Bremerhaven siegt am Pferdeturm
Erster Neuzugang der Indians
Die
Talfahrt der Hannover Indians geht weiter. Mit der heutigen 0:4 im Nord-Derby
gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven kassierten die Mannen von Trainer
Craig Streu die vierte Niederlage in Serie.
Der
Andrang der Fans sorgte für einen knapp 20-minütigen Spielbeginn, so das über
3700 Fans im Eisstadion (darunter 600 Fans aus Bremerhaven) für eine prächtige
und stimmungsvolle Kulisse sorgten, in einer Partie in der die Gastgeber die
letzten Partien vergessen machen wollten. So setzten die Pferdetürmler die
Weserstädter von Beginn an unter Druck, ließen jedoch die letzte Konsequenz und
den endgültigen Zug zum Tor vermissen. So kamen die Gäste zu den ersten großen
Gelegenheiten. Michael Schwarzkugler (5.) und Pierre-Luc O Brien (8.) vergaben
jeweils ihre Break-Möglichkeiten, durften aber dennoch in der neunten Minute
jubeln, als Teamkollege Sören Sturm einen weiteren Konter in Unterzahl
erfolgreich abschließen konnte. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte,
dieser Führungstreffer war der Genickbruch für die Niedersachsen. Der Schwung
der Anfangsphase war komplett verflogen, so dass Treffer Nummer zwei in der 15.
Minute so etwas wie eine Vorentscheidung bedeutete. André Mücke verwertete einen
Nachschuss, als sich die Indians-Defensive inkonsequent zeigte.
Wenig
Besserung aus Sicht der Hausherren brachte der Beginn des Mittelabschnitts.
Einer der ersten Angriffe führte zum dritten Gästetreffer. Mihail Kozhevnikov
(23.) war, wie zuvor Mücke, im Nachschuss erfolgreich. Die enthusiastischen Gästefans
feierten bereits den Auswärtserfolg ihrer Mannschaft, und durften sich nach 27
Minuten über das 4:0 freuen. Sergej Janzen hieß im Powerplay der Torschütze,
was auch gleichzeitig der letzte Treffer bedeuten sollte.
Stand
Indians-Coach Craig Streu unter der Woche bereits bei den Fans in der Kritik,
so brachte die zweiminütige Herausnahme (29.) von Torwart Benny Voigt im
Stadion das Fass endgültig zum Überlaufen. Mit einem gellenden Pfeifkonzert
reagierte die Kulisse auf die Einwechslung von Marek Mastic, der exakt nach 122
Sekunden wieder für Voigt auf der Bank Platz nehmen durfte. „Benny hat die
Auszeit bekommen, um den Kopf frei zu bekommen“, begründete Streu seine Entscheidung
auf der Pressekonferenz, bei der er sich auch noch nicht hundertprozentig mit
dem Defensivverhalten seines Teams zufrieden zeigte: „In der Abwehr sind fünf
Mann und ein Torwart, und nicht nur die sieben nominellen Verteidiger. Dennoch
waren wir heute in der Defensive besser als letzte Woche. Aber momentan läuft
alles gegen uns.“ Bremerhavens-Coach Gunnar Leidborg, war nicht nur von der
Kulisse („Diese Stimmung imponiert mir“) begeistert, sondern war auch von
seinem Team überrascht. „Ich bin jedes Mal von meinem Team überrascht. Heute
einmal positiv. Wir haben 60 Minuten kompakt und konstant gespielt“, so der
Schwede nach dem Spiel.
Statistik: 0:1 (8:49)
Sturm (Janzen, Schmidt) 4-5; 0:2 (14:22) Mücke (Leinweber, Lanier); 0:3 (22:04)
Kozhevnikov (Janke, Janzen); 0:4 (26:07) Janzen (Kozhevnikov, Stanley) 5-4
Strafminuten:
Hannover 12 + 10 für Wagner – Bremerhaven 10
Schiedsrichter:
Györgyicze
Zuschauer:
3748
Jens
Wilke