Auswärtsmotor stockt auch in Landshut - Minikrise nach 2:3-Niederlage

Die Liste an schwachen Auswärtsvorstellungen der Regensburger Eisbären
ist um ein Kapitel reicher geworden. Sicherlich darf man bei den
Cannibals aus Landshut verlieren, die Art und Weise wie dies geschehen
ist, gibt allerdings Rätsel auf.
Nachdem die Domstädter den Gastgebern im ersten Drittel noch den
Schneid abkaufen konnten und sich unerwartet dominant und clever
präsentierten, verlor man völlig die Linie und ergab sich kampflos in
sein Schicksal. Besonders die vermeidlichen Stars wie Mark Woolf,
Christian Franz oder Shayne Wright schlichen scheinbar emotionslos
übers Eis. Besonders Wright erwies seinem Team mit reihenweise
überflüssigen Strafzeiten die zu Gegentreffern führten einen
Bärendienst. Auch die heute rar gesäten engagierten Akteure wie
beispielsweise David Cermak oder Andreas Moborg konnten nicht über eine
insgesamt unbefriedigende Mannschaftsleistung hinwegtäuschen.
Letztgenannter brachte die Regensburger in der zweiten Minute bei einer
fünf gegen drei Überzahlsituation zunächst noch mit 1:0 in Führung.
Fortan erspielten sich die Eisbären viele Chancen, zeigten aber im
Abschluss zu große Nachlässigkeiten.
In der 25. Minute wurden sie dafür bestraft, als Rich Bronilla
ebenfalls in Überzahl ausgleichen konnte. Doch auch die Landshuter
nahmen das Heft in der Folgezeit nicht in die Hand, so dass Großchancen
auf beiden Seiten Mangelware blieben. Zu einem psychologisch wichtigen
Zeitpunkt, nämlich in der 40. Minute, brachte Niklas Hede mit dem
dritten Überzahltreffer an diesem Abend erneut die Oberpfälzer in
Front. Aber auch dieses Tor sollte kein Weckruf für den
Schlussabschnitt sein. Die Mannen von Peter Draisaitl ruhten sich auf
dem knappen Vorsprung aus und stellten ihre Offensivbemühungen nahezu
vollkommen ein.
Die Strafe ließ nicht lange auf sich warten, als Alexander Serikow in
der 47. Minute einen groben Fehlpass von Eisbärenstürmer Andreas
Driendl zum Ausgleich verwerten konnte. Die Regensburger hatten Glück,
dass die Niederbayern eine anschließende Überzahlmöglichkeit mit zwei
Mann mehr auf dem Eis ungenutzt ließen. Niklas Hede hatte in der 57.
Minute sogar die Gelegenheit die drei Punkte doch noch nach Regensburg
zu holen. Er scheiterte allerdings in aussichtsreicher Position an
Martin Cinibulik im Gehäuse der Cannibals.
Mit dem Spielstand von 2:2 ging es nun in die Verlängerung. Kurz nach
Wiederanpfiff wurde eine Strafzeit gegen die Gastgeber ausgesprochen.
Die Regensburger präsentierten sich aber auch bei dieser
Überzahlmöglichkeit nicht auf der Höhe des Geschehens. Besser machten
es postwendend die Hausherren. Als kurz vor Ende der Overtime erneut
Shayne Wright in die Kühlbox musste, ließ man sich nicht lange bitten
und Kamil Toupal sicherte den Dreihelmestädtern in der 64. Minute den
Zusatzpunkt. Für die Regensburger gilt es beim Heimspiel am Sonntag
gegen Bremerhaven Schadensbegrenzung zu betreiben, um mit engagiertem
und kampfbetontem Eishockeyspiel verärgerte Fans zurückgewinnen zu
können.
Von Michael Pohl