Baustellen weiter minimieren

Versöhnung, Aufbruchstimmung, man kann es nennen wie mal will, rund um den
Essener Westbahnhof ist wieder Leben eingekehrt. Alle Hände voll zu tun
hatte Trainer Jari Pasanen bisher, doch so langsam sieht man wie sein
Konzept greift, erste kleine Erfolge stellen sich ein und mit dem
Penaltysieg in Bad Tölz unter der Woche kommt auch ein wenig die Euphorie
zurück. Zunächst müssen die Moskitos Essen am Freitag in den Breisgau, die
Freiburger Wölfe sind der Auswärtsgegner vom kommenden Wochenende (Freitag,
20 Uhr - Franz-Siegel Halle). Dem ersten Auswärtssieg der Saison, einem
knappen 1:0 der Moskitos in Freiburg steht eine 4:6-Heimniederlage entgegen,
beide Ergebnisse rühren allerdings noch aus Zeiten, in denen den Moskitos die
Spielfreude gänzlich abhanden gekommen war. Viel wird es im Breisgau wieder
davon abhängen, wie die Moskitos-Defensive die brandgefährliche Freiburger
Stürmer Khaidarow, Rifel und Fox in den Griff bekommt.
Dabei wird Moskitos-Trainer Jari Pasanen im Tor wieder auf seinen Torhüter-Neuzugang
Daniar Dshunussov setzen, der in Bad Tölz eine ordentliche Leistung für die
Essener ablieferte. „Er war noch sehr nervös, hat aber ein ordentliches
Spiel gemacht und wird noch mehr zeigen“, so Pasanen zum ersten Auftritt des
Torhüters. Da Daniar Dshunussow in Berlin in einem Internat gleichzeitig
trainiert sowie auch eine schulische Ausbildung absolviert, wird der Torhüter
direkt aus Berlin in den Breisgau reisen. Unterdessen wird Bastian Jakob
zurück nach Krefeld gehen, der Nachwuchsgoalie wird den Pinguinen als Backup zur
Verfügung stehen, da Patrick Koslow bei seinen „alten Verein“ Duisburg
aushilft. Überhaupt setzt Jari Pasanen für die Play-down-Runde auf das Duo
Dshunussow/Passmann. Sollte ein Verein für Eric Reymond gefunden werden,
wird man möglicherweise kurzfristig den Vertrag auflösen.
Ob Verteidiger Moritz Müller am Wochenende zur Verfügung steht war am
heutigen Tage noch nicht klar, das Okay aus Köln stand noch aus. Haie-Coach
Hans Zach zeigte sich aber sehr angetan vom Fortschritt Müllers unter Jari
Pasanan. Wieder voll belastbar ist dagegen Luigi Calce. Thomas Popiesch und
Andreas Raubal werden dagegen nur auflaufen, wenn sie wieder fit sind, im
Hinblick auf die Play-downs wird Jari Pasanen hier kein Risiko eingehen.
Auch Stefan Wilhelm wird in etwa zwei Wochen wieder ins Training einsteigen,
so dass der Verteidiger wohl in den Play-downs mit an der Scheibe sein
könnte, wenn alles gut läuft. Weiter wird auch Nickolas Bovenschen seine
Schuhe für die Moskitos schnüren, der junge Verteidiger ist zwar noch nicht
so weit, jedoch hält ihn Pasanen durchaus für entwicklungsfähig. Überhaupt
verspricht der neue Moskitos-Coach für die Play-down-Runde eine Mannschaft,
die topfit sein wird. Dazu passt es auch, dass die Stimmung am Westbahnhof
wieder gen Hexenkessel geht. Pressesprecher Bernd Werner betonte bei der
heutigen Pressekonferenz erneut, dass die „neue Stimmung“ sehr positiv bei
Mannschaft, Trainer und Vorstand angekommen ist.
Am kommenden Sonntag möchten die wiedererstarkten Moskitos dann endlich
wieder mal einen „vollen Dreier“ am heimischen Westbahnhof behalten. Zu Gast
(18:30 Uhr – Eissporthalle am Westbahnhof) ist niemand geringerer als
Ex-Moskito Peter Draisaitl mit dem Vizemeister, den Straubing Tigers.
Ähnlich wie gegen Freitagsgegner Freiburg setzte es gegen die Tigers in der
laufenden Saison einen Sieg und eine Niederlage, allerdings folgte einem
Heimsieg in Essen eine sang- und klanglose Vorstellung bei den Straubingern,
die am Ende mit 2:5 verloren wurde. Neben Peter Draisaitl gibt es ein
Wiedersehen mit Marcel Juhasz, der in der laufenden Saison per Förderlizenz
der Hannover Scorpions bereits für beide Vereine auf dem Eis gestanden hat.
Nachdem das Team um die Torjäger Trevor Gallant und Norman Batherson
zwischenzeitlich an der Tabellenspitze lag, läuft es seit Dezember am
Pulverturm nicht mehr ganz rund. Mittlerweile ist das Team auf Platz sechs
der Tabelle abgerutscht, wobei die Zielsetzung, Platz vier, noch nicht aus den
Augen verloren worden ist. (uv)