Am Ende standen Moskitos mit leeren Händen da

1944 Zuschauer am Westbahnhof, beste Stimmung zuerst bei den Fans der Moskiots Essen, danach bei den Fans der Heilbronner Falken. Mit 3:4 (1:1, 2:0, 0:2, 0:1) unterlagen die Essener ihren Gästen nach Penaltyschießen. Die Best-of-Seven-Serie ist damit mit 1:1 Siegen ausgeglichen. Dabei hatten die Moskitos das Spiel über die ersten 40 Minuten eigentlich im Griff, bereits in der zweiten Spielminute bekam Martin Bartek den Puck ganz alleine vor dem Falken-Tor, verzog jedoch knapp. Weiter ging es hin und her und in der achten Spielminute dann die Gästeführung, Sven Valenti versucht den Puck aus dem eigenen Drittel zu schlagen, bleibt aber an einem Heilbronner Bein hängen und Samendinger und Petrozza stehen mutterseelenallein vor Markus Hätinen, Petrozza verwandelt eiskalt. Doch die Moskitos können bereits kurze Zeit später den Ausgleich erzielen, Kapitän Lars Müller tankt sich über die rechte Seite durch und erwischt Markus Rohde „durch die Hosenträger“ zum umjubelten Ausgleich. Chris Straube musste schließlich zum Duschen; er kassierte eine Spieldauerstrafe wegen hohen Stocks.
Auch wenn die Gäste immer wieder gefährlich vor einem gut aufgelegten Markus Hätinen auftauchten, die Moskitos bekamen das Spiel im zweiten Drittel immer besser in den Griff. Martin Bartek erzielte in der 24. Minute im Powerplay die Führung; aus halbrechter Position hämmerte er die Scheibe an Rohde vorbei ins Netz. Standing Ovations hat man am Westbahnhof lange nicht gesehen, als jedoch Danny Albrecht knapp fünf Minuten vor Drittelende das 3:1 erzielte, feierte das Essener Publikum ihre Mannschaft, und der Sieg schien greifbar nahe. Im letzten Drittel verlegten sich die Moskitos aber komplett auf das Verteidigen, und dieser Schuss ging vollkommen nach hinten los. Nur selten funktioniert es, Spiele „über die Zeit zu schaukeln“, auch in dieser Partie standen die Essener am Ende völlig unnötig mit leeren Händen da. Heilbronn bestimmte das Spiel und die Moskitos zogen sich komplett ins eigene Drittel zurück, zwangsläufig fiel nach einem haarsträubenden Fehler der Anschlusstreffer. Der nächste haarsträubende Fehler in der Essener Deckung sorgte dann dafür, dass Ex-Moskito Luigi Calce zwei Minuten vor Ende der Begegnung ausgleichen konnte. Die zehnminütige Overtime verlief unspektakulär, genauso unspektakulär schossen dann die Essener Schützen ihre Penaltys und damit ging die Partie an den Gast. Letztlich nicht mal unverdient, denn wer nach 40 Minuten das Spielen einstellt, darf sich nicht wundern, wenn der Gegner am Ende die Nase vorn hat.
Tore: 0:1 (7:50) Petrozza (Samendinger, 5-4) 1:1 (9:20) Müller (Albrecht, Johansson, 5-4) 2:1 (23:12) Bartek (Johansson, Hubbauer, 5-4) 3:1 (35:12) Albrecht (Beuker, Johansson, 5-4) 3:2 (48:55) Weibler (Filobok, Strauch) 3:3 (57:52) Calce (Langwieder) 3:4 (70:00) Caig (entscheidender Penalty). Strafen: Essen 14, Heilbronn: 16 + 5 + Spieldauer (Straube). Schiedsrichter: Neubert (Müller, Schindler). Zuschauer: 1944. (uvo)