Dan Hacker ist stolz auf „Premieren-Titel“2. Bundesliga erstmals bei Eishockey-Gala vertreten
Freilich war es „nur“ eine Ehrung im Rahmen vieler anderer. Auch das Logo der ESBG fehlte auf der Einladung. Aber dennoch. Im Zuge der Annäherung zwischen DEL und 2. Bundesliga war es „ein kleiner Schritt, allerdings auch ein wichtiger“, sagte ESBG-Geschäftsführer Alexander Jäger. Was die sportliche Wahl als solche angeht, ist Jäger zufrieden. „Ich denke, dass es Dan Hacker wirklich verdient hat“, sagt Jäger über den Spieler der Schwenninger Wild Wings. Und tatsächlich, Hacker arbeitet unermüdlich, ist überall zu finden und dazu noch erfolgreich. Dass ihn die SERC-Fans längst in ihr Herz geschlossen haben, ist klar. Aber auch bei den Gegner hat sich Hacker Respekt verdient. „Das ist eine große Ehre für mich“, sagte Hacker der Preisverleihung.
Wie schon sein DEL-Pendant Andreas Holmqvist, der in der höchsten Spielklasse zum Spieler des Jahres gewählt worden ist, schaut er aber auch nach vorne. Welche Gegner er sich in den Play-offs wünscht – diese Frage ließ ihn vor dem letzten Hauptrundenspieltag kalt. „Ich habe vor langer Zeit gelernt, dass es keinen perfekten Gegner gibt“, sagt Hacker. Wohl aber weiß aber, wer ein gefährlicher Gegner ist. „Heilbronn“ – auf die Falken treffen die Wild Wings im Viertelfinale – „ist immer eine große Herausforderung.“ Das Ziel für die Play-offs ergibt sich fast von selbst. „Die Erwartungen sind hoch“, weiß Hacker. Die Meisterschaft soll es werden. Noch ist damit nicht die Aufstiegsmöglichkeit in die DEL verbunden. „Allerdings muss man sagen, dass das Umfeld die Wild Wings wirklich gut unterstützt. In Schwenningen wünscht man sich, wieder in der DEL zu spielen. Und es wäre auch gut für die DEL, einen Club wie Schwenningen zu haben.“
Doch ein Stückweit war die 2. Bundesliga noch bei einer anderen Ehrung vertreten. Denn im Rahmen der Gala werden jährlich die „Neuzugänge“ für die deutsche Hall of Fame geehrt. Diesmal war Andreas Renz an der Reihe. „Er hat Eishockey mit unbändigem Willen gespielt. Als er beim Jubiläumsspiel der Kölner Haie als Legende auflief, da hat die Halle getobt. Er lebt Eishockey, ist ein großes Vorbild“, sagte KEC-Trainer Uwe Krupp. Der Preis und Krupps Laudatio bewegten Renz. „Wenn jemand wie Uwe Krupp so etwas sagt, ist das eine große Ehre.“ Dass seine Verteidigerarbeit derart geschätzt wird, „ist eine wirkliche Bestätigung“.
Nach neun Jahren bei den Haien kehrte Renz 2010 nach Schwenningen zurück und ist seit seinem Karriereende als Spieler nun als Co-Trainer bei den Wild Wings tätig. „Natürlich dient diese Veranstaltung als Annäherung für alle Seiten. Hier kommen Vertreter der DEL, der 2. Bundesliga und des DEB zusammen. Hier werden Gespräche geführt. Dabei wird natürlich nichts beschlossen, aber man redet miteinander.“ Auch Renz weiß, dass sich viele im Umfeld der Wild Wings die Rückkehr in die Erstklassigkeit wünschen. „Fans und Sponsoren wünschen sich das. Der SERC ist ein Traditionsclub. Wir müssen geduldig bleiben und weiter arbeiten.“
Wie vor einiger Zeit gemeldet, hat kein Zweitligist eine Bürgschaft für ein DEL-Aufnahmeverfahren hinterlegt. Auf sportlichem Weg geht aktuell nichts. Denkbar wäre sicher eine Lizenzübernahme, sollte ein DEL-Club straucheln. „Aber es ist natürlich für das deutsche Eishockey nicht gut, wenn ein Verein aus wirtschaftlichen Gründen die DEL verlassen muss“, sagt ESBG-Geschäftsführer Alexander Jäger. Der sportliche Weg ist sicher der wünschenswertere. „Das war heute ein kleiner Schritt der Annäherung. Es müssen natürlich noch viele weitere Schritte gemacht werden.“ Man spricht miteinander. Das ist schon mal eine ganze Menge wert. „Mein Dank geht an die DEL, dass der beste Zweitliga-Spieler in diesem Rahmen geehrt wurde“, erklärte Jäger.