Cleverness entscheidet zugunsten des Favoriten - 3:5 gegen Bad Nauheim

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Stark verbessert zeigten sich die Tölzer Löwen im Vergleich zur Partie in Landshut. Für eine gänzliche Wiedergutmachung reichte es allerdings nicht. In einer durchschnittlichen Zweitligabegegnung stand am Ende eine unglückliche 3:5 Niederlage gegen den Tabellenzweiten aus Bad Nauheim. Bei konsequenterer Ausnutzung der vorhandenen Einschussmöglichkeiten und der zahlreicheren Überzahlspiele hätten auch durchaus die Tölzer als Sieger vom Eis gehen können.
Die knapp 2000 Zuschauer in der Hacker-Pschorr-Arena sahen ein erstes Spieldrittel mit wenigen Höhepunkten. Beide Mannschaften waren primär darauf bedacht nicht in Rückstand zu geraten. Das wäre aus Sicht der Hessen beinahe früh daneben gegangen. Nach schöner Einzelleistung hinter dem Tor, bediente Rod Stevens den herannahenden Löwen-Kapitän Leitner, der aus zwei Metern an Elliot scheiterte. Ansonsten gab es viel Leerlauf, Strafzeiten auf beiden Seiten gingen ohne jegliche Einschussmöglichkeit vorüber. Die Mängel in Torausbeute und spielerischer Hinsicht wurden in Abschnitt zwei dann allerdings mehr als egalisiert. Chancen in Hülle und Fülle sowie fünf Treffer waren zu verzeichnen. Der erste davon war den Hausherren vorbehalten. Sekunden nach Wiederbeginn schlug die erste Angriffsreihe in Person von Jeffrey Hoad zu. Der Kandier versenkte eine schöne Vorlage von Rod Stevens und zog damit in der Torjägerliste mit seinem kongenialen Sturmpartner gleich (23). Beim Ausgleich fünf Uhrzeigerumdrehungen später hatte die ECT-Defensive nicht auf Brian Loney aufgepasst. Ein Verteidiger zu viel ging auf Doug Murray, der trotzdem noch gewinnbringend passen konnte. Für Patrick Couture
gab es hier nichts zu halten. Ganz anders in den Folgeminuten, als der Löwen-Rückhalt die ein oder andere Möglichkeit der Gäste bravourös entschärfte. Morgan Warren hatte mit schönem Solo die Möglichkeit zum 2:1,scheiterte aber an Elliot. Ein Fehler von Andreas Kruck leitete den zweiten
Treffer ein. Nach einem Scheibenverlust des jungen Tölzers setzte sich wiederum Doug Murray gegen zwei Gegenspieler durch und bediente mustergültig den völlig freistehenden Patrick Vozar. Dessen Direktabnahme fand genau den Weg zwischen Pfosten und Couture. Die Antwort der Buam folgte postwendend, wenn auch unterstützt von einem groben Schnitzer Jason Elliots. Sebastian Kottmair zog im Aufbau von der blauen Linie ab und durfte sich Bruchteile einer Sekunde später überraschend als Torschütze feiern lassen. Die neuerliche Führung der Roten Teufel hatte ihren Ursprung einmal mehr in der oft mangelnden Cleverness der jungen Tölzer Truppe. Dreißig Sekunden vor der Sirene gestatteten sie Jason Meyer einen Hammer aus der Distanz, der zwischen den Schonern von Couture ins Netz zischte.
In den letzten zwanzig Minuten drängten die Mannen von Hans Rothkirch auf den Gleichstand. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang dieser einem der jungen Spieler, die in den vergangenen Monaten einen
großen Sprung gemacht haben. In 42 Partien machte sich Beppo Frank für die Löwen-Verteidigung unersetzlich, ein Torerfolg war ihm bislang vorbehalten. Heute klappte es. Bei seinem Schuss vom äußersten Eck der blauen Linie war Jason Elliot die Sicht durch seine Vorderleute versperrt. Eine erneute Nachlässigkeit im Abwehrverbund verhinderte dann den verdienten Punktgewinn der
Gastgeber. Carsten Gosdeck fehlte es an energischem Widerstand bei der Fahrt ins Tölzer Drittel, auch bei seinem Schlenzer war der Nauheimer Angreifer nahezu ungestört. Diesen Rückstand vermochten die Buam an diesem Abend nicht mehr wettzumachen. Als Couture in der Schlussminute sein Tor verliess, dauerte es nur wenige Sekunden bis zum entscheidenden "Empty Net Goal" durch Trevor Gallant.
Während Gäste-Coach Obresa von vier perfekt herausgespielten Toren seiner Mannschaft sprach und sich mit selbiger sehr zufrieden zeigte, lobte Löwen-Trainer Rothkirch die Moral seiner Jungs, die Rückstände zweimal egalisiert zu haben, monierte aber auch die zum Teil spielentscheidenden Fehler. Diese gilt es in der nahenden Abstiegsrunde abzustellen, auch wenn die Gegner dort nicht so stark seien, wie ein Spitzenteam vom Kaliber Bad Nauheims. (orab)
Tore:
1:0 (20:49) Hoad (Stevens,Kottmair), 1:1 (26:16) Loney (Murray, Vozar), 1:2 (33:37) Vozar (Murray, Loney), 2:2 (34:18) Kottmair (Kathan, Leitner), 2:3 (39:26) Meyer (Gosdeck, Vozar), 3:3 (47:40) Frank (Stevens, Hoad), 3:4 (54:02) Gosdeck (Krüger), 3:5 (59:10) Gallant (ENG)
Strafen: Bad Tölz 10 + 10 Disziplinar (Frank) - Bad Nauheim 18 + 10 Disziplinar (Huber)
Schiedsrichter: Hascher (Miesbach)
Zuschauer: 1929
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