Aura des Chancentods – Trotz bester Chancen unterliegen die Löwen dem REV

Weder Fischsemmeln for free, noch die Aktion mit den verbilligten Karten für
den Anhang der Dauerkarteninhaber fruchteten sichtbar. Oder waren es gerade
diese Maßnahmen, die trotz der wenig berauschenden Vorstellung vor Wochenfrist
über 1700 Besuchern den Weg in die Arena wiesen? Die wurden an diesem Abend
ansprechend unterhalten, wenngleich es nicht zum Sieg der Löwen reichen sollte.
Trotz kämpferisch starkem und engagiertem Spiel unterlagen die Isawinkler dem
REV Bremerhaven knapp mit 2:4 (1:1,1:2,0:1).
Man merkte des Hausherren an, dass sie trotz personellen Handicaps auf
Wiedergutmachung aus waren. Die Intensität in den ersten Minuten war eine gänzlich
andere als vor Wochenfrist. Trotzdem gab es den schnellen Rückschlag. Mark
Cavallin behinderte hinter seinem Gehäuse einen Mitspieler, Stephan Kraft sagte
Danke schön. Eine passende Antwort hatte alsbald John Kachur parat. Von
Benjamin Heckers öffnendem Zuspiel herrlich bedient, versetzte der Mittelstürmer
Torhüter Gardner, traf mit überlegtem Schlenzer in die lange Ecke. Weitere
Chancen resultierten aus Unsicherheiten der beiden Torleute. Sowohl Greg Gardner
als auch Mark Cavallin zeigten ungewohnte Fangschwächen. Mehrmals lag die
Scheibe auf dem Präsentierteller, allerdings ohne weitreichende Folgen.
Gleich nach der ersten Pause verschafften sich die Gäste ein komfortables
Polster. Völlig unspektakulär erzielten sie binnen drei Minuten zwei Treffer.
Beim 1:2 profitierte Torschütze Janzen vom knallharten Blueliner seines
Kollegen Beslagic, den Cavallin ihm genau vor die Kelle abwehrte. Pinizzottos
Tor fiel im Powerplay der Pinguine. Eine 5-3 Überzahl vermochten die Buam nicht
zu nutzen, dafür schlugen sie mit zwei Spielern weniger zu. Erneut setzte
Kachur zum Alleingang, an dessen Ende er Gardner geschickt verlud. Sogar der
Ausgleich wäre am Ende des Drittels möglich und aufgrund der Steigerung auch
verdient gewesen.
Das änderte sich auch in der verbleibenden Spielzeit nicht. Denn jetzt
dominierten die Tölzer das Geschehen. Florian Curth boxte sich von der
Mittellinie bis vor Greg Gardner, der den Rückhandschlenzer entschärfen
konnte. Auch die Spieldauerstrafe für Peter Gulda nach einer harmlos
aussehenden Aktion unterbrach das Offensivspiel der Gastgeber nur kurz. Dann
aber hätte Jeff Hoad für den Ausgleich sorgen müssen. Gleich zweimal bot sich
dem Kanadier die Gelegenheit zum Fastbreak. Nur am Abschluss haperte es wie so
oft. Eine überflüssiges Foul von Pinizzotto an Stevens sorgte für Spannung während
der letzten 120 Sekunden. Als Cavallin auch noch vom Eis ging, machten die
Pinguine den Sack zu.
„Es war kein gutes Spiel von uns“, analysierte Igor Pavlov nach der
Begegnung. „Wir waren in der Defensive zu leichtsinnig, zu offen.“ Auch mit
der Disziplin haderte der Trainer der Seestädter. Angesichts des völlig
offenen Kampfes um die besten Platzierungen überraschte Pavlov mit dem
Statement, „es wird zum Saisonende immer schwerer die Mannschaft zu
motivieren.“
Für Axel Kammerer gab es das gewohnte Leid zu beklagen. „Wir hatten mehr
Chancen als der Gegner, diese aber nicht verwertet. Zudem haben wir hinten
Geschenke verteilt. Kämpferisch haben wir ein weiteres Mal alles gegeben.“
Das Schlusswort sollte Igor Pavlov gehören. Auf Nachfrage des PK-Moderators, ob
er seinen Einlassungen noch etwas hinzufügen möchte, zeigte der Russe auf die
vor ihm stehende Bierflasche und meinte, „ja., ich habe Durst.“
Tore:
0:1 (03:31) Kraft (Wysick, Dejdar), 1:1 (06:53) Kachur (Hecker, Gulda), 1:2
(22:04) A.Janzen (Beslagic, Krestan), 1:3 (25:26) Pinizotto (Kohzenikov, Gyori,
5-4), 2:3 (37:34) Kachur (Gulda, 3-5), 2:4 (59:48) Gyori (4-6, ENG)
Strafminuten: Bad Tölz 10 plus 5/Spieldauer (Gulda) - Bremerhaven 22
Schiedsrichter: Stefan Vogl (EC Thanning) - Fröschle, Maier
Zuschauer: 1721
Spieler des Spiels: John Kachur