Cannibals nach 4:3 gegen Falken an der Spitze angekommen

Zwei Tage nachdem sie im Olympia Eissport Zentrum zu Garmisch die
"Königlichen" beim überraschenden 1:0-Erfolg "abgefieselt" hatten,
bescherten die Kannibalen am Sonntagabend den Heilbronner Falken eine Bruchlandung und setzten ihrerseits zum Höhenflug gen Gipfel der
Zweitliga-Tabelle an. 2200 Zuschauer mussten allerdings bis zur 3596. der
3600 Spielsekunden um den sechsten "Dreier" in Serie für die Landshuter
Youngster-Truppe bangen - erst dann gelang, nachdem Nolan McDonald bei
6:5-Überzahl der Gäste noch einmal glänzend pariert hatte, der siegbringende
Befreiungsschlag. Letztendlich konnten die Cannibals aber verdientermaßen
jubeln: Es war ein Sieg, den man mit spielerischen Mitteln und Kampf
eingefahren hatte und es war ein Sieg des eigenen disziplinierten Agierens
über das "dirty hockey" der Truppe von Jamie Bartman. Respekteinflößend
sicher die Tatsache, dass sich die Landshuter Jungspunde zum einen nicht
durch "duckmäuserisches" Verhalten der Gefahr entzogen, einer der mehrmals
weit über die Grenzen des Erlaubten hinausgehenden Attacken der Gäste zu
werden, und sich zum andern auch durch die bösen Fouls und Provokationen
nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen ließen.
Die Partie begann recht abwechslungsreich, wobei die Cannibals ihren ersten
Powerplay-Versuch recht wirkungslos verstreichen ließen. Mehr als ein
Distanzschuss von Aki Tuominen war nicht drin. Diesen entschärfte
Gäste-Goalie Mike Rosati jedoch ebenso, wie er wenig später bei einem
Versuch von Alex Feistl erfolgreich zugriff. Markus Hundhammer hatte wenig
später auch nicht mehr Glück als seine Vorgänger. Selbst in 5:3-Überzahl
schafften es die Heimischen lange nicht, sich im Angriffsdrittel
festzusetzen. Nachdem Zdislaw Zareba mit einem Schuss aus spitzem Winkel
noch an Rosati gescheitert war, gelang Markus Welz in der 16. Minute doch
noch der Führungstreffer. Gut zwei Minuten später nutzte Victor Karatchun
die erste numerische Überlegenheit seines Teams zum 1:1-Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel eröffnete sich den Falken ein Überzahlspiel, das
jedoch ohne besondere Gefahr für die Cannibals über die Bühne ging. In der
25. Minute erkämpften sich die Cannibals in der neutralen Zone die Scheibe,
Eric Dylla bedient Aki Tuominen, der Rosati mit einem satten Hammer vom
Bullykreis keine Chance ließ - 2:1. Nolan McDonald rettet gegen Markus
Draxler und Stephan Sinner den knappen Vorsprung, was Victor Karatchun
offenbar so in Rage versetzte, dass er sich gegen Thomas Schenkel ein böses
Foul mit Verletzungsfolge leistete. Schiri Willi Schimm schickte den
Übeltäter mit 5 plus Spieldauer bereits zur Halbzeit vorzeitig zum Duschen.
In der Folge eine zweiminütige 5:3-Überzahl für die Cannibals mit Chancen en
masse, aber erneut ohne Torerfolg. Daniel Koslow bewies in der 38. Minute
Übersicht, als er, obwohl stark bedrängt, den mitgelaufenen Anton
Prommersberger zentimetergenau bediente und der ließ Rosati mit einem
Direktschuss von der blauen Linie kein Abwehrchance. Keine 60 Sekunden
später der Galaauftritt der Youngster-Reihe: Alex Feistl bedient
lehrbuchmäßig Thomas Schenkel, der nur mehr den Schläger hinzuhalten brauchte
und es stand 4:1 für den Gastgeber.
Zu Beginn des Schlussabschnitts gingen die Cannibals dann doch zu sorglos
mit ihren Chancen um, als Dominik Hammer aus aussichtsreicher Position
vergab, Chris Bahen mit seinem Distanzschuss an Mike Rosati scheiterte und
auch Markus Welz die Scheibe nicht am HEC-Keeper vorbei brachte. Die Gäste in
dieser Phase schwer unter Druck. Als Chris Bahen gerade auf dem
Sünderbänklein schmorte, gelang den Gästen der Treffer zum 2:4. Nolan
McDonald ließ einen Distanzschuss nach vorne abprallen, Wolfgang Kummer
schaltete am schnellsten und drückte ein. Dieser Treffer sollte nicht nur
die Drangperiode der Cannibals beenden, sondern auch den Neckarstädtern
Auftrieb geben. McDonald, noch mit Fortuna im Bunde, rettete gegen Andreas
Dimbat, musste dann in der 55. Minute doch noch zum dritten Mal hinter sich
greifen, als Jason Dunham per Direktabnahme den Puck ins rechte obere Eck
setzte. Chris Bahen leistete sich noch eine Strafzeit und Heilbronn setzte
nun alles auf eine Karte. Nolan McDonald war jedoch nicht mehr zu bezwingen.
Wie schon in der Partie gegen Bietigheim boten die Englbrecht-Schützlinge
ihren Fans also Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde - mit positivem
Ausgang, auch was die Tabellensituation betrifft. (gl)
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