Clevere Wild Wings nehmen Indians-Hürde

Glücklich,
aber nicht unverdient. Mit einer starken kämpferischen, sowie cleveren Leistung
brachten die Schwenninger Wild Wings mit einem 4:2 drei Punkte auf die
Habenseite. Die Indians dagegen wurden unter Wert geschlagen und müssen
weiterhin hoffen, dass die wichtigen Punkte für den 12. Tabellenplatz bald
eingesammelt werden.
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Zuschauer waren in Hannover gekommen, um ihre Indians im Kampf mit dem
Tabellenzweiten vom Neckarsprung zu verfolgen und sie waren, zumindest nach dem
ersten Drittel, mit der Vorstellung ihrer Lieblinge sehr zufrieden. Die von dem
Angriffsschwung der Gastgeber sichtlich überraschten Schwenninger leisteten
sich bereits nach 78 Sekunden ein 3-5 Unterzahlspiel und brachten ihren Mann
des Tages, Keeper Silverthorn, schnell zum Schwitzen. Das Powerplay ließ jedoch
auch am Sonntag wieder zu „wünschen übrig“, weil durch ein übernervöses
Aufbauspiel die Gäste immer wieder schnell stören konnten und bereits in dieser
Phase deutlich ihre läuferischen und technischen Vorteile zum Tragen brachten.
Während der ersten hannoverschen Strafzeit, Bagu wegen Haltens, wurde einem angst
und bange. Borzecki und Kathan zeigten sich als Scharfschützen, die noch in
Indians-Keeper Ower ihren Meister fanden. Es entwickelte sich in der Folgezeit
ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die Schwenninger traten mit
großer physischer Präsenz, mussten aber feststellen, dass, so lange die Kraft
reicht, der Gastgeber zu schneidigen Attacken in der Lage ist. Der Wild Wing
Quinlan saß in der 17. Minute nach einem Foul an Doyle gerade für fünf Sekunden
auf der Strafbank, da verwertete Leisenring ein geniales Zuspiel von Hughes zur
1:0 Führung. Mit der Führung kam das Selbstbewusstsein zurück und zu welchen
spielerischen Leistungen die Indians in der Lage sind, bekamen die erstaunten
Zuschauer in der 20. Minute zu sehen, als Atherton einen Zuckerpass von
Leisenring aufnahm und fast das Tor des Geburtstagskindes Silverthorn
durchlöcherte. Die Führung war glücklich aber nicht ganz unverdient.
Der
Mittelabschnitt begann wie erwartet. Der Tabellenzweite versuchte das Heft an
sich zu reißen, konnte aber bis auf ein paar unnötige Strafzeiten nichts
reißen. Die Gastgeber zeigten sich jetzt mit der komfortablen Führung im Rücken
sehr spielstark und besonders die Reihe um Hughes und Leisenring brachte die SERC-Defensive
um Nezugang St. Jean und Prommersberger immer wieder in Bedrängnis. Während
dieser Phase hielt Silverthorn seine Farben im Spiel, besonders in jener Szene, als er
einen Schlenzer von Jelitto aus etwa einem Meter Entfernung mit der Fanghand
aus der Luft pflückte. Solche Big Saves können Gegner demoralisieren. Die
Gastgeber wurden wieder nervöser und Schwenningen glückte mit zwei
Zufallstreffern der Ausgleich. Beim 2:1 zwang Borzecki Ower zu einer Glanztat.
Dieser konnte den Puck nicht festhalten und Zeller reagierte am schnellsten.
Gerade 80 Sekunden später versuchte sich
Guerriero in Überzahl mit einem Schlenzer von der blauen Linie, Hacker nahm Ower die Sicht und weil der
Schussweg frei war, hieß es auf einmal 2:2.
Das
dritte Drittel zeigte sich mit leichten technischen Vorteilen für die Gäste.
Die Indians-Defensive, allen voran der stark auftrumpfende Hemmes sowie der
zumindest kämpferisch überzeugende Stolikowski
hielten den Schwenningern stand und auch die SERC-Defensive musste einige
brenzliche Situationen überstehen. Wie aus dem Nichts dann die Vorentscheidung.
Gästeverteidiger Borzecki wurde von Doyle mit dem Ellenbogen bearbeitet und
nachdem mehrere Gästespieler den bis dahin relativ gut agierenden Hauptschiedsrichter
Kadow auf eine Verletzung Borzeckis aufmerksam machten, reagierte dieser mit
einer überzogenen 5-Minuten-Strafe plus Spieldauer. Die bis dahin nicht überzeugende
Schwenninger Offensive brachte auch in dieser Phase keine sechs Torchancen
zustande, aber einer ging schließlich trotzdem rein. Zeller verwerte einen
Nachschuss nach Chance für St. Jean. Jetzt warteten die Gäste nur noch auf die
Konter und so war das 2:4 von Hacker schließlich logisch. In der letzten Minute
noch einmal Hochspannung, als Prommersberger auf die Bank musste und
Indians-Coach Joe West Ower vom Eis nahm, aber die Gäste spielten, wie Anfang
erwähnt, nun cool ihren Part herunter.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Wir haben nach dem sehr guten ersten Drittel es versäumt, das 3:0
zu machen. Wir haben gezeigt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind.
Entscheidend war die 5-Minuten-Strafe gegen Doyle. So ein Spiel macht Mut und
wir müssen an uns glauben und den Erfolg einfach erzwingen.“
Axel
Kammerer (Schwenningen): „Es war am Anfang ein schwieriges, knappes Spiel. Ab
der 30. Minute waren wir besser im Spiel und haben einen Weg gefunden, das
Spiel zu gewinnen.“
Statistik: 1:0 (16:03)
Leisenring (Hughes, Bagu) 5-4, 2:0 (19:03) Atherton (Leisenring, Mares), 2:1 (32:32)
Zeller (Borzecki, Pinizzotto), 2:2 (33:59) Guerriero (Kathan, Hacker) 5-4, 2:3 (52:10)
Zeller (St. Jean, Pinizzotto) 5-4, 2:4 (56:49) Hacker (Guerriero, Gawlik)
Strafminuten:
Hannover 16 + 5 + Spieldauer für Doyle - Schwenningen: 28 + 10 für Quinlan
Schiedsrichter:
Kadow
Zuschauer:
2491
Manfred
Schneider