"Blödsinnige Scheibenverluste"2:3-Niederlage n.V. in Kaufbeuren
"Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns, in dem wir nur wenige Chancen des Gegners zugelassen - aber selber blödsinnige Scheibenverluste hatten. Es gibt in dieser Liga keine leichten Gegner, so dass ich mit dem einen Punkt zufrieden sein muss", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel.
Der erste Abschnitt begann ohne große Höhepunkte. Die Gäste setzten ihre Marschroute konsequent um, nicht wieder schnell mit einem oder zwei Toren früh hinten zu liegen, was in den letzten Partien jeweils zu (erfolgreichen) Kraftakten geführt hatte. Die Defensive rund um Neuzugang Henri Laurila stand stets sicher und konnte auf einen souveränen Mikko Rämö im Tor setzen, der die wenigen Schüsse auf seinen Kasten - z.B. durch Baindl in der 6. Minute - ohne Mühe hielt. Erst Strafzeiten - in einem fair geführten ersten Drittel - brachten nach einer Abtastphase ein wenig Platz auf dem Eis, was die Roten Teufel durch Dustin Cameron in der 16. Minute fast hätten nutzen können, doch der Schuss ging knapp am Kasten von Stefan Vajs vorbei. Überhaupt nahmen die Hessen das Spielgeschehen langsam aber sicher in die Hand, ohne sich jedoch die ganz großen Torchancen trotz einiger Torschüsse herauszuspielen, so dass es mit einem gerechten 0:0 in die erste Pause ging.
Das Mitteldrittel sollte dann Tore bringen: es waren nur wenige Sekunden gespielt, da verlor Nick Dineen die Scheibe im Vorwärtsgang, was Chris St. Jacques zur 1:0-Führung für die Gastgeber nutzen konnte. Die Roten Teufel hielten aber dagegen und erhöhten sichtlich die Schlagzahl. Zunächst scheiterte Cameron nach tollem Pass von Frosch (22.), nach einem langen Pass von Dineen war Dusan Frosch seinerseits alleine durch und ließ Vajs beim 1:1-Ausgleich keine Chance (26.). Anschließend verfiel das Spiel wieder in das Strickmuster des ersten Drittels, denn beide Seiten legten ihr Augenmerk erneut auf die Defensive und ließen somit kaum Chancen des anderen zu. Erst ein weiteres Powerplay der Hessen sollte kurz vor der zweiten Sirene für Aufregung sorgen - allerdings zunächst zugunsten der Hausherren. Nach einem erneuten Scheibenverlust im Angriff war es Josh Burnell, der mit einem platzierten Schuss von der rechten Seite mit einem Shorthander zur Kaufbeurer 2:1-Führung traf. Die Kurstädter antworteten aber wieder prompt, diesmal in Form eines strammen Blueliners von Joel Keussen nur 50 Sekunden später, der in derselben Überzahl-Situation den 2:2-Pausenstand herstellte.
Auch im letzten Abschnitt lauerten beide Seiten förmlich auf Fehler des Gegners. Die Gäste wurden dabei mit gleich fünf Strafzeiten jäh benachteiligt, doch die Bayern konnten hieraus kein Kapital schlagen. Das Bemühen war beiden Seiten nicht abzusprechen, doch die Gefahr, Fehler zu machen, schien größeren Eindruck zu hinterlassen, so dass sich kaum nennenswerte Szenen ergaben. Somit ging es trotz der Über- und Unterzahlsituationen in die Verlängerung, in der die Bayern durch Fröhlich zunächst die große Einschusschance hatten. Rämö entschärfte diese, doch St. Jacques traf mit seinem zweiten Treffer des Abends zum Zusatzpunkt für die Allgäuer. "Durch blödsinnige Scheibenverluste haben wir Kaufbeuren heute Chancen ermöglicht. Eigentlich haben wir defensiv gut gespielt, doch am Ende kam Kaufbeuren durch die Überzahlchancen, die man vielleicht nicht unbedingt so geben muss, richtig ins Spiel. Es war ein wichtiger Punkt, durch den wir in den letzten neun Spielen somit acht Mal punkten konnten", so Petri Kujala. "Es war heute ein schweres Spiel. Aber wir haben mit Leidenschaft und Teamgeist den Sieg einfahren können", sagte Kaufbeurens Coach Muller nach der Partie.
Es war somit durchaus mehr drin heute Abend für die Roten Teufel, die nun am Sonntag zuhause im Derby auf die Löwen Frankfurt treffen, die zuhause gegen Bietigheim mit 2:4 unterlagen. Die Stadiontore öffnen bereits um 17 Uhr zu diesem ersten großen Derby der Saison.
ESV Kaufbeuren - EC Bad Nauheim 3:2 n.V. (0:0, 2:2, 0:0)
Tore:
1:0 (20:28) St. Jacques (Menge, Schmidle)
1:1 (25:24) Frosch (Dineen, Cameron)
2:1 (38:23) Burnell (Baindl) SH1
2:2 (39:13) Keussen (Strauch, Helms) PP1
3:2 (63:27) St. Jacques (Oppolzer)
Strafminuten: ESVK 12 / ECN 18
Zuschauer: 1.432
Pressemitteilung EC Bad Nauheim