Atemraubende EishockeywerbungRiessersee – Rosenheim 0:1

Das erste Drittel war geprägt von einem zähen Ringen zweier taktisch hoch disziplinierter Mannschaften und so dauerte es auch bis zum dritten Wechsel, ehe Florian Vollmer der erste Torschuss der Saison gelang. Dieser wurde, wie alle Versuche, die noch folgen sollten, sichere Beute von Rosenheims neuem Torhüter Frédéric Cloutier. Die Starbulls bauten in gewohnter Manier ihre Mauer im Mitteldrittel auf, und die Hausherren taten sich zunächst schwer, geordnet das Angriffsdrittel zu erreichen. Eine Schlüsselsituation der Partie sollte bereits eine doppelte Überzahlsituation ab der zwölften Minute werden, als kurz hintereinander zwei Starbulls die Strafbank aufsuchten. „Wenn zwei taktisch so starke Mannschaften aufeinandertreffen, die sich im Spiel fünf gegen fünf nahezu neutralisieren, dann muss man eine 5:3-Überzahl einfach nutzen“, sah auch Riessersees Trainer Toni Krinner anschließend hierin ein spielentscheidendes Manko.
„Und dann wurde das Spiel quasi aus dem Nichts entschieden“, spielte Krinner gleich auf den einzigen Treffer des Abends, kurz nach der ersten Drittelpause, an. Tatsächlich entsprang dieser einer eher unübersichtlichen Situation hinter dem Tor der Werdenfelser, als Tyler McNeely die Chance für einen kurzen Pass auf Norman Hauner am kurzen Pfosten nutzte und dieser eiskalt die Scheibe versenkte. Nun nahm das Spiel noch mehr Fahrt auf. Hilfreich war den Gastgebern dabei vor allem eine taktische Umstellung, nun auch über rechts vermehrt den Weg ins gegnerische Drittel zu suchen. Das Spiel wogte fortan über die gesamte Länge des Eises hin und her, die Chancen der Hausherren häuften sich nun, doch auch die Gäste vom Inn blieben durch ihre Konter jederzeit gefährlich. Aber auch sie fanden in Garmischs Keeper Bryan Hogan stets ihren Meister. Riessersees bestes Überzahlspiel läutete ab der 30. Minute nahezu eine Daueroffensive ein – das Starbulls-Gehäuse blieb aber wie vernagelt.
„Ich bin über das Ergebnis froh“, gestand Rosenheims Coach Franz Steer anschließend erleichtert, „nur im ersten Drittel habe ich uns besser gesehen und spätestens ab Spielmitte war vor allem Riessersee am Drücker. Wir haben aber zwei sehr, sehr starke Torleute gesehen, die jedes andere Ergebnis verhinderten“, fand Steer mit dieser Analyse kaum Widerspruch bei seinem Gegenüber. „Wir haben heute auf Augenhöhe gegen eine der Top-Mannschaften der Liga gespielt. Mit dieser Leistung müssen wir uns nicht verstecken. Rosenheim hat hervorragend verteidigt und letztlich glücklich gewonnen“, stimmte auch Krinner mit seinem Kollegen überein.
Auch wenn das Spiel letztlich einen glücklichen Sieger fand, waren echte Verlierer nur außerhalb des Stadions zu finden. Wer dieses oberbayerische Derby verpasste, hat echte Werbung für den Eishockeysport versäumt. In dieser Form zählen beide Teams zu den Top-Mannschaften der Liga und versprechen noch so manchen Leckerbissen für Eishockey-Genießer.
Tor: 0:1 (21.) Hauner (Mc Neely, Weller)
Strafen: Riessersee 8, Rosenheim 12
HSR: Klein, LSR: Faigle, Komorek
Zuschauer: 2.218
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