Blue Devils: Weitere Heimniederlage

Die Blue Devils Weiden haben am Freitagabend gegen den EV Duisburg aufgrund eines total "verhunzten" zweiten Drittels mit 2:5 gegen den neuen Tabellenführer Duisburg den Kürzeren gezogen. Im ersten und auch im letzten Drittel spielten die Devils mit dem EV Duisburg durchaus mit, der mit einer über 60 Minuten konzentrierten Leistung durchaus schlagbar gewesen wäre. Hätte und Könnte hilft aber den bisher zuhause sieglosen Devils nicht weiter, denn langsam werden die auch größten Optimisten etwas nervös. Natürlich feuerten die Fans ihre Mannschaft wieder an und natürlich kämpften die Devils über weite Strecken sehr gut, aber man muss einfach deutlich erkennen, dass der Mannschaft nun schon seit Wochen immer wieder in den entscheidenen Situationen die Cleverness und auch die Klasse fehlt, um wirklich in der 2. Bundesliga bestehen zu können.
Wie auch in den letzten Heimspielen begann Weiden sehr druckvoll und erspielte sich gute Chancen vom Eröffnungsbully weg. Der angeschlagene Strömberg wirkte im ersten Drittel gehemmt und lief unrund, probierte aber zu spielen. Mit Blaha und Piskor sah das Ganze dann ziemlich druckvoll aus und auch der zweite Block mit Whitecotton, der als bester Spieler bei den Devils ausgezeichnet wurde, und seinen Mitspielern Mayer und Rappl spielte von Beginn weg gut. In der 6. Minute musste Strömberg für zwei Minuten auf die Strafbank, als er aufgrund seiner Verletzung nicht schnell genug war, um seinen Gegenspieler zu halten und er sich nur mit einem Foul retten konnte. Die folgende Überzahl überstanden die Devils und Calle Johansson, der sehr freundlich vom Weidener Publikum begrüßt wurde, konnte seinen "Hammer" nicht auspacken. Sekunden bevor der Schwede wieder von der Strafbank zurück kam, sah Mayer den freistehenden Whitecotton, der alleine auf Kotschnew zulief und diesen dann eiskalt aussteigen ließ und zum 1:0 einschoß. Ein schöner Treffer und das Stadion stand Kopf.
Doch wieder dauerte das Glück der Fans nicht lange: In der 9. Minute bekam Fritzmeier auf Duisburger Seite zwei Minuten und Weiden hatte die Möglichkeit in Überzahl auf 2:0 zu erhöhen, doch unterlief wieder ein entscheidender Fehler. Schopper stand beim ersten Angriff der Devils an der blauen Linie, der Puck kam zu ihm und statt einfach den Puck anzunehmen und locker weiterzuspielen, versuchte er den schwierigsten Weg, nämlich die Scheibe mit dem Schlittschuh ins Drittel zurückzukicken. Unter der Bedrängnis des Duisburger Mats Diberus ein unmögliches Unterfangen, Diberius schaltete schnell, spielte auf Micheller, der wiederrum auf den überragenden Puhakka und der beendete den Konter in Unterzahl mit dem 1:1. Dies war wie Gift für die Devils, die in der Folgezeit auch im Powerplay keinen Treffer machten und lange an diesem Gegentreffer kauten. Dennoch ging es mit 1:1 in die Drittelpause.
Im zweiten Drittel blieb Strömberg dann in der Kabine, denn die Schmerzen waren doch zu groß. Bartels rückte an die Stelle des Schweden und damit war, so hart es klingt, der Spielfluss gestoppt. Zunächst ging noch alles gut und Weiden versuchte sofort wieder in Führung zu gehen, doch dies brachte Konterchancen für die Gäste. Ein Duisburger lief in der 23. Minute vollkommen alleine auf Hirvonen zu, der aber in höchster Not retten konnte. Weiden weiter mit viel Druck, doch nun war Kontern Tür und Tor geöffnet und als der gut aufgelegte Puhakka in der 25.Minute auf die Reise geschickt wurde, war dies der Anfang vom Ende für die Devils. Puhakka lief auf und davon und vollstreckte eiskalt mit einem Knaller unter die Latte. Als nur eine Minute später der kongeniale Partner von Puhakka Mats Diberius mit einem platzierten, aber durchaus haltbaren Schuss das 3:1 erzielte, wurde es ruhig im Weidener Eisstadion.
Weiden versuchte einiges auch im zweiten Drittel, aber der Schock des Rückstandes saß tief und so blieb vieles nur Stückwerk. Duisburg hatte Weiden mit zwei schnellen Kontern den Schneid abgekauft. In der 37. Minute war es dann wieder Puhakka mit seinem dritten Treffer, der das 4:1 besorgte, damit war das Spiel vorentschieden. Im letzten Drittel kam kurioserweise wieder eine wie verwandelt aufspielende Weidener Mannschaft aufs Eis, die wieder mit neuen Reihenzusammensetzungen spielte. Mayer rückte zu Blaha und Piskor, Whitecotton spielte mit Kinateder und Gruhle und Hagn, Bartels und Rappl bildeten den dritten Block. Nun fighteten die Devils verbissen und erarbeiteten sich einige Chancen, während Duisburg nur mehr das Ergebnis zu halten versuchte. In der 46. Minute keimte noch einmal Hoffnung im Weidener Eisstadion auf. David Bornhammar zog endlich einmal in Überzahl ab und der Puck schlug unhaltbar für Kotschnew im Kasten der Duisburger zum 2:4 ein. Nun waren die Fans auch wieder aufgewacht und genügend Zeit wäre noch gewesen, gar das Spiel zu drehen. Die Devils kamen mit dem Mute der Verzweiflung und Duisburg konnte sich nur eine Minute nach dem 2:4 wieder nur durch ein Foul retten und so hatten die Devils die Gelegenheit bis auf einen Treffer heranzukommen.
Das Stadion stand Kopf, der Linesman am Bullypunkt, Whitecotton in seiner unnachahmlichen Art mit dem Hinterteil fast auf dem Eis, aber Stephan Hagn ließ sich zu einem richtig dummen Foul hinreissen, er schlug nach seinem Gegenspieler und bevor das vielleicht entscheidende Powerplay begann, war es auch schon vorbei. Eine bittere und unnötige Situation, die eine weitere Aufholjagd verhinderte. So versuchten die Weidener zwar weiterhin alles, aber der Zahn war den Devils endgültig gezogen. Als Hirvonen für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging, schickte Puhakka Grein auf Reise, der ins leere Tor zum 5:2 Endstand einschob.
Nun sollten die Blue Devils langsam aber sicher in eine etwas erfolgreichere Bahn einbiegen, wenngleich natürlich der nächste Gegner Heilbronn mit dem Schwung eines 5:1-Auswärtsderbysieges in Bietigheim am Sonntag die Devils in der neuerbauten Knorrarena erwartet. (bluedevilsfan.de)