Cannibals kämpfen sich ins Spiel zurück: 3:1-Erfolg im Ostbayern-Derby

Vor 3557 Zuschauern im Stadion am Gutenbergweg zeigten die Cannibals eine
starke kämpferische Leistung und zwangen im Ostbayern-Derby den Tabellenvierten
Eisbären Regensburg nach 0:1-Rückstand durch drei Treffer im Schlussabschnitt
letztlich verdient mit 3:1 in die Knie. Einen phantastischen Einstand vor
eigenem Publikum feierte dabei Dion DelMonte, der sowohl für den Ausgleich
als auch das entscheidende 3:1 verantwortlich zeichnete. Die Englbrecht-
Schützlinge zeigten auch nach dem unglücklich zustande gekommenen 0:1, das
Mark Woolf nach nur 19 Sekunden im Mitteldrittel in Unterzahl erzielte,
Moral und fighteten zurück. Mit diesem Sieg konnten die Dreihelmenstädter,
die weiterhin auf Rang sieben rangieren, den Abstand auf Platz vier bei
fünf Punkten "einfrieren".
Nach kurzem Abtasten zu Beginn der Partie konnten beide Goalies schon mal
einen Vorgeschmack darauf geben, was sie im Verlauf der Partie noch leisten
sollten. Erst stoppte Jan Münster einen Alleingang in Klassemanier, dann
zeigte sich Mark Cavallin gegen Markus Welz, von Eric Dylla mustergültig
bedient, auf dem Posten. Miller trifft aus spitzem Winkel nur die Schoner
von Jan Münster, der das kurze Eck dicht gemacht hatte, und Bobby Brown
scheitert nach Pass von Chris Bahen am EVR-Goalie. Wenig erfolgreich verlief
das erste Powerplay für die Kannibalen. Mit Ausnahme eines Distanzschusses
von Kamil Toupal, der damit Cavallin jedoch nicht ernsthaft in Gefahr bringen
konnte, blieb vieles Stückwerk. Andi Geipel zielte in der Folge knapp am
langen Eck vorbei und ein erneuter Toupal-Versuch von der blauen Linie wurde
eine sichere Beute des Gäste-Torhüters. Jan Münster zeigte gute Reflexe,
rettete gegen Andreas Dörfler in höchster Not und war auch von Weismann
nicht zu bezwingen. Als Thomas Schinko in der "Kühlbox" verweilte, starteten
die Cannibals in Unterzahl ein Break, jedoch scheiterte Welz nach DelMonte-
Pass an Cavallin. Jan Münster rettete seinem Team das torlose Remis in die
erste Pause, als er gegen Felix Schneider Sieger blieb.
Als der Mittelabschnitt begann, hatte Marian Bazany noch eine Reststrafe
von 51 Sekunden abzusitzen. Die Kannibalen starteten dementsprechend offensiv
ins Drittel und kamen durch Bobby Brown auch zur ersten Möglichkeit, Cavallin
rettete jedoch. Der direkte Gegenzug brachte die Führung für die Gäste.
Erst konnte Jan Münster den allein auf ihn zusteuernden Mark Woolf zwar
noch bremsen. Dann aber war der Goalie machtlos, als Woolf sich das Spielgerät
hinter der Grundlinie erneut sichern konnte und mit Fortuna und Aki Tuominen,
den er quasi als "Bande" nutzte, im Bunde das 0:1 erzielte. Dieser unglücklich
zustande gekommene Rückstand brach den Cannibals an diesem Abend jedoch
nicht das Genick. Im Gegenteil: Kamil Toupal und Andi Geipel versuchten
sich erfolgversprechend von der blauen Linie, scheiterten aber ebenso an
Cavallin wie Dion DelMonte aus spitzem Winkel. Nach 33 Minuten erneut der
Neu-Kannibale im Blickpunkt, aber auch diesmal war der EVR-Keeper aus aussichtsreicher
Position nicht zu überwinden. Shawn Heaphy hatte das 2:0 auf dem Schläger,
visierte aber nur das Gestänge des Landshuter Kastens an und als Jan Münster
ein Solo von Jason Miller stoppen konnte, war der Mittelabschnitt gelaufen,
zumal Thomas Daffner quasi in letzter Sekund an Cavallin scheiterte.
Den Niederbayern blieben also nur mehr 20 Minuten, um das Blatt noch zu
wenden und damit zu verhindern, weiter Boden in Richtung der Nicht-Playoff-
Plätze zu verlieren. Dementsprechend engagiert gingen die Mannen um Kapitän
Kamil Toupal zu Werke. Zwar musste erst Jan Münster gegen Ervin Masek und
Marian Bazany sein ganzes Können aufbieten, dann aber kam der Gastgeber
so richtig in die Gänge. Folglich war der Ausgleichstreffer durch Dion DelMonte
in der 45. Spielminute auch längst verdient. In Überzahl traf der über die
gesamten 60 Minuten überaus stark agierende Chris Bahen nur den Pfosten
des Regensburger Heiligtums, Cavallin war wenig später gegen Alex Feistl
mit dem Schoner zur Stelle. Die Gäste standen längst gehörig unter Druck
und als Enrico Kock das Sünderbänklein drückte, endlich der Powerplay-Erfolg
für die Kannibalen: Thomas Daffner bediente Defender Chris Bahen und dieser
vollstreckte aus spitzem Winkel zur 2:1-Führung (51.). Die Eisbären kamen
nur mehr sporadisch vor den Cannibals-Kasten, war dies jedoch der Fall,
klärte Jan Münster in souveräner Manier wie etwa in der 53. Minute gegen
Bogdan Selea. Zdislaw Zareba (54.) und Thomas Daffner (57.) verpassten die
Vorentscheidung. Besser machte es in der 59. Minute Dion DelMonte, als er
eine "nordamerikanische Gemeinschaftsproduktion" – der Puck kam über Chris
Bahen und Bobby Brown zum Center der ersten Reihe – mit dem Treffer zum
3:1 abschloss. Damit haben die Cannibals natürlich beste Eigenwerbung für
das nächste Derby am kommenden Freitag, 19:30 Uhr im Stadion am Gutenbergweg,
betrieben. (gl)
Tore:
0:1 (21.) Woolf), 1:1 (45.) DelMonte (Brown/Daffner), 2:1 (51.) Bahen
(Daffner), 3:1 (59.) DelMonte (Brown/Bahen)
Schiedsrichter: Deubert
Strafminuten: Landshut 10, Regensburg 16
Zuschauer: 3557