Cannibals starten mit Sieg - Toupal frenetisch gefeiert
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückDie erste Vorbereitungspartie der Landshut Cannibals im Rahmen der Saisoneröffnungsfeier ging vor etwa 1300 Zuschauern zwar erst mit etwa 30-minütiger Verspätung über die Bühne - Schwenningens Team-Bus stand über einen längeren Zeitraum im Stau und traf erst kurz vor dem geplanten Spielbeginn am Gutenbergweg ein - das Warten der Fans hat sich aber durchaus gelohnt, boten die beiden Kontrahenten bei ihrem jeweils ersten Saison-Auftritt über weite Strecken doch schon ein recht ansehnliches Match. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Erfolg für die Gastgeber zu Buche, die in dieser frühen Phase der Vorbereitung ihrem Kontrahenten sowohl konditionell als auch spielerisch überlegen waren. Auf die obligatorische Spieler-Vorstellung beim Einlauf verzichtete man am Samstag. Diese wurde am Abend im Rahmen der Saisoneröffnungsfeier vorgenommen. Ein Spieler wurde von den Landshuter Fans dennoch lautstark empfangen: „Kamil Toupal, Eishockey-Gott“ schallte es von den trotz der hochsommerlichen Temparaturen ganz ordentlich besetzten Rängen, als der Publikumsliebling nur etwa vier Monte nach seiner im dritten Playoff-Finale gegen Wolfsburg erlittenen schweren Kopfverletzung zum ersten Mal wieder ein Match bestritt. Um es vorweg zu nehmen: Der tschechische Abwehrspieler ging sehr engagiert und couragiert zu Werke - fast so, als hätte es seine schwere Verletzung nie gegeben.
Für die Landshuter Fans gab es schon frühzeitig in der Partie Grund zum Jubeln. Eric Dylla brachte seine Farben nämlich bereits in der 3. Spielminute im Powerplay mit 1:0 in Front. Keine Minute später konnte Cannibals-Goalie Nolan McDonald sein Können unter Beweis stellen, als er bei einem Break erfolgreich eingriff. Thomas Daffner vergab nach Pass von Bobby Brown, Pell scheiterte in der 13. Minute bei einem Break ebenso an Rotislav Haas wie wenig später Thomas Daffner in ähnlicher Situation. Da beide Teams ihre Überzahlsituationen nicht in Tore ummünzen konnten, ging es mit 1:0 in die Pause.
Die erste Großchance im Mittelabschnitt verbuchten in der 22. Minute die Gäste, jedoch war Nolan McDonald gegen Gaus zur Stelle. Eine Drangperiode der Cannibals gegen Mitte des zweiten Drittels brachte nichts Zählbares ein, so dass beide Teams nach exakt 29:36 Minute ihre Keeper beim Stand von nach wie vor 1:0 wechseln konnten. Während bei den Cannibals in der Folge Sebastian Vogl für McDonald im Kasten stand, löste auf Seiten der Gäste Thomas Ower „Hugo“ Haas ab. Der Schwenninger musste schließlich in der 34. Minute die Hartgummischeibe erstmals aus dem Netz holen, nachdem ihm Thomas Schinko - von Alexander Rusch schön in Szene gesetzt - keine Chance ließ und auf 2:0 erhöhte. Die Cannibals dominierten weiter das Geschehen, wobei ein „Knaller“ von Zdislaw Zareba ans Torgestänge durchaus das 3:0 hätte bedeuten können. In der Endphase des Mittelabschnitts wollte nicht nur die Stadionuhr ihren Job nur mehr bedingt erledigen, sondern kam auch ein wenig Sand ins Getriebe der Cannibals-Aktionen. Die Schwarzwälder nutzten den kurzen Durchhänger der Niederbayern in Form des 2:1-Anschlusstreffers von Dusan Frosch in der 40. Minute.
Den Schlussabschnitt gingen die Gastgeber in numerischer Unterlegenheit an und fanden sich kurzfristig auch vornehmlich in der Defensive wieder. Als man jedoch wieder mit voller Mannschaftsstärke zu Werke gehen konnte, gelang Alexander Rusch in der 43. Minute mit dem 3:1-Führungstreffer bereits die Entscheidung. Die folgenden Angriffsbemühungen beider Teams waren nicht mehr von Erfolg gekrönt. Auch Zdislaw Zareba konnte gut drei Minuten vor der Schlusssirene Ower nicht überwinden, als er nach Alleingang dem Youngster das Erfolgserlebnis überlassen musste.
Erfreulich neben dem überaus gelungenen Comeback von Kamil Toupal, der auch nach der Partie von der Anhängerschaft frenetisch gefeiert wurde, vor allem auch das Auftreten der „jungen Wilden“ Peter Baumgartner, Alex Eberl, Thomas Wilhelm und Daniel Hahn - allesamt aus dem DNL-Kader des EVL in die erste Mannschaft aufgerückt - die sich glänzend aus der Affäre zogen. Für die Englbrecht-Schützlinge steht nun in den nächsten Tagen der Trainingsalltag auf dem Plan, ehe am Freitag, 13. August, um 19:30 Uhr eine AHL-Auswahl ihre Visitenkarte am Gutenbergweg abgeben wird. Zwei Tage später treten die Dreihelmenstädter bei den Wild Wings zum Rückspiel an. (gl)