Applaus trotz Niederlage2:4 gegen Spitzenreiter

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Jeweils in Überzahl konnten Michael Rohner und Dominik Daxlberger in Unterzahl zustande gekommene Rückstände ausgleichen. Dem dritten Gegentreffer zu Beginn des letzten Spielabschnitts liefen die Starbulls dann aber vergeblich hinterher. Ein Gegentreffer ins leere Tor in der Schlussminute bedeutete den 2:4-Endstand.
Vor allem im ersten und zweiten Spielabschnitt zeigten die nach zwei Auswärtssiegen in Folge mit
breiter Brust angetretenen Starbulls begeisterndes Eishockey. Der mit der Empfehlung von neun
Auswärtssiegen in Folge an die Mangfall gekommene Spitzenreiter war vom hohen Tempo, das die
Hausherren ins Spiel brachten, sichtlich beeindruckt. Fabian Zick und Manuel Edfelder hatten nach
zweieinhalb Zeigerumdrehungen den Rosenheimer Führungstreffer auf dem Schläger, zielten aber
vorbei. Tyler McNeely jubelte bereits, als er die Scheibe nach einem „Bauerntrick“ zum vermeintlichen 1:0 zwischen Pfosten und dem Schoner von Gästekeeper Gerald Kuhn ins Tor drückte, das Hauptschiedsrichter-Duo sah das Spielgerät aber nicht zweifelsfrei hinter der Linie (5.). David Vallorani scheiterte aus bester Distanz per Schlagschuss ungehindert an Kuhn (9.). Die größte
Chance zur Rosenheimer Führung hatte aber Wade MacLeod. In Unterzahl fuhr er fernab eines
gegnerischen Verteidigers und gemeinsam mit Fabian Zick auf das Gästetor zu, scheiterte aber wie
so oft in jüngster Zeit in ähnlichen Situationen am Torwart (10.). Ihre zweite Überzahlsituation spielten die Gäste aus Bremerhaven dann aber effektiv aus: Björn Bombis spielte David Stieler im Slot frei und der verwandelte eiskalt (13.). Die Starbulls waren dagegen gleich bei ihrem ersten Überzahlspiel erfolgreich: Michael Rohner donnerte die Scheibe nach Zuspiel von Loibl und McNeely von der blauen Linie an die Unterkannte der Latte, von wo aus sie ins Tor sprang (15.). Eine Minute später hätte es beinahe 2:1 für Rosenheim gestanden, aber Gästeverteidiger Cody Lampl wuchtetet die in Richtung Tor segelnde Scheibe wenige Zentimeter vor dem Einschlag mit dem Handschuh aus der Luft weg – Torwart Kuhn war schon geschlagen. Erneut in Überzahl, diesmal mit zwei Spielern mehr auf dem Eis, traf schließlich David Zucker nach Zuspiel von Stieler per Schlenzer zur etwas schmeichelhaften 2:1-Gästeführung (20.).

Auch im zweiten Spielabschnitt waren die Starbulls in einem mitreißenden Spiel das Team mit den
besseren Chancen. Für den hochverdienten Ausgleichstreffer zum 2:2 sorgte Dominik Daxlberger in
der 30. Minute, und erneut war es ein Überzahltor. Beppo Frank zog von der blauen Linie ab, Torwart
Kuhn ließ nach vorne abprallen und Daxlberger versenkte den Rebound. Danach hatte zweimal
Manuel Edfelder das 3:2 auf dem Schläger. Vor allem das konzentrierte Defensivverhalten und das
schnelle Umschaltspiel der Grün-Weißen gegen einen sehr scheibensicheren und abgezockten
Gegner, der trotz der Ausfälle von Hooton, McPherson und Dronia vier starke Sturmreihen auf das Eis schicken konnte, war bemerkenswert. Phasenweise konnte sich der Spitzenreiter gegen flinke und bissige Starbulls nur mit Fouls helfen. Eine ganze Minute durften die Starbulls deshalb gegen
Drittelende mit zwei Mann mehr agieren – und machten dabei wenig richtig. „Das war ärgerlich, denn
das hatten wir ganz anders trainiert“, zeigte sich Trainer Franz Steer nach dem Spiel frustriert. Statt
zurecht mit 3:2 in Führung zu gehen, hatten die Starbulls Glück, dass David Zucker bei einer
Breakchance am über 60 Minuten sicher und souverän agierenden Starbulls-Keeper Timo Herden
scheiterte.
Die zweite Schlüsselszene folgte gleich zu Beginn des dritten Spielabschnitts. Die Starbulls-Defensive war einige Momente einfach zu inkonsequent, Jan Kopecky hatte zu viel Zeit, legte zurück auf den im Slot nicht bewachten Tim Miller und der verwandelte 62 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 2:3. Jetzt zeigte sich die ganze Abgezocktheit des Spitzenreiters, der ohne weiteres Risiko zu gehen die Räume eng machte und die Bemühungen der Starbulls, die dem hohen Tempo der beiden ersten Spieldrittel mehr und mehr Tribut zollen mussten, oft im Keim erstickte. Zwar erarbeiteten sich die Grün-Weißen noch drei Überzahlspiele, die dabei kreirten Abschlüsse fielen aber durch die Bank zu inkonsequent aus, um den starken Gästekeeper Kuhn noch einmal zu überlisten. In der Schlussminute holte Franz Steer seinen Torwart Timo Herden zugunsten eines sechsten Feldspieles vom Eis, doch gleich der erste Spielaufbau wurde in der neutralen Zone gestoppt und Jorden Owens sorgte mit einem Schuss ins leere Tor für den 2:4-Enstand. Trotzdem verließ die Starbulls Mannschaft unter dem Applaus der fast 3.000 Zuschauer das Eis.

Presemitteilung Starbulls Rosenheim


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