Bayreuth bleibt drin!Tölzer Löwen stehen als Absteiger fest

Psychologisch war das Match für beide Mannschaften kein leichtes Unterfangen. Die Gastgeber mussten unbedingt gewinnen, um ein siebtes Spiel zu erzwingen. Die Gäste mussten ebenfalls gewinnen, um genau dieses Spiel zu vermeiden und die wieder erkämpfte Führung in der Serie nicht herzugeben.
Bad Tölz startete perfekt ins Spiel: Es waren gerade 51 Sekunden von der Uhr, da machte Markus Eberhardt das 1:0 für die „Buam“. Kurz danach hätte er gleich nachlegen können, scheiterte aber an Timo Herden im Tor der Gäste. In der elften Minute gab es dann Powerplay für die Löwen. Sie hatten es fast überstanden, da wurden sie leichtsinnig und schauten einem Tigers-Konter nur noch tatenlos zu. Diesen nutzte Cason Hohmann zum Ausgleich in Unterzahl. Mit dem leistungsgerechten 1:1 ging es in die erste Pause.
Das zweite Drittel gehörte den Gastgebern, bis zum Powerbreak war von den Tigers nicht allzu viel zu sehen. Ein Powerplay der Tigers ab der 25. Minute war traurig anzusehen, sie kamen praktisch nie in die Aufstellung. Markus Eberhardt hatte sogar den Führungstreffer für Bad Tölz in Unterzahl auf dem Schläger, scheiterte aber an Timo Herden. In der 29. Minute war es Cam Spiro, der eine der zahlreichen Tölzer Chancen endlich verwerten konnte. Er schnappte sich den Puck hinter dem Tigers-Tor und brachte ihn per Wrap-Around zum 2:1 ins Netz. Das Tor war ein kleiner Weckruf für die Wagnerstädter, die danach etwas aktiver wurden.
Im letzten Drittel waren die Bayreuther endgültig erwacht und bestimmten die ersten Minuten, ohne die Scheibe aber ins Tor zu bringen. Bad Tölz ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen, stand hinten sicher und fuhr immer wieder gefährliche Konter. In der 49. Spielminute gab es dann zuerst eine Strafe gegen den Tölzer Tom Horschel, wenige Sekunden später gegen Dominik Bohac. Dann dauerte es wiederum nur wenige Sekunden, bis Frédérik Cabana von den Tigers sich zwei Minuten einhandelte. So ging es mit 4:3-Spielern zugunsten von Bayreuth weiter. Nun schlugen die Tigers zu und Ville Järveläinen erzielte den Ausgleichstreffer zum 2:2.
Bayreuth dominierte auch die nächsten Minuten, aber Bad Tölz ließ sich nicht beeindrucken. In der 54. Minute brachte Thomas Brandl die Gastgeber erneut in Führung und die Zuschauer zum Jubeln. Das ohnehin schon unterhaltsame Spiel wurde nun richtig spannend. Würden die Löwen die Führung über die Zeit bringen können? Da hatte Bayreuth allerdings noch ein Wörtchen mitzureden. Zwei Minuten vor Schluss ging Timo Herden aus dem Tor. Es waren noch 28 Sekunden auf der Uhr, da gab Cason Hohmann von rechts einen millimetergenauen Pass auf Ville Järveläinen, der vor Hölzls Tor lauerte und den Puck zum 3:3 ins Netz brachte. Damit waren die Tigers wieder im Spiel und erzwangen die Verlängerung.
In der Overtime sahen die „Buam“ zunächst besser aus, es war aber Ville Järveläinen, der nach 90 Sekunden alle Tölzer Hoffnungen beendete und den Puck zum Bayreuther Siegtor an diesem Abend und in dieser Serie ins Netz brachte. Damit war der Klassenerhalt für die Bayreuth Tigers gesichert und die mitgereisten Fans konnten feiern.
Die Tölzer Löwen sind nun sportlich aus der DEL2 abgestiegen und müssen in der nächsten Saison in der Oberliga Süd ran. Am Ende war es der schmale Kader mit vielen Verletzten, der den Löwen das Genick brach. Auf Bayreuther Seite war es zum einen die individuelle Klasse von Spielern wie Hohmann, Kretschmann, Herden, vor allem aber dem kongenialen Järveläinen, die diese Serie entschieden hat – zum anderen die geschlossene Mannschaftsleistung.