Cannibals verdienen sich drei Punkte
Höchstadt "Alligators" ohne Chance in Bremerhaven
„Es ist ein chaotischer Tag heute“ sagte Pinguin-Trainer
Gunnar Leidborg nach der 2:5 Heimniederlage gegen die Landshut Cannibals.
Soeben hatte er drei Punkte verloren und obendrauf verließ auch noch
Verteidiger Michail Kozhevnikov das Team aus der Seestadt. Kozhevnikov war zwar
punktbester Verteidiger, jedoch konnte er diese Saison nicht überzeugen.
Dennoch angelten sich die Krefelder Pinguine den stämmigen Defender.
Bremerhaven hätte am vergangenen Abend gewinnen müssen.
Unzählige Chancen aber versiebten sie im Mitteldrittel und machten es so
möglich, dass die Gäste aus Landshut in den letzten 20 Minuten gleich vier Mal
zuschlugen und somit den Sieg perfekt machten.
Gewöhnungsgemäß war das erste Drittel eine ganz schwache
Vorstellung der Pinguine. Landshut brachte auch keine zwingenden Aktionen
zustande, doch sie kamen trotzdem zum 1:0 Führungstreffer, im Powerplay, durch
Markus Welz(6.). Normalerweise hätte dieser Vorsprung auch bis in das zweite
Drittel gereicht, doch die Cannibals legten ihr Defensivverhalten wortwörtlich
auf Eis und die Pinguine konnten fast mühelos vor das Tor von Stefaniszin
kommen. So war der Ausgleich durch Leinweber, ebenfalls im Powerplay,
verdient(20.). Doch diese Konsequenz, mit der die Pinguine den Ausgleich
erzielten, fehlte völlig in den folgenden Minuten.
Ein Schuss aus der Drehung hätte Dimitri Litesov beinahe an
Stefaniszin vorbei im Tor unterbringen können, im Gegenzug schossen die
Cannibals den Puck an den Innenpfosten des von Lusins gehüteten Tores. Die
Landshuter jubelten bereits, doch völlig richtig entschied Schiri Ninkov auf
Bully in der Verteidigungszone und gab das Tor nicht. Bremerhaven hatte zwei
Mal die Möglichkeit im Powerplay die Cannibals einzuschnüren, doch sie
versagten kläglich. Es bleibt unbegreiflich warum die Pinguine das Spiel mit
einem Mann mehr nicht beherrschen. Als David Kudelka seine Strafe abgesessen
hatte wurde er direkt bedient und lief frei auf Lusins zu. Doch der
großgewachsene Verteidiger vergab diese Möglichkeit kläglich(31.). Stanley,
Dejdar gleich zwei Mal und Parent hatten die Kannibalen schwindelig gespielt,
aber im Abschluss scheiterten sie alle –zu meist an sich selbst.
Konsequent dagegen war David Elsner bei seinem Breakaway zum
2:1(41.). Lusins hatte dort nicht zu halten, die Abwehr muss diesen Treffer auf
die Kappe nehmen, denn der Pass hätte nie über eine solche Distanz ankommen
dürfen. Bremerhavens Förderlizenzler B aumgartner musste gleich daraufhin von
der Strafbank aus das 1:3 mit ansehen(43.).
Die Disziplin der Hausherren war nun komplett weg, Sören
Sturm nahm einen völlig unnötige Strafzeit, doch genau diese ermöglichte das
2:3 durch Parent. „Oldie“ Oswald ließ den Puck im Powerplay für Alexandre
Parent legen und dieser versenkte die Gummischeibe unhaltbar im Winkel(48.).
Nun war wieder Euphorie unter den 1.600 Zuschauern zu sehen. Ein Tor nur
trennte die beiden Teams.
Doch die Freude währte nur ein paar Sekunden. Ein Doppelschlag
durch Wittmann und Toomey brach den Pinguinen das Genick. Zwischen den beiden
Toren lagen nur zehn Sekunden.
Doch auch dieser rabenschwarze Tag bringt erfreuliche
Nachriten mit sich. Nachdem Trainer Leidborg bereits um zwei Jahre verlängert
hat, zieht nun auch Topscorer Stanley nach und verlängert sein Engagement in
der Seestadt um ein Jahr. Und die nächsten Kandidaten auf eine
Vertragsverlängerung stehen auch schon in den Startlöchern: Kapitän Lanier und
Marius Garten sollen ein weiteres Jahr gebunden werden.
(PhiJo)