Cannibals erzwingen ersten Saisonsieg

Nach zwei unglücklichen Auftaktpleiten belohnten sich die Niederbayern diesmal am Freitagabend für ihren unermüdlichen Offensivgeist. So hob auch ihr Trainer Jiri Ehrenberger „Kampfgeist und Moral“ seiner Truppe hervor, während Gästecoach Dirk Rohrbach mit dem „Einsatzwillen einiger Spieler“ haderte, die „die Zweikämpfe nicht zwingend genug angenommen“ hätten.
In einem fahrig geführten ersten Drittel wirkten die Füchse zunächst zielstrebiger. Zudem brachte sich Landshut durch unnötige Strafzeiten zeitweise nicht nur in doppelte Unterzahl, sondern insbesondere auch um seinen Spielfluss, der bis zum Drittelende auch nicht recht wiedergefunden wurde.
Dies änderte sich im zweiten Drittel, in dem die Isar-Kannibalen zunehmend Chancen erspielten, ohne jedoch den ansonsten bombensicher stehenden Jonathan Boutin im „Fuchsbau“ zu vielen Kostproben seines Könnens zu zwingen. Zu ungenau waren häufig die Abschlüsse. So vergab zunächst Ostwald, freistehend vor Boutin. Eine ganze Chancenserie blieb in der 30. Minute ungenutzt. Mrazek verschoss aus kurzer Distanz nach feiner Vorarbeit von Bires, der sich mit Busch heute den Sturm-Platz neben Mrazek und Kracik teilte, in Minute 37. Und schließlich nutzte erneut Mrazek mit seinem ungenauen Abschluss eine 3:1-Situation kurz vor Drittelende nicht.
Unterbrochen wurden diese untauglichen Versuche durch zwei Tore. Zunächst nutzen die Lausitzer einen harmlos beginnenden Angriff, als Markus Lehnigk, frei vor Sebastian Vogl, aus halblinker Position bereits von der blauen Linie viel zu früh abzog, sein Ziel verfehlte, Vogl einen Moment zu lange zur Orientierung brauchte und Mieszkowski den von der Bande zurück springenden Puck im Cannibals-Gehäuse unterbringen konnte. – Wieder einmal gerieten die Niederbayern also unverdient in Rückstand. Den überfälligen Ausgleich besorgte dann Kracik, nach Vorarbeit von Ostwald und Toupal.
(Vergebene) Chancen gab es im letzten Drittel hüben wie drüben zu bestaunen. Ein Überzahlspiel brachte in der 53. Minute die Vorentscheidung für die Drei-Helme-Städter: erneut war es die heute völlig zurecht als „Starting Six“ aufgebotene Reihe um Kracik und Toupal, in der diesmal Toupal das Zuspiel seiner Kollegen nach nur vier Sekunden Powerplayzeit zum Torerfolg nutzte. Dem hingegen konnten die Weißwasseraner ihre zwei folgenden Überzahl-Möglichkeiten wiederum nicht nutzen. Im Gegenteil: Erneut zielte Mrazek bei einem Break am Tor vorbei, dann war es Trew, der zwei Chancen direkt vor dem Tor nicht zu nutzen vermochte, wohl aber mit seinen Mannen den Puck in der gegnerischen Verteidigungszone hielt.
Besser machten es wiederum die Cannibals. Sie verwerteten zum zweiten Mal eines ihrer vier Überzahlspiele, um den Deckel auf das Spiel zu setzen. Erneut war es Ostwald, der bei einem Break Boutin umkurvte und zur endgültigen Entscheidung in der Schlussminute einschoss.
Die deutlich bessere Überzahlquote von 50% (2/4), gegenüber 0% (0/6) auf Gästeseite sowie der unermüdliche Einsatz erzwangen heute den ersten Landshuter Sieg. Weißwasser, das sich zwar auf einen stets sicheren Boutin im Tor stützen kann, muß erheblich mehr Engagement investieren, um künftig siegreich das Eis verlassen zu können.
Tore: 0:1 (24.) Mieszkowski (Lehnigk, Götz), 1:1 (37.) Kracik (Ostwald, Toupal), 2:1 (53.) Toupal (Ostwald, Kracik) 5-4, 3:1 (60.) Ostwald (Toupal, Geipel) 5-4
Strafen: Landshut 12, Lausitz 8
SR: Haupt, LR: Klein, Komorek
Zuschauer: 1.341
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