Aufschwung West?
Erster Neuzugang der IndiansWest – Streu – West innerhalb von nur fünf Monaten. Deutete sich die Demission von Craig Streu bereits nach der 0:4 Heimpleite gegen Bremerhaven an, so gab es für die Indians-Verantwortlichen nach der sonntäglichen 0:7 Klatsche in München kein Zurück mehr.
So groß die Vorschusslorbeeren bei Steus Amtsantritt Anfang Mai waren, so groß soll dem Vernehmen nach die Kluft zwischen Team und Trainer bereits nach acht Spieltagen gewesen sein. Schaute man im Sog der Aufstiegseuphorie über die Testspielniederlagen - mit durchaus ansprechenden Leistungen gegen höherklassige Teams - hinweg, so landete man am Pferdeturm bereits nach dem Punktspielauftakt mit der 2:9 Heimpleite gegen Riessersee erst einmal auf den Boden der Tatsachen. Wurden mit fortschreitender Zeit erste kritische Stimmen gegen den Trainer laut, so brachte Streus Aktion in der Partie gegen Bremerhaven, Torhüter Voigt für zwei Minuten vom Eis zu nehmen, bei Fans und Umfeld das Fass endgültig zum überlaufen.
Das nun ausgerechnet Streus Vorgänger - Aufstiegs-Trainer Joe West - dessen Nachfolger wird, überrascht auf den ersten Blick. Bei näherer Betrachtung erscheint diese Lösung aber sinnvoll, gab es doch für die momentane Situation am Pferdeturm kaum geeignete Kandidaten. West kennt das Umfeld, hielt sich die ganze Zeit im fernen Kanada über das Geschehen in Hannover auf den Laufenden, und hat bei den Fans spätestens durch den Aufstieg eine hohe Akzeptanz. Auch zeigte West gerade in der letzten Saison wie sehr ihn die Indians ans Herz gewachsen sind.
Die Befürchtungen das West mit seiner polarisierenden und impulsiven Art an der Bande für „Minuspunkte“ bei den Unparteiischen sorgen könnte, sollten erst einmal hinten anstehen. Dass der ehemalige DEL-Torschützenkönig sein Temperament im Griff haben kann und seine vorhandenen Trainerqualitäten zum Tragen kommen, zeigte die Aufstiegssaison. So hofft man nach der frühen Korrektur am Pferdeturm auf den Aufschwung West.
Ein Kommentar von Jens Wilke