…dann bin ich kollabiert!“Dresdner Eislöwen
„Was unsere Spielweise betrifft, müssen wir dort ansetzen, wo wir gegen Heilbronn im letzten Drittel aufgehört haben. Das heißt schnelles Umkehrspiel zeigen, viele Scheiben vor das Tor bringen und die Verteidiger so unter Druck setzen“, hatte Trainer Thomas Popiesch vor der Partie als Marschrichtung ausgegeben. Und daran hielten sich seine Jungs, zumindest im ersten Drittel. Die Dresdner Fans sahen einen sehr couragierten Auftritt ihrer Mannschaft, die den Gegner sofort unter Druck setzte und kaum über die rote Linie kommen ließ. Einziges Manko: der Puck ging, auch bei einer Fünf gegen Drei Überzahl, nicht über die Linie. Was zu einem großen Teil allerdings auch Patrick Ehelechner im Tor der Starbulls zuzuschreiben war, von seinen Vorderleuten war in diesem Abschnitt nicht All zu viel zu sehen.
Dies änderte sich jedoch nach der ersten Pause: Die Rosenheimer starteten furios, nahmen das Gehäuse der Hausherren unter Dauerbeschuss und waren auch in Unterzahl alles andere als inaktiv. Grund genug für Eislöwen-Coach Popiesch, der auch nach dem Spiel keine so rechte Erklärung für den Einbruch seiner Mannschaft hatte, bereits in der 28.Minute eine Auszeit zu nehmen, um seine Truppe wieder zu sortieren. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, den die Dresdner zur Führung durch Travis Martell (15.) nutzten. Die Starbulls blieben jedoch in diesem Drittel die dominierende Mannschaft und nur dem Umstand, dass die Bayern mehr als nachlässig mit ihren zahlreich vorhandenen Chancen umgingen war es zu verdanken, dass die Eislöwen mit einem knappen Vorsprung in die Kabine gehen konnten.
Auch in den letzten 20 Minuten konnten sich die anwesenden Zuschauer über Langeweile nicht beklagen. Sie bekamen ein schnelles und rassiges Spiel zu sehen, was beste Unterhaltung bot. Insgesamt gesehen taten allerdings die Gäste mehr fürs Spiel und kamen durch Mario Valery-Trabucco (44.) zum verdienten Ausgleich. „Das1:1 kann passieren“, analysierte Thomas Popiesch nach dem Spiel. „Aber dann muss ich kompakter stehen, auch in der Rückwärtsbewegung, und in nicht mehr so viel zu lassen und wir haben zu viel zugelassen. Fehler häuften sich und führten zur Niederlage. Diese tut weh, gerade weil die Mannschaft in den ersten 20 Minuten ein anderes Gefühl vermittelt hat.“ Einer dieser Fehler führte dann auch zur Führung der Gäste, als Andrej Strakhov (58.) im Slot nicht beachtet wurde und unbedrängt einen Abpraller versenken konnte. Das Risiko, den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen, wurde an diesem Abend nicht belohnt. Maximilian Hofbauer (60.) sorgte mit einem Treffer ins leere Eislöwen-Gehäuse für den 1:3 Endstand.
Nach dem Spiel gab Starbulls-Trainer Franz Steer Auskunft, was seine Worte in der ersten Drittelpause in der Kabine waren: „In meiner ruhigen Art und Weise, wie ich nun so einmal bin, habe ich meiner Mannschaft gesagt: Wenn ihr weiter so spielt, habt ihr mich Weihnachten nicht mehr. Dann bin ich nämlich kollabiert!“….Und das wollte vermutlich keiner riskieren. Und auch wir glauben es ihm aufs Wort…