Bad Tölz souverän gegen Dresden

Im Duell der sportlichen Aufsteiger
fügten die Tölzer Löwen den Eislöwen aus Dresden eine empfindliche
8:2 (2:0,3:2,3:0) Niederlage zu. Vor 1800 Zuschauer trafen Marc St.Jean
und Rainer Suchan doppelt gegen die undisziplinierten Gäste. Die Isarwinkler
manifestierten durch diesen Erfolg den zweiten Tabellenplatz.
Gleich mit der zweiten echten
Tormöglichkeiten holten sich die Gastgeber den ersten Vorsprung. Adam
Borzecki traf im Powerplay von der blauen Linie. Zuvor scheiterte Florian
Strobl aus wenigen Metern flach an Michal Marik. In der Folgezeit wirbelten
die Löwen, hatten Möglichkeiten durch Schönberger und Baindl. Erfolgreich
waren die Buam aber erst im nächsten Überzahlspiel. Präziser als
der im Kreuzeck landende Handgelenksschuss von Marc St.Jean kann ein
Spieler aus der Distanz nicht treffen.
Es hatte den Anschein, als
hätten die Defensivreihen auf beiden Seiten ihre Drittelpause um einige
Minuten verlängert. Innerhalb von 63 Sekunden fielen drei Tore, die
nicht unbedingt auf die Raffinesse der Angreifer zurückzuführen waren.
Sikora verkürzte, indem er Steve Silverthorn einen verdeckten Flachschuss
durch dir Schoner schickte. Im Gegenzug stellte Terry Campbell die Ordnubg
aus Tölzer Sicht wieder her. Doch kaum ausgejubelt, ließen die Buam
Michael Bartosch im Slot aus den Augen, der keine Mühe hatte, das zweite Eislöwen-Tor
zu markieren. Weil die Hausherren die Zuschauer nicht überstrapazieren
wollten, warteten sie eine Minute ab, setzten zum Powerplay an und schlugen
in Person von Rainer Suchan das dritte Mal an diesem Abend bei numerischem
Vorteil zu. Dresden nahm zu viele Strafen. Unter anderem musste enfant
terrible Lubos Velebny nach einem Stockschlag auf die Hand von Travis-James
Mulock vorzeitig vom Eis. Bei Mulock ging es nach einiger Zeit unter
der Eisspraydüse weiter. Die Tölzer legten ein gefälliges Überzahlspiel
auf, versäumten es aber im Ergebnis weiter vorzulegen. Erst in der
Schlussphase der Velebny-Strafe drückte Miachel Baindl die Scheibe
mit letztem Einsatz über die Linie. Der Ausschluss für Michael Pfaff
irritierte die Zuschauer und machte Axel Kammerer wütend. Ein Check
gegen das Knie von Jason Deleurme soll es gewesen sein. Die zornige
Reaktion Pfaffs, dem ansonsten so ruhigen Charakter, sprach Bände.
Weil Jason Lundmark sich mit
der Pausensirene unnötig wichtig machte, durften die Löwen trotz der
großen Strafe in Überzahl ran. So konnte sich Marc St.Jean über seinen
zweiten Treffer freuen, wenn gleich Michal Marik beim Schlenzer des Kanadiers
nicht übermäßig souverän aussah. Als Rainer Suchan einen sehenswerten
Unterzahlkonter abschloss, reichte es Marik, Dresden drohte unterzugehen.
Die Löwen nahmen indes etwas Gas weg, wurden aber kurz vor dem Ende
durch neuerliche Rüpeleien der Gäste zum achten Treffer eingeladen.
Oliver Rabuser
Tölzer Löwen vs Dresdner
Eislöwen 8:2 (2:0,3:2,3:0)
Tore: 1:0 (08:20) Borzecki
(Campbell, 5-4), 2:0 (16:46) St.Jean (Suchan, Mulock, 5-4), 2:1 (24:30)
Sikora (Deleurme), 3:1 (25:16) Campbell (Jäske, Waldowsky), 3:2 (25:33)
Bartosch (Menge,Schmerda),4:2 (26:21) Suchan (Morin, St.Jean, 5-4),
5:2 (37:35) Baindl (Schönberger, Kolacny, 5-4), 6:2 (40:42) St.Jean
(Mulock, Zeller, 4-3), 7:2 (44:07) Suchan (Mulock, Suchan, 4-5), 8:2
(58:08) 8:2 Waldowsky (Borzecky,
5-3)
Strafminuten: Bad Tölz
6+ 5+Spieldauer (Pfaff, Check gegen das Knie) -- Dresden 24 +5+Spieldauer
(Velebny, Stockschlag) + 10 (Sikora)
Schiedsrichter: Stephan Vogl
(EC Thanning)
Zuschauer: 1728
Spieler des Spiels: Marc St.Jean