Crimmitschau machbar – Kassel mit 3:2-Sieg über Eispiraten

Auch der ETC
Crimmitschau, vermeintlicher Angstgegner des Spitzenreiters, ist also machbar
für die Huskies: Nach nur drei Punkten aus den ersten drei Spielen gegen die
Eispiraten, konnten die Kasseler gestern Abend mit einem 3:2 (0:0; 2:1; 1:1)
endlich einen Sieg nach regulärer Spielzeit erbringen.
Die Eispiraten gingen von
Beginn an aggressiv und hoch diszipliniert zu Werke – und kamen zu einigen
guten Chancen: Stähle, Heine, Reinke und Gare versuchten mehrfach Boris Rousson
im Tor der Huskies zu überwinden. Der blieb aber auch später gegen Becker,
Klenner und Schönmoser Sieger. Die Huskies taten sich ein wenig schwer gegen
die bissigen Gäste mit dem Willen zum Torschuss, kamen aber dennoch durch Boisvert,
Plachta und Kraft zu Einschussmöglichkeiten.
Mit in den Reihen der
Kassel Huskies auch wieder ein bekanntes Gesicht : Allrounder Mark Kosick,
der bereits in der Saison 2004/05 für die Huskies aufgelaufen war, ist von
Wolfsburg nach Kassel zurück gekommen, um das Team weiter gegen Verletzungen
abzusichern und die Play-Offs zu spielen. Dazu Huskies-Coach Stéphane Richer:
„Mark hat gestern das erste Mal mit uns trainiert. Er hatte heute ein paar gute
Schüsse; ich bin mit seiner Leistung zufrieden.“
Im zweiten Abschnitt
wirkten die Schlittenhunde von der ersten Minute an stärker. Plachta verpasst
in er 22. Spielminute das leere Tor, macht seinen Fehler aber kurze Zeit später
wieder gut, indem er Steve Palmer vor dem Tor bedient. Eine Drehung, ein Lupfer
– und es steht 1:0 für die Huskies (25.). Und Palmer hatte noch nicht genug:
Keine drei Minuten später steht der Stürmer wieder vor dem Tor von Sinisa
Martinovic, diesmal kommt der Pass von Pielmeier und wieder zappelt die Scheibe
im Netz (28.). ETC-Trainer Leidborg rief seine Mannen nach dem schnellen
Rückstand zum Time-Out an die Bande und die Gäste spielten konzentriert weiter.
Sehenswert in der 33. Minute: Martinovic war schon geschlagen, als Kassels
Gyori die Scheibe frei vor dem Tor erhält und einen Rückhandlupfer versucht,
aber scheitert. Als die Huskies in der 38. Spielminute mit einem Mann weniger
agieren mussten, war es dann ausgerechnet der gebürtige Kasseler Alexander
Heinrich, der Rousson zum Anschlusstreffer überwinden konnte.
Im letzten Abschnitt
kontrollierten die Huskies ihren Vorsprung und es zeigte sich – wie auch schon
im Verlauf der ersten beiden Drittel – wie wichtig Drew Bannister für eine
optimale Huskies-Leistung ist: Der Defender, der in den letzten Wochen
verletzungsbedingt aussetzen musste, schoss nicht nur das 3:1 in der einzigen
Überzahlsituation der Huskies (43.), er hielt auch ohne Pellegrims an seiner
Seite die Abwehr zusammen, dirigierte Neuzugang Vince Macri und erwies sich als
echter Leader. Kurz vor Ende des Spiels gerieten Dylan Gyori und Lanny Gare in
einem sehenswerten Kampf aneinander. Es flogen Fäuste und Ausrüstungsteile und
die beiden Akteure konnten sich vom Jubel der 3593 Zuschauer in die Kabinen
begleiten lassen. Einer kleinen Unaufmerksamkeit der Gastgeber folgte in der
letzten Spielminute noch der 2:3-Anschlusstreffer durch Stähle.
Stimmen zum Spiel:
Gunnar Leidborg,
Trainer ETC Crimmitschau:
„Wir haben heute alles
gespielt was wir können. Im Mitteldrittel waren wir sehr gut, sind viel
gelaufen, hatten gute Checks. Ich denke, das war heute unser bestes Spiel gegen
Kassel, auch, wenn wir keine Punkte geholt haben. Kassel war auch sehr stark
und sie haben einfach ein bisschen mehr Qualität bei einzelnen Spielern. Aber
wir haben versucht über Kampf mitzuhalten und das ist uns über weite Strecken
gelungen. Im ersten Drittel waren wir aggressiver, im letzten Drittel war
Kassel besser. Wir haben im zweiten Drittel zwei Kapitalfehler gemacht und
Kassel konnte diese ausnutzen. Es ist natürlich schwer gegen eine solche Mannschaft wieder zurückzukommen, aber
wir haben den Faden nicht verloren und weiter gespielt. Ich bin stolz auf das
Team.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
„Beide Mannschaften waren
heute in den Zweikämpfen sehr aktiv. Im ersten Drittel war Crimmitschau die
bessere Mannschaft. Sie haben einen guten Job gemacht und ein gutes System
gespielt. Die neutrale Zone war immer zu und wir haben zu kompliziert gespielt,
dadurch hatten wir Probleme ins Angriffsdrittel zu kommen. Aber ich sage immer:
Eine gute Mannschaft findet einen Weg zu gewinnen – und wir haben einen Weg
gefunden. Am Ende haben wir einen Fehler gemacht und das 3:2 erlaubt, aber es
waren drei wichtige Punkte.
Leona Malorny