Auch gegen Bremerhaven reicht es nicht für Punkte

Vor 1498 verloren die Joker ihr sechstes Heimspiel in Folge und rangieren damit nun auf dem siebten Tabellenplatz.
Für den leicht am Knie verletzten Thomas Tragust begann heute Florian
Hechenrieder. Simon Schreiber nahm auf der Bank als Back-up Platz. Die
Gäste aus Bremerhaven mussten neben vier verletzten Leistungsträgern
auch auf ihren Coach Gunar Leidborg verzichten, der krank zu Hause
geblieben war. Bereits zu Beginn der Partie deuteten die Gäste aus dem
hohen Norden ihre Gefährlichkeit an und tauchten in den ersten Minuten
mehrmals gefährlich vor Florian Hechenrieder auf. Den Höhepunkt der
Anfangsoffensive bildete das vermeintliche 0:1, dem der Schiedsrichter
aber die Anerkennung verweigerte. In der fünften Minute brannte es
erneut lichterloh vor dem Joker-Gehäuse und neben einer Glanzparade von
Hechenrieder war es auch dem Pfosten zu verdanken, dass das 0:0
weiterhin bestand hatte. Kurz darauf kamen die Joker das erste Mal
gefährlich vor das Tor der Gäste und waren dabei in einer Aktion gleich
zwei Mal nur durch unfaire Mittel zu stoppen. Dementsprechend bot sich
eine zweiminütige doppelte Überzahl, in der Jordan Webb durch einen
Schuss ins Kreuzeck das 1:0 für den ESVK markierte. Doch anstatt durch
die Führung an Sicherheit zu gewinnen ließen die Joker den Gästen aus
Bremerhaven zu viel Räume und erlaubten ihnen zu viele Schüsse aufs
Tor. Einer dieser Schüsse landete dann in der 10. Minute noch leicht
abgefälscht zum verdienten 1:1 im Kaufbeurer Gehäuse. Neben zwei guten
Chancen von Stanley für Bremerhaven und McFeeters für die Joker stand
in der 15. Minute Mihail Kozhevnikov im Mittelpunkt. Nachdem er mit
einer zehnminütigen Disziplinarstrafe nicht einverstanden war
beschwerte er sich so lange beim Schiedsrichter, bis dieser ihm weitere
10 Minuten aufbrummte. Damit erhielt Kozhevnikov eine automatisch
Spieldisziplinarstrafe und musste zum Duschen. In der 17. Minute
deutete Go Tanaka wieder einmal das Potenzial an, das in ihm schlummert
und ließ die komplette Bremerhavener Verteidigung wie Slalomstangen
stehen. Seinen Abschluss parierte Jan Guryca jedoch hervorragend. Die
letzten beiden Minuten des Drittels gehören dann den Gästen und die
Joker konnten mit einem schmeichelhaften 1:1 in die Kabine gehen.
Wer im zweiten Drittel auf mehr Spielanteile und eine Dominanz der
Jungs von Ken Latta gehofft hatte wurde bitter enttäuscht. Das
Spielgeschehen plätscherte bis zur 27. Minute vor sich hin und die
Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend auf mäßigem Niveau.
Dann wurde das Spiel wieder lebendiger. Nachdem Anton Saal nach schönem
Querpass die Scheibe nicht über die Linie brachte, stand der
Schiedsrichter nach 30 Minuten vor der kniffligen Entscheidung ob
Florian Hechenrieder einen Bremerhavener Bauerntrick auf oder erst
hinter der Linie klären konnte. Nach kurzer Beratung ließ der
Schiedsrichter verlauten, dass Hechenrieder die Scheibe auf der Linie
pariert hatte und es blieb beim 1:1. Dieser Spielstand hatte allerdings
nur bis zur 32. Minute Bestand. Nachdem ein Verteidiger der Joker im
gegnerischen Drittel die Scheibe verloren hatte, ergab sich für die
Bremerhavener eine Konterchance, die sie mit etwas Glück zum 1:2
verwerten konnten. Gleich im Anschluss nahm Ken Latta eine Auszeit um
seinen Mannen mitzuteilen, was er von dem bisher Gezeigten hielt. Nach
dieser Auszeit zeigten sich die Joker wieder bissiger und hatten durch
Körner und Bindl noch zu zwei Chancen um das Spiel im zweiten Drittel
auszugleichen.
Im letzten Durchgang und nach überstandener Strafe folgte in der 43.
Minute der Genickbruch für die Joker. Nachdem Robert Paule einen
Gegenspieler unsanft von hinten in die Bande befördert hatte warteten
alle auf den Pfiff des Schiedsrichters. Der einzige der weiterspielte
war Jonas Lanier, der auf 1:3 für Bremerhaven erhöhte. Im weiteren
Verlauf der Partie kam es nun zu vermehrten Überzahlsituationen für die
Joker, die diese allerdings nicht nutzen konnten. Vor allem die
Großchancen von Petr Sikora in der 50. Minute und Rob McFeeters in der
54. Minute hätten den Anschluss bringen müssen. Diesen besorgte dann
Jordan Webb in der 58. Minute bei doppelter numerischer Überlegenheit
nachdem er schön von Rob McFeeters und Daniel Oppolzer freigespielt
worden war. Zu mehr sollte es dann allerdings nicht mehr reichen.
In der Pressekonferenz sprach „Aushilfstrainer“ Prey davon, dass die
Bremerhavener aufgrund der vielen Ausfälle mit dem „Prinzip Hoffnung“
nach Kaufbeuren gereist seien und sich nicht wirklich viel ausgerechnet
hatten. Aufgrund ihrer guten und harten Arbeit, hätten Sie das Spiel
jedoch verdient gewonnen. Ken Latta stimmte Prey in allen Punkten zu
und sprach vom schlechtesten Spiel der Joker in der Punkterunde. Ihm
gefiel überhaupt nicht, dass die meisten seiner Stürmer heute nicht zu
sehen gewesen waren. Auch die komplette Defensivabteilung habe nicht
ihren besten Tag erwischt. Neben der Tatsache, dass die Mannschaft nur
noch 95% der Arbeit im Vergleich zur Siegesserie leistet machte sich
nach Lattas Meinung heute zum ersten Mal Unsicherheit im Team breit.
Auch einige Konzentrationsschwächen kreidete er seinem Team an. Dennoch
möchte Latta nicht zu hart mit der Mannschaft ins Gericht gehen, da er
den Willen des Teams sieht und überzeugt ist, dass der negative Trend
bald der Vergangenheit angehört und man zusammen aus dem kleinen Tief
herauskommt.