Cannibals bekommen zwei harte Brocken serviert

Am kommenden Wochenende stehen für die Landshut Cannibals mit den Vergleichen bei den Schwenninger Wild Wings (Freitag, 20 Uhr) und im heimischen Stadion am Gutenbergweg am Sonntag, 18 Uhr, gegen den ostbayerischen Rivalen Eisbären Regensburg zwei "Hämmer" auf dem Programm. Beide Gegner stehen da, wo die LES-Verantwortlichen vor der laufenden Punktspielrunde auch die eigene Mannschaft, die vor dem letzten Doppelspieltag der ersten Saisonhälfte auf Rang sieben rangiert, gern gesehen hätten: Unter den "Top Four" der 2. Liga! Schwenningen (47 Punkte) verfügt als Rangdritter bereits über einen recht komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung gegenüber den Kannibalen (39), während die Oberpfälzer als Vierter (44) ihren "Zählerstand" noch nicht so weit nach oben schrauben konnten, als dass sie für die Englbrecht-Truppe vollends außer Reichweite wären. Die Dreihelmenstädter - das ist freilich klar - müssen dann aber auch wieder, wie zu Beginn der Saison, gegen die Top-Teams punkten. Und dazu bietet sich die Chance nicht nur an diesem Wochenende, sondern auch in den restlichen beiden Begegnungen vor Weihnachten. Empfängt man da doch zum einen mit den Straubing Tigers den aktuellen Spitzenreiter (Freitag, 17.12.04, 19:30 Uhr) und ist nur zwei Tage später zur "Revanche" in der Donau-Arena bei den Eisbären zu Gast.
Wenn am Freitag um 20 Uhr in Schwenningen das Eröffnungsbully gespielt wird, stehen sich die bislang drittbeste Heimmannschaft und das drittbeste Gäste-Team der Liga gegenüber. Die Schwazwälder können dabei auf eine stolze Bilanz verweisen, denn auf eigenem Eis blieb man letztmals am siebten Spieltag beim 3:5 gegen die Straubing Tigers ohne Punkt. Zehn Spieltage später "erwischte" es das Bullard-Team zwar beim 4:5 gegen Essen zwar noch einmal, da die Entscheidung in dieser Partie jedoch erst im Penaltyschießen fiel, konnte man zumindest einen Zähler auf der Haben-Seite verbuchen. Seither gelangen den Schwarzwäldern Siege in Bad Tölz und bei den Straubing Tigers, sowie Heimerfolge über die Eisbären Regensburg (4:2) und die Lausitzer Füchse (4:3); dazwischen ging man beim 2:4 in Bremerhaven auch mal baden. Während die Mannen um Goalie Rostislav "Hugo" Haas also ihre Heimpartien in schöner Regelmäßigkeit für sich entscheiden, liegt der letzte Auswärtssieg von Kapitän Kamil Toupal nun doch schon einige Zeit zurück: Exakt am 5. November gab es den letzten "Dreier" in fremder Halle, damals durch ein 4:1 bei den Blue Devils Weiden. Aus Duisburg und Essen konnte zwar jeweils ein Punkt entführt werden (1:2 nach Penaltyschießen bzw. nach Verlängerung), bei den Freiburger Wölfen ging man mit 0:7 aber sang- und klanglos unter. Mit bislang 63 Gegentoren verfügt Schwenningen über die drittbeste Defensvie der Liga. Insofern kann man auf Seiten der Cannibals nur darauf hoffen, dass Keeper Jan Münster an seine Klasse-Vorstellung in Essen anknüpfen und seinen Kasten weitestgehend sauber halten kann, denn mit einer Torflut seitens der Landshuter Offensiv-Abteilung ist unter den gegebenen Voraussetzungen wohl kaum zu rechnen. Die erste Saison-Partie, die am 13. Spieltag im Stadion am Gutenbergweg über die Bühne ging, konnten die Wild Wings mit einem knappen 3:2-Erfolg für sich entscheiden
Acht der bisher 19 Heim-Zähler errangen die Cannibals in den letzten vier Partien, wobei lediglich beim 7:2 gegen Bremerhaven ein "Dreier" heraus sprang. Ansonsten ging es jeweils in Verlängerung bzw. Penaltyschießen. Wie übrigens allgemein die Kannibalen, zusammen mit den Freiburger Wölfen, bisher am häufigsten Überstunden "schieben" mussten: Insgesamt achtmal konnte bei Begegnungen mit Landshuter während der regulären Spielzeit kein Sieger ermittelt werden. Die Bilanz ist übrigens ausgeglichen - viermal konnte man den Zusatzpunkt verbuchen, ebenso oft musste man dem Gegner den Sieg überlassen. Mit 93 Treffern aus den bisherigen 24 Partien verfügen die Kühnhackl-Schützlinge über die zweitbeste Trefferbilanz in der Liga. Lediglich die Freiburger Wölfe (95) konnten öfter einnetzen. Dementsprechend finden sich auch reichlich Eisbären-Akteure in den Bestenlisten wieder. Jason Miller ist mit 42 Punkten nicht nur Zweitliga-Topscorer, sondern führt mit 25 Treffern auch die Wertung der erfolgreichsten Torschützen an. Martin Ancicka lieferte zu 30 Treffern die Vorarbeit und ist deshalb in dieser Kategorie auf Rang eins zu finden. Trotz dieser beeindruckenden Bilanz: Die Zahlen sprechen ganz klar dafür, dass die Oberpfälzer sich auf eigenem Terrain wesentlich wohler fühlen, als dies in fremden Stadien der Fall ist. Mit 17 Zählern und einem Torverhältnis von 37:42 aus zwölf Begegnungen (Heim-Bilanz: 34 Punkte, 56:22 Tore) nimmt man in der Auswärts-Tabelle lediglich einen Mittelfeldplatz ein. Für die Englbrecht-Schützlinge wird es trotzdem heißen, gut in der Defensive zu stehen und die gefährlichen Eisbären-Angreifer in Schach zu halten. Kein leichtes Unterfangen, zumal man sich wahrlich nicht nur auf die (zahlenmäßig gesehen) Top-Leute zu konzentrieren hat. Gelingt es nämlich, diese zu neutralisieren, stehen in den Reihen der Donaustädter immer noch "Granaten" wie etwa Ervin Masek oder Mark Woolf, die durchaus in der Lage sind, ein Spiel auch mal alleine zu entscheiden. Der erste Saison-Vergleich zwischen den beiden Teams ging bereits am zweiten Spieltag über die Bühne. Die Cannibals entführten seinerzeit mit einem 2:1 nach Penaltyschießen zwei Zähler aus der Donau-Arena.
Auf Seiten der Cannibals war auch nach dem Training am Donnerstagabend noch nicht klar, ob Neuzugang Dion DelMonte bereits beim Gastspiel in Schwenningen auflaufen kann. Bernie Englbrecht: "Wenn die Spielgenehmigung morgen früh eintrifft, wird er auf alle Fälle auflaufen." Sicher mit dabei ist dagegen Defender Markus Eberl, der zuletzt ja verletzungsbedingt pausieren musste. Die Aufgabe im Schwarzwald sieht der Kannibalen-Trainer als "harte Sache, zumal die Schwenninger ja sehr heimstark sind". Aber dennoch sei sein Team nicht chancenlos: "Jedes Spiel geht bei 0:0 los und wenn es uns gelingt, frühe Gegentore zu vermeiden, sollten wir schon einen Punkt entführen können." Beim Ostbayern-Derby gegen die Eisbären, dem Beginn einer Serie "sehr schwerer Spiele", hofft Bernie Englbrecht, den Heimbonus nutzen zu können: "Wir müssen auch daheim versuchen, die Spiele wieder zu gewinnen." Schön wär's allemal, wenn die Kannibalen sich vor sicherlich großer Kulisse am Ende als die Sieger feiern lassen könnten. (gl)