Craig Streu: Sensationelle Leistungen im „hohen Alter“
Craig Streu hat in seiner Karriere schon viel erreicht. Und
diese dauerte mittlerweile über 20 Jahre an. Zudem gehört er zu den Personen,
die einen Verein nicht gleich verlassen, wenn es mal nicht so läuft. Der
36-Jährige erlebte in Bremerhaven so ziemlich alles, was ein Sportler erleben
kann: Vom Zweitligameister bius hin zum Oberligaabstieg war wirklich alles
dabei. Mittendrin, egal ob erfolgreich oder nicht stand immer Craig Streu, der
in diesem Jahr bereits seine zehnte Saison bei den Fischtown Pinguins spielt.
Das bisher größte Highlight seiner Karriere war sicherlich die Teilnahme an der
Weltmeisterschaft 1999 für Deutschland. „Es war für mich ein absoluter Traum
bei einer WM dabei zu sein“, berichtet der gebürtige Kanadier.
Dabei fing der „Professor“ erst mit sechs Jahren an, sich
für Eishockey zu begeistern. „In Kanada stehen die meisten Kinder schon im
Alter von drei Jahren das erste Mal auf dem Eis“, erklärt er.
1988-1992 spielte Craig Streu für die Universität Manitoba.
Nachdem er im ersten Jahr nur sporadisch zum Einsatz kam, entwickelte sich
Streu dort in der Folgezeit zum Top-Scorer.
Probetraining in der NHL
Er bekam sogar eine Einladung zu einem Probe-Training beim NHL-Klub
der Edmonton Oilers. 1992 wechselte der sympathische Offensivspieler nach Utrecht
(Niederlande). Nur ein Jahr später zog es Streu nach Deutschland. Von Grefrath,
wo er nur drei Monate spielte, wechselte der ehemalige Nationalspieler für drei
Jahre nach Amberg: „Die Zeit in Amberg war wunderschön. Die Kameradschaft
stimmte, meine Tochter kam dort zur Welt. Ich habe noch heute sehr gute
Kontakte dorthin.“
1996 spielte Streu eine Saison für die Augsburger Panther,
zog aber von 1997-1999 weiter nach Iserlohn. Während dieser Zeit erfüllte sich
auch sein Traum von der Nationalmannschaft. Nachdem der Iserlohner Vorstand
1999 einen radikalen Umbruch plante, wechselte Craig Streu nach Neuwied (Foto
by city-press): „Dort blieb ich aber noch nicht einmal eine Saison, da der Klub
pleite war.“
Das Pech in Neuwied war damals das Glück für den REV
Bremerhaven, die schon seit einiger Zeit an Streu dran waren.
„Ich kam im Frühjahr nach Bremerhaven und wir stiegen nach
einem Superspiel gegen Erding in die 2. Bundesliga auf“, blickt er zurück.
Dritter Frühling in diesem Jahr
Nachdem er mithalf, die Pinguine wieder in die 2. Bundesliga
zu hieven, hatte er einen maßgeblichen Anteil an der Vizemeisterschaft in der
vergangenen Spielzeit. Der wohl dritte Frühling ereignete sich dann in den
ersten Spielen der aktuellen Saison, als er in nur elf Spielen 27 Punkte (10
Tore, 17 Vorlagen) markierte und damit zum bisherigen Top-Scorer der Liga
avancierte. Craig Streu hat sich in der Endphase seiner Karriere noch mal ein
großes Ziel gesetzt: die Zweitliga-Meisterschaft mit Bremerhaven.
Manuel Holscher