"Danke, Löwen, danke"DEL2 16. Spieltag
Überragend: Andre Mücke mit zwei Toren - Foto: Robin Trettin„Wir gehen mit großem Respekt vor dem SC Riessersee in diese Partie“, hatte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch im Vorfeld gesagt, aber davon war absolut nichts zu sehen. Der schon gewohnt druckvolle Beginn trug bereits nach 57 Sekunden Früchte: Feodor Boiarchinov brachte mit seinem ersten Saisontor seine Mannschaft in Führung. Der Stürmer stand nach einer Zweimonatigen Verletzungspause erst das zweite Mal wieder mit auf dem Eis. Besonders bitter, dass er in den Schlusssekunden des Mittelabschnitts kurz davor war, nach einem Hohen Stock mit Verletzungsfolge des Garmischers Valentin Gschmeißner erneut auszufallen. Dieses unnötige Foul wurde zu Recht mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe geahndet, die folgende Fünfminütige Überzahl nutzten die Hausherren durch Tomi Pöllänen und David Hajek zu zwei Treffern zum 6:1 Endstand. Und genau das macht diesen Regelverstoß so sinnlos: Die Eislöwen führten bereits mit 4:1 und nach dem Spielverlauf war zu diesem Zeitpunkt mit diesem Spielstand bereits eine Vorentscheidung gefallen. Die Dresdner dominierten die Partie und hatten das Geschehen unter Kontrolle. Bei den Gästen lief nicht allzu viel zusammen, wirklich gefährlich wurden sie den Eislöwen zu keiner Zeit. Bereits bis zur 34. Minute hatten ein in dieser Partie überragender Andre Mücke (2) und Marius Garten Fehler der Werdenfelser in Tore umgemünzt. Auch wenn zwischendurch Maximilian Kastner verkürzen konnte, änderte das nichts an der Überlegenheit der Elbstädter, die einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg und damit den vierten Erfolg in Serie feiern konnten.
SCR-Trainer Toni Krinner wollte die schwache Leistung seiner Mannschaft nicht überbewerten: „Wir haben in den letzten Wochen hervorragende Spiele abgeliefert. Letztlich ist es mir lieber, wir verlieren einmal so hoch, als drei Mal 1:2. Wir haben heute sicher keine Top-Leistung abgerufen, müssen aber anerkennen, dass Dresden sehr gutes Eishockey geboten hat.“ Eislöwen-Coach Thomas Popiesch sah seine Mannschaft erst nach dem ersten Drittel vorn: „Nach den ersten 20 Minuten hätte es auch 2:2 stehen können. Aber wir haben in den richtigen Momenten die Tore geschossen und auch im Powerplay ist die Scheibe gut gelaufen. Für die Zuschauer war es ein attraktives Spiel und ich bin froh über die drei Punkte.“
Feodor Boiarchinov büßte übrigens zwei Zahnhälften ein und spielte mit frei liegenden Nerven die Partie zu Ende. Eishockeyspieler sind eben doch die Härtesten…