Die Siegesserie ist gerissen. Am heutigen Abend unterlagen die Bietigheim Steelers trotz der tatkräftigen Unterstützung von gut 150 Steelers-Fans mit 5:6 nach Verlängerung. Dabei erwischte die Bietigheimer Verteidigung nicht gerade einen Sahnetag. Zwei Mal gab man dabei eine Zwei-Tore Führung aus der Hand und ließ in der Verlängerung dann auch noch den Zusatzpunkt liegen.
Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr. Auf Zuspiel von Scott Pitt und Domenic Walsh traf Max Campbell nach gerade einmal 50 Sekunden zur Führung für die Heimmannschaft. Doch die Steelers konterten und schlugen im direkten Gegenzug zurück. Nach toller Vorarbeit von Chris St.Jacques und Marco Schütz war es Robin Just der zum 1:1 traf (2.). Und Steelers-Torhüter Frédéric Cloutier sah sich auch weiterhin mit angriffslustigen Eispiraten konfrontiert. Zunächst parierte er einen Crimmitschauer Alleingang und blieb kurze Zeit später auch gegen Max Campbell sowie André Schietzold der Sieger. Auf der Gegenseite hätte Top-Scorer David Wrigley mit einem Schuss aus der Drehung für die Bietigheimer Führung sorgen können, scheiterte aber am Torhüter der Eispiraten. Und auch Matt McKnight fand seinen Meister in Sebastian Albrecht als er den Puck frei vorm Tor nur auf die Brust des Keepers brachte. Beide Seiten agierten zwar mit hohem Tempo, zählbares wollte aber keinem der beiden Teams mehr gelingen und es blieb beim 1:1 nach dem ersten Drittel.
Der Meister erwischte den besseren Start in den Mittelabschnitt, ließ aber in Überzahl viel zu viele Chancen liegen. Greg Squires, David Wrigley und Marcus Sommerfeld ließen beste Gelegenheiten aus. Besser machte es dann Matt McKnight der nach wunderbarem Passpiel von David Wrigley und Kapitän Marcus Sommerfeld völlig frei zur Bietigheimer Führung (27.). Defensiv aber kamen die Schützlinge von Kevin Gaudet immer wieder gefährlich ins Schwimmen und ließen den Eispiraten unnötig viel Raum. Diese konnten daraus kein Kapital schlagen und die Strafe folgte umgehend. Mark Heatley nutzte einen Fehler im Spielaufbau der Gastgeber und erhöhte auf 3:1 aus Sicht der Steelers (32.). Die Eispiraten aber setzten nach, erhöhten den Druck und kamen in Überzahl zum Anschlusstreffer. Auf Zuspiel von Scott Pitt und Max Campbell hieß der Torschütze Harrison Reed (36.). Doch es kam noch dicker für die Schwaben. Fehler im Bietigheimer Spielaufbau, Daniel Bucheli sagte Danke und hämmerte den Puck zum 3:3 ins Netz (37.).
Dafür begann das letzte Drittel ganz nach dem Geschmack der gut 150 mitgereisten Steelers-Fans. 19 Sekunden war das Drittel alt, als der Bietigheimer Parade-Block zuschlug. Kapitän Marcus Sommerfeld traf auf Zuspiel von Matt McKnight und David Wrigley 4:3 für die schwäbischen Gäste. Und der Meister legte nach. Unser Meister-Held Bastian Steingroß sorgte mit einem Schlagschuss von der blauen Linie für das 5:3. Doch wer nun dachte dass die Eispiraten das Spiel nun aufgeben würden, sah sich getäuscht. Denn die Hausherren drehten im Sahnpark nochmal richtig auf und Scott Pitt glich die Partie mit einem Doppelschlag binnen viereinhalb Minuten wieder aus. Die Eispiraten witterten die Sensation gegen den Favoriten und wollten das Momentum für sich nutzen. Eine Strafzeit gegen Harrison Reed machte dies allerdings zunichte und so durften die Steelers nochmal im Powerplay ran. Da aber in der regulären Spielzeit kein Treffer mehr fiel musste die Verlängerung über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Und in dieser machten die Eispiraten dann die Überraschung perfekt. Patrik Vogl musste kurz vor Ende der Verlängerung in die Kühlbox. Die Eispiraten bedankten sich und Scott Pitt sorgte nicht nur für den Siegtreffer sondern machte damit auch seinen Hattrick perfekt.