Cannibals-Boss Beck will DEL 2Poltern aus Landshut
Die Landshut Cannibals reagieren momentan ziemlich gereizt, wenn sie auf Themen in Zusammenhang mit dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) angesprochen werden. Grund ist zum einen die für die Landshut Cannibals - Zitat: " absolut unverständliche und skandalöse Lizenzverweigerung des DEB-Aufsichtsrates", zum anderen aber auch das - Zitat: "vereinsschädigende Auftreten des DEB in der ESBG, in der er mit 60 Prozent den größten Anteil hält."
Cannibals-Eigner Rainer Beck will sich dies nicht mehr länger gefallen lassen: „Einerseits hat der DEB-Aufsichtsrat gegen gültige Lizenzierungsstatuten verstoßen, wonach man uns eine Frist zur Berichtigung des Kooperationsvertrages einräumen hätte müssen, andererseits versucht der DEB selbst seit Monaten in der ESBG beinahe jede Entscheidung im Sinne des Sports und der teilnehmenden Mannschaften zu blockieren und vertritt nur Eigeninteressen. Am Ende stellen sie sogar noch die eigenen Teams in der Presse bloß. Wir können nur dann eine starke Liga mit der nötigen Außendarstellung bilden, wenn alle an einem Strang ziehen und der Hauptanteilseigner nicht ständig versucht, seine Mannschaften in die Pfanne zu hauen.“
Beck geht sogar noch weiter und fordert ein konsequentes Handeln nach den Geschehnissen der letzten Wochen: „Es müssen jetzt beim DEB Köpfe rollen. Ein solches Verhalten ist für uns nicht mehr tragbar. Unser wirtschaftlicher Schaden nach dieser unsäglichen Meldung über die Lizenzverweigerung ist noch gar nicht absehbar und lässt sich wohl erst in geraumer Zukunft näher beziffern.“
Derweil will der Landshuter Immobilienkaufmann seinen Worten auch Taten folgen lassen und bastelt hinter den Kulissen schon eifrig an einem zukunftsträchtigen Modell, das allen Zweitligateams eine vor allem wirtschaftlich erfolgreichere Zukunft bescheren soll. Dieses Modell soll, wie er selbst sagt „ohne den DEB“ umgesetzt werden. Laut Beck gibt es hier schon einen konkreten Plan: „Wir müssen eine eigene, neue Ligen-GmbH gründen, die als DEL 2 an den Start geht und das Ziel verfolgt, professionelle, vereinsfreundliche Strukturen zu etablieren, so dass die Vereine gemeinsam schnellere und wirtschaftlich sinnvollere Entscheidungen treffen können.“ Beck selbst wäre bereit, hierfür einiges an Startkapital zur Verfügung stellen: „Ich würde jedem Club als Startkapital 50.000 Euro zur Verfügung stellen und ein Preisgeld von insgesamt 350.000 Euro an die drei Erstplatzierten ausschütten. Außerdem würde ich eine vereinsübergreifende Zusammenarbeit im Sponsoring, Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit für sehr sinnvoll halten, um erstens als starke Gemeinschaft nach außen zu treten und zweitens Synergieeffekte in der Wirtschaftlichkeit aufzubauen.“
Rainer Beck hätte nach eigenen Angaben die finanzielle Umsetzung im Kreuz, verfügt er doch zum einen über ein - Zitat: "sehr erfolgreiches Immobilienunternehmen mit über 800 Wohneinheiten in München und zum anderen über ein beträchtliches Netzwerk an entscheidenden Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sport. Nicht zuletzt bietet ihm seine weitreichende Plattform im Sport als Alleingesellschafter der Landshut Cannibals, Vizepräsident der SpVgg Unterhaching und Logenbesitzer in der Allianz Arena beste Voraussetzungen, diese Personen miteinander zu vernetzen, in die neue Ligen-GmbH zu integrieren und den Vereinen zur Verfügung zu stellen."
Die DEL bestätigte gegtenüber Hockeyweb bereits Gespräche und halten die DEL 2 für denkbar - aber derzeit noch nicht zur neuen Saison: "Wir können aber nicht den dritten Schritt vor dem ersten Schritt machen. Der erste Schritt wäre, dass sich die ESBG-Klubs erst einmal einig werden, was sie nun wollen!", heißt es dazu aus der DEL-Zentrale.