Bietigheim Steelers erleiden schweren Rückschlag1:5 gegen Crimmitschau
Die Bietigheim Steelers konnten sich nicht gegen die Eispiraten Crimmitschau durchsetzen. (Foto: dpa/picture alliance/Pressefoto Baumann)Bietigheims Neuverpflichtung Mychal Monteith, Deutsch-Amerikaner, gab sein Heimdebüt. Der Rechtsschütze aus der Defensive lief dabei neben Eric Stephan in Reihe drei auf, blieb aber unauffällig. Die Westsachsen mussten hingegen noch auf Ihre Nachverpflichtung aus Bremerhaven, Feodor Kolypalo, zunächst noch verzichten. Defensiv stand der Gast aus Crimmitschau sehr tief, gab der Heimmannschaft wenig Raum, um ihre größte Stärke, das Tempospiel, auszuspielen. Die Eispiraten starteten forsch, bereits nach 90 Sekunden kam der ETC zur ersten Gelegenheit, als Mitch Wahl vergab aber freistehend aus kurzer Distanz. An diesem Abend wurde jedoch auch wieder eine große Schwäche der Gastgeber aufgedeckt: das Powerplay. Zunächst scheitere der Franzose Guillaume Leclerc, nach der Reise mit der französischen Nationalmannschaft wieder dabei, am Pfosten. Der direkte Gegenzug wurde hingegen mustergültig in Unterzahl vorgetragen: den Querpass von Adrian Grygiel vollendete Jubilar Patrick Pohl zum 1:0 der Sachsen. In Unterzahl sollte der Gast das ganze Spiel über gefährlicher bleiben als die Bietigheimer im Powerplay – und war im ersten Drittel mit den besseren Chancen und mit überfallartigen Kontern unterwegs. Logische Folge: das 2:0 durch einen Abpraller vom erneuten Torschützen Patrick Pohl. Nur wenige Sekunden vor der Pausensirene das 3:0 – Crimmitschau schlug eiskalt zu: Der stramme Schuss von Mitch Wahl ins lange Eck führte zu Verstimmung der Heim-Fans.
Die Stimmung merklich gedämpft, begann das Mitteldrittel: Brett Breitkreutz vergab freistehend. Der ETC tat das Nötigste und ließ Bietigheim in der Folge spielen; die Heimmannschaft agierte jedoch meist ideen- und glücklos. In der Folge der SCB bemüht, jedoch symptomatisch das 0:4. Eine Bankstrafe verwertete erneut Mitch Wahl im Slot auf Zuspiel von Goldhelm Austin Fyten und erneut Pohl zum Überzahltor. Pohl gelang an diesem Abend ohnehin fast alles: starke Präsenz in der Offensive, gefährliche Angriffe – und vor allem Effizienz auf dem Scoreboard.
Die Steelers waren nun völlig von der Rolle und entgegen der letzten Auftritte fehlte nun auch jedes Tempo. Zumeist waren es Einzelaktionen durch die auffälligsten Spieler der letzten Wochen Alex Preibisch oder Norman Hauner, welche den Fans noch etwas Hoffnung gaben. Kurz darauf der Lichtblick des Abends: Nach Zuspiel von Myles Fitzgerald erzielte Bietigheims Topscorer Matt McKnight das 1:4.
Aufholjagd oder Strohfeuer? Das fragte sich der Großteil der 2.577 Zuschauer. Es blieb das gewohnte Bild: sorglos in der Defensive, kopflos im Angriff und die Zeit spielte gegen den Gastgeber. 3:43 vor dem Ende ging Bietigheims Coach St. Jean aufs Ganze, nahm zunächst das Timeout, um im direkten Anschluss seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Angreifers zu opfern. Jedoch halt es nicht; wenige Sekunden später traf Crimmitschaus Alex Wideman aus dem eigenen Drittel per Empty Net Goal zum 5:1 für seine Farben. Der lautstarke Anhang der Eispiraten – rund 150 Fans traten mit zwei Sonderbussen den Weg ins Schwabenland an – feierte bereits Minuten vor Schluss einen verdienten Auswärtssieg.
Die Steelers werden sich aufrappeln müssen: Der nächste Gegner sind die Löwen Frankfurt.
Thomas Wagner