 erzielten Treffern sind die Oberpfälzer das sturmschwächste Team der gesamten Liga, zudem konnten die Blue Devils auf fremdem Eis erst magere sechs Zähler erbeuten und sind damit eins von zwei Teams, die auswärts noch größere Probleme haben als die Moskitos selbst. Von der Papierform also auch ohne die Ausfälle bei den Essenern eine klare Sache? Hier hebt die sportliche Leitung der Moskitos warnend den Zeigefinger: "Da denkt doch jeder, die musst du zuhause mit sechs Toren Unterschied weghauen, aber die haben doch überhaupt nichts zu verlieren. Die kommen zu uns, stellen sich hinten rein und je länger sie ein enges Ergebnis halten können, umso schwerer wird es für uns", warnt Toni Krinner. Und auch für Uli Egen wird das sonntägliche Spiel gegen den Tabellenvorletzten kein Selbstläufer: "Unsere Mannschaft hat zuletzt zuhause gegen die Spitzenteams der Liga tolle Spiele gezeigt, da erwartet jeder einen klaren Sieg gegen Weiden, aber das wird ein ganz anderes Spiel."
Dass die Blue Devils die Liga noch nicht abgeschrieben haben, zeigte zuletzt der Trainerwechsel. Sergej Svetlov löste Leos Sulak an der Bande der Oberpfälzer ab und soll den Klassenerhalt mit den Blue Devils schaffen. Verzichten muss der Neu-Coach der Weidener allerdings auf seinen Stammtorhüter. Reinhard Haider verletzte sich beim Spiel in Bietigheim schwer (Kieferbruch) und wird vermutlich für vier bis fünf Wochen ausfallen. Da der Förderlizenzgoalie der Blue Devils, Lukas Lang, vermutlich ebenso wie Moritz Müller mit der U19-Nationalmannschaft unterwegs sein wird, dürfte am Sonntag mit Christian Meiler der bisherige Backup-Goalie zwischen den Pfosten stehen. (uv - www.treffpunkt-westbahnhof.de)