Das Kribbeln wird unerträglich

Leichter Schweißgeruch liegt in der kühlen, feuchten Luft. Nervosität und
Zuversicht gleichzeitig sind allgegenwärtig, es kribbelt und bei allen
Anwesenden steigert sich die Anspannung ins Unermessliche. Plötzlich wird es
dunkel, der Trailer ertönt über die wackelige Lautsprecheranlage und es wird
totenstill in der Eissporthalle am Essener Westbahnhof. Ein Meer aus
Wunderkerzen erhellt die Zuschauerränge und der Stadionsprecher beginnt mit
dem Verlesen der Vornamen der Spieler. Der Nachname ertönt wie einen lauter
Peitschenknall von den Zuschauerrängen und als der erste Puck im Mittelkreis
das Eis berührt beginnt sich die Anspannung zu lösen und macht einer
gewaltigen Stimmungsentladung breit, die die Akteure auf dem Eis zu nie
gekannten Leistungen tragen kann. Es ist einer jener Abend für „Big Points“,
ein Abend, an dem Helden geboren werden können. Peter Draisaitl war so einer,
als er die Essener Moskitos 1999 im Finale der 2. Bundesliga gegen Bad Nauheim mit seinem
Treffer zum Meistertitel schoss, oder Terry Yake, als er die Moskitos gegen
die Nürnberg Ice Tigers im letzten Spiel zum sportlichen Klassenerhalt in der DEL
schoss. Aber auch Jaroslav Buchal oder Michael Kreitl waren solche Helden, als
sie ihr damaliges Team zum Aufstieg schossen.
Am kommenden Freitag um 20 Uhr erlebt die Eissporthalle am Westbahnhof
wieder einen dieser Abende. High Noon, wenn die Essener Moskitos im vorletzten Spiel der
Abstiegsrunde der 2. Bundesliga auf die Tölzer Löwen geht, denn für beide geht es um den
Klassenerhalt. Gewinnen die Moskitos dieses Spiel nach regulärer Spielzeit
sind die Stechmücken nach einer langen, verkorksten Saison dem
Abstieg entronnen und ein einzelner, oder eine Mannschaft wird doch noch
zum „Helden“. Bereits jetzt elektrisiert dieses Spiel wieder die Zuschauer
und es liegen zahlreiche Kartenwünsche und Bestellungen auch aus den
umliegenden Nachbarstädten vor. Die Moskitos rechnen mit der höchsten
Zuschauerzahl der Saison, denn auch Co-Sponsor „Pizzaboy“ hilft, alle Kinder
und Jugendlichen bis 17 Jahre haben freien Eintritt, der Eintritt wird von
„Pizzaboy“ gesponsert. Aber auch „hoher Besuch“ hat sich angesagt,
Oberbürgermeister Reiniger wir dabei sein, ebenso wie die „ehemaligen“
Martin Sychra und Jan Benda. Die Cheerleader der Moskitos werben mit einer
Flyeraktion am Donnerstag und Freitag um Unterstützung und Trainer Jari
Pasanen bringt es auf den Punkt: „Ich habe eine Bitte an die Fans: Es gibt
nur dieses eine Spiel, wir brauchen euch. Auch wenn ich kein schönes Spiel
erwarte, die Spieler sind heiß und wir alle wollen den Klassenerhalt. Bitte
helft uns und lasst den Westbahnhof brennen.“ Wie Recht der Trainer hat,
beweist die Einlassung eines Fans auf dem heutigen Fanstammtisch. „Es mag ja
sein, dass es gewisse Probleme im Team gibt, aber es hilft für Freitag nur
eins, versucht das für ein Spiel zu vergessen und lasst uns gemeinsam die
Klasse erhalten“.
Die Verhandlungen mit Trainer Jari Pasanen für die kommende Saison
scheinen auf einem guten Weg und könnten möglicherweise bereits bald zu einer
Entscheidung führen. Wie auf der heutigen Pressekonferenz bekannt wurde hat die Firma Emmi, bereits seid dieser Saison Sponsor bei den Essener Moskitos, das Engagement
um eine weitere Saison verlängert. Nach der „Wohnbau AG“ bereits der zweite
Sponsor der den Moskitos auch in der kommenden Saison die Treue halten wird. (uv)
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