Bittere Derbypleite in Heilbronn
Steelers im Aufwind!?Im einzigen Spiel am Wochenende musste der SC Bietigheim-Bissingen am Sonntag beim Lokalrivalen Heilbronner EC eine bittere 2:6-Pleite einstecken Bietigheim bleibt trotzdem weiter Tabellenführer, mit nun allerdings nur noch zwei Punkten Vorsprung.
Die Spieler hatten kaum das Eis in der neuen Arena betreten, da stand es auch schon 3:0 für die gastgebenden Falken. Jason Becker eröffnete nach 1:56 Minuten den Torreigen. Der ehemalige Bietigheimer Viktor Karachun legte nach 4:17 das 2:0 nach, und nur 31 Sekunden später erzielte Pascal Appel das 3:0. Die Steelers konnten diesem Sturmlauf überhaupt nichts entgegen setzen, wie auch Trainer Markus Berwanger hinterher bestätigte: »Wir haben die ersten zehn Minuten komplett verschlafen. Wir waren einfach nicht bereit.« Deshalb nahm Berwanger auch nach dem 3:0 eine Auszeit, um das Spielgeschehen etwas zu beruhigen. Dies gelang auch in sofern, dass der Heilbronner Sturmwirbel gebremst wurde und der SCBB keinen weiteren Gegentreffer bis zur Pause hinnehmen musste. Aber selbst zeigten die Steelers auch kaum Initiative, so dass die Gastgeber diese deutliche Führung völlig verdient mit in die Pause nahmen.
Nach dem ersten Seitenwechsel kamen die Bietigheimer etwas forscher aufs Eis zurück, doch zunächst mussten sie sogar noch den vierten Gegentreffer hinnehmen. Vladimir Buril nutzte ein Überzahlspiel mit einem Hammer von der blauen Linie (26:38). Mit diesem erneuten Rückschlag war schon schlimmstes für die Steelers zu befürchten, doch sie fingen sich wieder und schafften durch Darren Ritchie, ebenfalls in Überzahl, den Ehrentreffer (28:25). Mit einem weiteren Powerplay-Treffer sorgte aber Andrej Kaufmann wieder für die alte Vier-Tore-Führung der Falken (31:30).
Im Schlussdrittel galt es dann für die Steelers eigentlich nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Offensivabteilung war jedenfalls zu schwach an diesem Abend um ernsthaft noch an eine Aufholjagd glauben zu können. Dennoch schürten Craig Teeple noch einmal ein wenig Hoffnung unter den rund 1000 mitgereisten Steelers-Fans, als er nach 9:07 im Schlussdrittel zum 5:2 traf. Die Hoffnung währte jedoch gerade 50 Sekunden, da nutzte Radek Vit ein riesiges Loch in der Steelers-Verteidigung zum 6:2-Endstand. In den letzten Minuten taten sich die beiden Teams, zumindest spielerisch, nichts mehr. Dafür wurden noch einige versteckte »Nettigkeiten« ausgeteilt, weshalb Andrej Kovalev nach dem Spiel auch Heilbronns Torhüter Marco Suvelo den Handschlag verweigerte. Eine unsportliche Geste als Gipfel einer schwachen sportlichen Vorstellung der Steelers im allgemeinen und von Andrej Kovalev im besonderen.
Steelers-Coach Markus Berwanger suchte hinterher auch keinerlei Ausflüchte: »Unser Start heute war alles andere als glücklich. Wahrscheinlich war die lange Pause Gift. Das soll aber keine Entschuldigung sein. Heilbronn hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen.« Allerdings wird Berwanger aus dieser Pleite seine Konsequenzen ziehen. »Wir werden am Dienstag vor dem Training auf jeden Fall noch einmal über dieses Spiel sprechen müssen.« Dabei wird der eine oder andere »Superstar« sicherlich nicht gut wegkommen, doch im Endeffekt hat keiner der Bietigheimer Akteure an diesem Abend Normalform gezeigt.