Bleiben die Moskitos in der Erfolgsspur?

Fünf Punkte heimsten die Moskitos Essenam vergangenen Wochenende ein, und gegen den starken Aufsteiger SC Riessersee so wie bei den erstarkten Münchnern konnte man das vorher nur schwer einschätzen. Ähnlich sieht es am kommenden Wochenende aus, zunächst geht es zum Tabellenführer. Am Freitag um 19:30 Uhr wird in der Eissporthalle am Auestadion der erste Puck gegen die Kassel Huskies eingeworfen, und die Moskitos haben rein gar nichts zu verlieren. Im Meisterschaftshinspiel konnten die Stechmücken einen Punkt mit an dem heimischen Westbahnhof bringen, nach regulärer Spielzeit stand es 2:2 und das bedeutete einen Punkt, auch wenn das Penaltyschießen an die Huskies ging. Die Mannschaft von Trainer Stéphane Richer vereinigt das „Who is who“ des Zweitliga-Eishockeys, wenn es nach den Spielern geht. Doch wenn es schlecht läuft, geht es schon ein mal gegen Underdogs in die Hose. Essens Trainer Jari Pasanen weiß sehr wohl um die Schwere der Aufgabe: „Bisher haben die Huskies zu Hause nicht verloren, wenn man dort bestehen will, braucht man vor allem einen Torhüter, der einen Glanztag hat, eine insgesamt starke Defensivleistung, und man muss von der Strafbank weg bleiben; Kassel hat ein sehr starkes Überzahlspiel. Wenn wir Zählbares mitbringen wollen, müssen wir an unsere Leistungsgrenze, oder vielleicht auch darüber hinaus gehen, und wir müssen in diesem Spiel mehr körperbetontes Hockey entgegen setzen.“
Am Sonntag (18:30 Uhr, Eissporthalle am Westbahnhof) geht es dann gegen den EV Landsberg 2000, einen Verein der im Laufe der Saison in ziemliche Turbulenzen geriet. Zunächst war das Team von Ex-Trainer Larry Mitchell, das schon in der letzten Saison den Essenern immer das Fürchten lehrte, mit unter den ersten Acht der 2. Liga. Nachdem etliche Leistungsträger das Team aufgrund von finanziellen Engpässen verlassen hatten, gab es einige derbe Klatschen, unter anderem ein 2:12 gegen die Landshut Cannibals und ein 3:17 auf heimischem Eis gegen sie Essener Moskitos. Mit dem neuen Trainer Fred Ledlin und einigen neuen Spielern, darunter dem Ex-Essener Peter Aubry, scheint sich die Mannschaft zu stabilisieren. So vermeintlich leicht sich die Begegnung gegen Landsberg auf heimischem Eis anhört, man darf den Gegner sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, böse Erwachen kann im Moment niemand am Westbahnhof gebrauchen. „Meine Spieler müssen den Kantersieg aus den Köpfen kriegen, Landsberg hat einige gute Spieler nach verpflichtet; wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen“, so Pasanen.
Was das Essener Lazarett betrifft, gibt es eine erfreuliche Botschaft. Dean Beuker macht große Fortschritte und kann vielleicht in zwei Wochen schon wieder ins Training einsteigen. „Wenn er so weiter macht, sehen wir ihn Mitte Februar wieder auf dem Eis“, so Pasanen. Dagegen gestaltet sich der Heilungserfolg bei Mika Puhakka schwieriger. „Er wird wohl länger brauchen als Dean“, denkt Pasanen über seinen Kämpfer. Stürmer Maris Kruminsch, der nach seiner Verletzung am Anfang der Saison nicht mehr richt Fuß fassen konnte, wechselt zum Regionalligisten EHC Dortmund. Bei den Elchen erhofft sich der Stürmer, der zuletzt sogar bei seinem Vater Juris bei den Junioren keine Eiszeit erhielt, mehr Spiele, als er sie derzeit am Westbahnhof bekommt. Für ihn wird es jedoch „Ersatz“ geben, per Förderlizenz kommt Martin Hinterstocker von der DEG, ob es am kommenden Wochenende bereits reichen, wird steht noch nicht fest, er soll aber unbedingt seine zehn Spiele am Westbahnhof absolvieren. Zur Torhüterfrage gab es am heutigen Donnerstag keinerlei Aussage „Das geht erst ganz kurzfristig“, so der Coach dazu.