Christian Winkler: „Sind stark genug uns zu behaupten!“
Mit fünf weiteren Teams der zweiten Eishockeybundesliga geht es für den
EHC München ab Freitag darum, sich für eine weitere Saison in
Deutschlands zweithöchster Spielklasse zu qualifizieren. Vor den alles
entscheidenden Spielen gegen Freiburg, Kaufbeuren, Bad Tölz, Essen und
Weißwasser sprach Hockeyweb mit dem sportlichen Leiter Christian
Winkler über die absolvierte Doppelrunde und den anstehenden
Abstiegskampf.
Christian Winkler, wie fällt ihr Fazit über die erste Zweitliga-Vorrunde des EHC München aus?
Nach der sehr guten Vorbereitung und dem Pokalsieg gegen Köln fielen
wir in der Liga schnell auf den Boden der Tatsachen. Der Fehlstart war hart.
Nach einigen Wochen haben wir uns besser zurecht gefunden, aber die
gesamte Vorrunde war wie eine Achterbahnfahrt. Nach einigen guten
Spielen ging es immer wieder in die andere Richtung. Sehr gut haben mir
die Leistungen unserer beiden Torhüter, die bis auf wenige Ausnahmen
durchweg überragend waren. Auch der Teamgeist war bislang top. Gefehlt
haben in manchen Situationen die Cleverness und ein „Knipser“ im
Abschluss. Den haben wir mit Mike Pandolfo jetzt gefunden. Insgesamt
haben wir in allen Belangen dazugelernt.
Aus welchen Faktoren schöpfen Sie die Hoffnung auf den Klassenerhalt?
Wir sind in allen Mannschaftsteilen stark genug, um uns zu behaupten.
Zwei Top-Goalies, mit Bastian Steingroß, der uns ab sofort zur
Verfügung stehen wird (soweit sich in Ingolstadt keine
personellen Engpässe ergeben), sechs gute Verteidiger – und auch die
Stürmer wissen, was uns erwartet.
Die Mannschaft hat sich gerade gegen Konkurrenten aus ähnlichen Tabellenregionen oft sehr schwer getan…
Das war zu Beginn so, zuletzt nicht mehr. Wir haben mit Ausnahme von
Kaufbeuren jeden der fünf Teams mindestens einmal geschlagen. Es geht
bei Null an mit dem Wissen gegen jeden Gegner bestehen zu können.
In der Strafenstatistik liegt der EHC an letzter Stelle. Die Play Downs werden vermutlich durch die Special-Teams entschieden.
Das ist richtig. Es waren sicher einige unnötige Strafen dabei. Das
haben wir angesprochen und jetzt hoffentlich im Griff. Ich kann aber so
viel dazu sagen, wir werden gut gerüstet sein.
Es hieß, die Mannschaft sei mit dem
selbst auferlegten Druck Platz acht zu erreichen nicht fertig geworden.
Der Druck in dieser „Todesrunde“ ist ungleich höher. Kann die
Mannschaft diesem Druck trotzen?
Der achte Platz wurde oft von Außen an das Team herangetragen,
irgendwann setzt sich das in den Köpfen der Spieler fest. Wir sind
überzeugt, mit diesem Druck umgehen und ihm standhalten zu können.
Auch wenn das erste Wochenende in die Hose geht?
Alle Spiele in dieser Runde sind Endspiele. Es würden also immer noch acht Endspiele übrig bleiben.
Hat das Nachholspiel in Schwenningen die Vorbereitung auf Freitag beeinträchtigt?
Es war sicher nicht optimal, aber wir wollen nicht klagen und werden in
Essen gut vorbereitet sein. Wir haben es als gutes Trainingsspiel
angesehen.
Leidiges Thema Zuschauer: Zuletzt
gingen die Besucherzahlen immer mehr zurück. Andere Klubs machen den
Modus dafür verantwortlich. In München scheit der Hund tiefer zu
begraben….
Ich hoffe sehr, dass sich in der Abstiegsrunde endlich eine
Besserung einstellt. Über alles anderer wurde genug gesprochen – jetzt
zählt es !
Das Gespräch führte Oliver Rabuser