Bad Tölz – Hoffnung und Unverständnis in Eintracht
Heimpleite gegen BietigheimIn den vergangenen Tagen wurden Fakten publik, die das Dilemma der TEG in ein etwas anderes Licht rückt. So wandte sich der frühere Beiratssprecher und ECT-Vorstand Hubert Hörmann erstmals im Fanforum aufklärend an die Fans. Der Unternehmer referierte über die Geschäftsbeziehung der TEG zu Hacker-Pschorr, die Betriebsgesellschaft und die Gastronomie in der Arena. Nicht zuletzt aber wettert Hörmann gegen das der TEG oktroyierte Engagement der Unternehmesberatung „Actori.“ Die Münchner Firma wurde den Löwen vor gut zwei Jahren vom Hauptsponsor mehr oder weniger aufs Auge gedrückt. Das Ergebnis. Über 200.000 Euro Gehalts- und Provisionskosten, dazu ein um ein Drittel abgeschmolzener Werbeetat von einst um die 600.000 Euro. Ein Missverständnis mit verheerenden Folgen.
„Das hat ein gewaltiges Loch gerissen.“ Nun fordert Hörmann von Hacker-Pschorr Entschädigung in Form einer hohen Summe. „Es soll derjenige die Zeche zahlen, der so einen Rohrkrepierer installiert hat. Schon mit der Hälfte des Verlustes, also 200.000 Euro, wäre uns entscheiden weitergeholfen. Die Sponsorentätigkeit der Brauerei stößt Hörmann auch auf andere Weise auf. „Es kann nicht sein, dass die Verträge mit der Stadt (Namensrechte) bis 2014 laufen, das Sponsoring aber nur bis 2010 und dazu die Leistungen von 153.000 Euro mehr als halbiert wurden. Durch den Stadionnamen hat die TEG Nullkommanull Chancen einen größeren Geldgeber zu finden. Es gibt durchaus Interessenten, aber die wollen sich natürlich entsprechend präsentieren.“ Hörmann regt an, das Gutachten der Firma Neuhof Consult auf die Betreibergesellschaft auszudehnen, deren Verwaltungsapparat er als aufgebläht bezeichnet.
Schwere Vorfürfe richtet der frühere Stadtrat gegen den Bürgermeister und die Stadt Bad Tölz. „Bei jeder anderen GmbH sind die Stadtwerke im Sponsorenpaket dabei. Die Tölzer Löwen sind eine gute Werbeplattform.“ Die von den Stadtwerken im Dezember avisierten 200.000 Euro Werbesumme fordert Hörmann nachdrücklich ein.Zusammen mit einer üppigen Summe von Hacker-Pschorr wäre das Liquiditätsloch definitiv zu schließen. Allerdings hegt Hörmann die Befürchtung, dass für die Stadt längst beschlossene Sache ist, die TEG an die Wand fahren zu lassen. Damit geht er konform mit der Meinung von Trainer Axel Kammerer: „Was willst Du machen, wenn Du einen Bürgermeister hast, der sich nicht für Sport interessiert.“ Die jüngsten Aussagen der Stadtväter, nicht helfen zu wollen, erachtet Hörmann als nicht minder problematisch. „Es bibt sicher einige Hilfsbereite, die dazugeben würden, wenn die Stadt den Vorreiter spielt.“
Hörmann und andere honorige Geschäftsleute um den Veterinärmediziner Dr. Mathias Lichtblau sammeln derweil fleißig Spenden, um die Stadt und Hauptsponsor zum Einlenken zu bewegen Bis Donnerstag glaubt der Unternehmer an die 150.000 Euro akquiriert zu haben. Abschließend warnt Hörmann davor, die Gewichtung einer drohenden Versetzung in den Landesverband falsch vorzunehmen. „Dem ECT steht dann ein hoher Qualitätsverlust bevor. Jugendliche wenden sich andern Sportarten zu, wenn das Aushängeschild fehlt.“ (or)