Analyse - Die Spieler der Regensburger Eisbären Teil I

Beinahe ein Viertel der
aktuellen Saison in der 2. Bundesliga ist bislang absolviert. Obwohl sich die
Regensburger auf Tabellenplatz 2 befinden, läuft der Motor noch nicht ganz
rund. Wer hat noch Steigerungspotential und wer hat voll eingeschlagen? In drei
Teilen werden wir die Spieler der Regensburger mal genauer unter die Lupe
nehmen. In dieser Woche befassen wir uns mit den Neuzugängen der Eisbären.
Die Torhüter
Markus
Janka
Zur Überraschung aller Fans ließen die Regensburger ihren Toptorhüter
der letzten Jahre Mark Cavallin nach Bad Tölz ziehen und verpflichteten Markus
Janka vom damaligen Ligakonkurrenten aus Duisburg. Janka wusste zu Saisonbeginn
durchaus zu gefallen, zeigte aber gerade bei den Heimspielen ab und an Nerven.
Sollte er diese in den Griff bekommen, kann er sich nicht nur statistisch im
oberen Viertel der zumeist ohne deutschen Spielerpass ausgestatteten
Bundesligatorhüter etablieren. Im Nachhinein könnte sich die Verpflichtung
Jankas als geschickter Schachzug des Duos Lala/Kühnhackl erweisen.
Jan Guryca
Jan Guryca kam im Ligabetrieb bisher nur gegen Essen zum Einsatz und konnte hier
seine Chance nicht nutzen, während er in der Vorbereitung, sowie insbesondere
in den Pokalspielen gegen Frankfurt und Iserlohn durchaus Klasse zeigte. Er
sitzt Markus Janka weiterhin im Nacken, so dass sich dieser keine größeren
Fehler erlauben darf. Mit Guryca und Janka setzen die Regensburger im Vergleich
zu den letzten Jahren nicht nur auf ein deutsches, sondern auch auf ein
gleichwertiges Torhüterduo. So präsentiert sich Guryca wesentlich stärker als
der frühere Back-Up Goalie Bastian Niedermayer. Dies ist sicherlich Ansporn für
beide Keeper und nimmt die Hauptlast von einer etatmäßigen Nummer 1.
Neuzugänge in der Abwehr
Josh MacNevin
Der spielstarke Verteidiger ist mit exzellenter Technik ausgestattet. So startet
er viele Sololäufe ins gegnerische Verteidigungsdrittel und konnte bereits das
ein oder andere Mal zum Torerfolg kommen. Ab und an vernachlässigt er jedoch
die Defensive und neigt zu Unkonzentriertheiten im eigenen Drittel. Eine
Steigerung ist sicher möglich. Marian Bazany’s Offensiv- und Aufbauschwächen
macht MacNevin zwar wett, aber die Stabilität des Slowaken in der Defensive
konnte er noch nicht erreichen.
Rudi Gorgenländer
Hammer-Rudi, wie er von den Fans liebevoll genannt wird, erfüllt voll die in
Ihn gesetzten Erwartungen. Das er sicherlich kein Offensivverteidiger ist,
wusste man schon vor der Verpflichtung. Dennoch erzielte er bereits zwei Treffer
und verdoppelte damit bereits seine Ausbeute aus dem Vorjahr. In erster Linie
zeichnet er sich durch sein schnörkel- und kompromissloses Defensivspiel aus.
Peter Gulda konnte durchaus gleichwertig ersetzt werden.
Daniel Ström
In der Vorbereitung bereits als Fehleinkauf verschrien, besticht der kampfstarke
Schwede seit seinem Wechsel in die dritte Reihe mit konstant starken Leistungen.
An der Seite des eher defensiv orientierten Roman Weilert,
kann er seine Stärken im Aufbauspiel voll einsetzen und blüht sichtlich
auf. Der schwedische ehemalige Juniorennationalspieler ist sicherlich ein Plus
im Vergleich zur Eisbärenvorsaison.
Neuzugänge im Sturm
Brent Gauvreau
Zu Saisonbeginn in sehr guter Form, hinkte er dieser zuletzt etwas hinterher.
Zum einen liegt’s wahrscheinlich an der noch immer nicht ganz auskurierten Rückenverletzung,
zum anderen am nicht mehr so direkten Kombinationsspiel innerhalb der zweiten
Reihe. Dennoch bildet er mit Shawn Heaphy und Ervin Masek den bis dato besten
Eisbärenblock.
Chris Lipsett
Der Kanadier befindet sich bei weitem noch nicht in der Vorjahresform.
Konditionelle Schwächen und ein bisher noch zu schwankendes Defensivverhalten
lassen sehr viele Steigerungsmöglichkeiten offen. Zudem fehlt die Bindung zu
Jason Miller, der in der ersten Reihe eher auf sich selbst gestellt ist und von
Lipsett kaum verwertbare Zuspiele bekommt. In einigen Einzelaktionen kann man
jedoch erkennen, dass das Potential zu besseren Leistungen vorhanden ist. In
dieser Form sicherlich noch kein Woolf-Ersatz.
Gregor Thoma
Auch Gregor Thoma konnte sein Können in Regensburg noch nicht ausschöpfen. Von
einigen gelungenen Einzelaktionen einmal abgesehen, hakt das Zusammenspiel mit
Felix Schneider und Bogdan Selea kräftig. Seine beste Leistung lieferte er
sicherlich beim Heimspiel gegen Weiswasser ab, als er mit Chris Lipsett und Sven
Gerike kurzzeitig neue Partner bekam.
Robert Pell
Der schnelle Hüne wird bei den Eisbären nur sporadisch in der vierten Reihe
mit Enrico Kock und Andreas Dörfler eingesetzt. Die Moral stimmt immer, doch
diese Reihe ist mehr auf das Verhindern von Toren eingerichtet, so dass Pell
selten Gelegenheit hat, seine Offensivstärken auszuspielen.
Nächsten Donnerstag präsentieren
wir an dieser Stelle die weiterverpflichteten Verteidiger der Vorsaison.