Crimmitschau unterliegt den Towerstars
Crimmitschau unterliegt den TowerstarsDer kleine, aber feine Unterschied: zeigte sich Tabellenführer Schwenningen dabei vor allem beim Verwerten eigener Chancen als Spitzenteam, fielen bei den Ravensburger Towerstars zusätzlich zu diesem Umstand unnötige Mätzchen unangenehm auf. Letztlich unterlagen die Hausherren mit 4:7.
Als Teamleader präsentierte sich dabei Verteidiger Lukas Slavetinsky: Nach gerade einmal sechs Minuten nutzte der immerhin 85 Kilogramm schwere Deutsch-Tscheche die Gelegenheit nach einem leichten Haken Torsten Heines und fiel wie schwer getroffen aufs Eis und holte sich vom sichtlich beeindruckten Schiedsrichter Heffler die Zusage zum Penaltyschuss ab, den er auch noch versenkte. Woanders hat es für diese Art Spielauffassung auch schon mal zwei Minuten wegen Unsportlichkeit gegeben.
Aber um es gleich vorwegzunehmen: Auch wenn es noch mehrere Ravensburger Nickligkeiten im Spiel gab, das Endergebnis ist damit nicht zu erklären. Denn vor allem bei den Special Teams erwiesen sich die Gäste als haushoch überlegen. Neben dem Penaltytreffer erzielten sie drei Powerplay- und zwei Empty-Net-Tore, nur bei einem Ravensburger Treffer befanden sich zehn Feldspieler auf dem Eis. Und mit dieser Effizienz gaben sie den derzeit im Tief befindlichen Crimmitschauern Anschauungsunterricht. Die Eispiraten kämpften und rackerten wie bislang in jedem Saisonspiel, aber versiebten Chancen wie in den letzten sechs Partien. Dazu kam eine bislang in Heimspielen so nicht erlebte Pass-Unsicherheit, auch die Puckverluste im eigenen Spielaufbau waren mehrheitlich selbstverschuldet statt vom Gegner erzwungen. Hier ist Aufbauarbeit gefragt; aber Larry Suarez wirkte auf der anschließenden Pressekonferenz, als hätte er dafür schon einen Plan parat. Und sind wir mal ehrlich: Selbst die schlechteren Spiele dieser Saison (das 1:11-Debakel vielleicht einmal ausgenommen) sind immer noch schöner anzuschauen als das, was dem Sahnparkgänger in den vergangenen beiden Jahren geboten wurde.
Das 0:2 durch Thomson in Minute 14 war wohl schon so etwas wie eine Vorentscheidung, denn auch wenn die Eispiraten im Laufe des Spiels immer wieder den Rückstand verkürzen konnten: Ravensburg gab eins besser. Ob das nun das 1:2 Garett Bembridges war, dem in Drittel 2 Maloneys und Thomsons klug herausgespielte Überzahltreffer folgten, oder das 2:4 Kevin Saurettes, das Markus Busch, wieder im Powerplay, beantwortete; die Cleverness der Gäste war gestern ihr Trumpf, und daher geht der Sieg auch in Ordnung. Beide Trainer sahen das im Anschluss auch so.
Zuvor hatten Andress und Strong auf Crimmitschauer sowie Slavetinsky und Leavitt (beide ins leere Tor, nachdem kurz vor Schluss Güttner jeweils bei Zwei-Tore-Rückständen auf der Spielerbank blieb) auf Ravensburger Seite etwas für ihr Torekonto getan.
Fazit: Mund abputzen, weiter machen und vor allem: aus den Fehlern lernen! Dafür war in dieser Saison schon einmal ein Spiel gegen die Towerstars gut.