Carlsons Doppelpack bescherte München einen Punkt beim Tabellenführer
Ein halbes Jahr ist es in etwa her, als sich die Dresdner Eislöwen und der
EHC München zuletzt gegenüber standen. Es war das Finale um die
Oberliga-Meisterschaft, beide Teams waren bereits aufgestiegen. Schon damals
waren die Sachsen ihrem Gegner in der Summe Vor- Meister- und Aufstiegsrunde
spielerisch einen kleinen Schritt voraus. Jetzt scheint die Kluft noch ein
wenig größer. Zumindest die Tabelle sagt das aus. Während der EHC nur
zaghaft die Gegebenheiten der Liga annahm, zuletzt aber immer besser in Fahrt
kam, vergnügten sich die Eislöwen von Beginn an an der Spitze des Tableaus.
Dennoch erreichten Münchner beim Gastspiel in der Opernstadt ein respektables
Unentschieden, das Penalty-Schießen ging verloren. Letztendlich hieß es 2:3
(1:2. 1:0, 1:1) aus Sicht der Oberbayer. Dan Carlson gelangen vor 2278
Besuchern seiner ersten beiden Saisontore.
Die Hausherren konnten zu Beginn eine optische Überlegenheit herausarbeiten.
Der Führungstreffer von David Musial war dann auch verdient. Der ehemalige
Wolfsburger hatte schon kurz zuvor eine hochkarätige Möglichkeit und traf
nach einem Befreiungsschlag per Shorthander. Nachlegen konnten die Eislöwen
in der Folgezeit nicht, der EHC fand besser in die Partie. Oft waren sie noch
nicht vor dem Gehäuse von Marek Mastic, getroffen haben sie trotzdem. John
Sicinski erzielte im Nachsetzen seinen sechsten Saisontreffer. Dass die
Gastgeber dennoch mit einer Führung in die Kabine gingen, lag an einer
denkbar unglücklichen Aktion. Harti Wild, der an diesem Abend das Münchner
Gehäuse bewachte, bugsierte die Scheibe selbst über die Linie.
Da traf es sich doch gut, dass der zuletzt als Verteidiger eingesetzte Dan
Carlson sich seiner Stürmerqualitäten besann und mit dem einzigen Treffer
des Mittelabschnitts den neuerlichen Ausgleich markierte. Das selbe Spiel fand
im Schlussabschnitt statt. Nach der dritten Führung durch Andrej Kaufmann wähnten
sich die Sachsen bereits auf der Siegerstraße, doch neuerlich Carlson sorgte
für den gerechten Endstand nach sechzig Minuten. Die Overtime überstand der
EHC trotz beinahe dauerhafter Unterzahl. Die Penaltys mussten also entscheiden
und da war es lediglich John Sicinski vergönnt, einen Versuch hinter Mastic
unterzubringen. Bei Dresden sorgten Musial, Kaufmann und Schertz für den
Zusatzpunkt. (orab)
Tore:
1:0 (06:46) Musial (Sikora, Körner, 4-5), 1:1 (12:55) Sicinski (Guidarelli,
Burman), 2:1 (19:06) Hoffmann, 2:2 (34:09) Carlson (Guidarelli, Schuster), 3:2
(43:24) Kaufmann (Sikora, Musial), 3:3 (48:30) Carlson (Guidarelli, Sicinski),
4:3 (65:00) Kaufmann (GWP)
Strafminuten: Dresden 18 - München 22
Schiedsrichter: Heino Kathmann (Hamburg) - Ratz, Sochiera
Zuschauer: 2278
Spieler des Spiels: T.J. Guidarelli