Abgezockte Landshuter gehen mit 2:0 in der Serie in Führung
Um es gleich deutlich zu machen: der Sieg der Landshut Cannibals geht in Ordnung, auch wenn dieser vielleicht etwas hoch ausgefallen ist. Der Vorrundenmeister zeigte in allen Phasen der Begegnung, warum er sieben Plätze besser als die Hausherren angesiedelt ist: technisch stärker, besser und präziser im Spielaufbau, sowie läuferisch immer top, dazu ausgestattet mit einer sehr guten Kondition.
Solche Mannschaften zu besiegen ist schwer, da muss alles passen und genau daran hakte es bei den heimischen Indians. Pure, gelegentlich über das Ziel hinausschießende Kampfkraft ist sicherlich wichtig, aber dann muss ein Faktor des Spieles mitspielen, der nicht berechenbar ist, der Schiedsrichter. Hauptschiri Steffen Klau zeigte sich nicht als Heimschiedsrichter, sah vieles richtig, etliches nicht und zeigte vor allem keine einheitliche Linie. Folgerichtig schickte er gerade in den ersten beiden Dritteln hauptsächlich Spieler der Indians auf die Strafbank und diese hatten schließlich mit der fehlenden Kraft zu kämpfen, obwohl Indians-Coach Christian Künast mit vier Sturmreihen spielte.
Nach dem schnellen 0:1 von Cody Thornton (7.) gelang Kamil Toupal sechs Minuten später das 0:2 beim ersten von mehreren 5-3 Überzahlspielen. Das zweite Drittel hatte kaum begonnen, als Mrazek Indians-Defender Maik Blankart an der Bande nagelte. Dieser blieb benommen auf dem Eis liegen und musste sogar abtransportiert werden. Mrazek musste in die Kabine, aber das nun folgende fünfminütige Powerplay konnte nur durch Ryan Olidis (23.) ausgenützt werden. Dies war wohl die kritischste Phase für die Cannibals, die anschließend zwar einige heikle Momente (Olidis, Chamberlain, McDonough) erleben mussten, aber durch ihren „Mann des Tages“ Bill Trew gerettet wurden. Dieser markierte innerhalb von nur 207 Sekunden zwischen der 30. und 33. Minute mit seinen beiden Toren die 4:1 Führung und sorgte so für eine Vorentscheidung. In den letzten zwanzig Minuten hielten sich die Niederbayern merklich zurück. Sie verwalteten geschickt die Führung, ließen aber immer wieder erkennen, das sie bei Bedarf einen Gang hochschalten könnten. So stand am Ende gar ein 1:5 auf der Tafel, nachdem Bill Trew (58.) nach glänzendem Paß von Geipel alleine auf den besten Hannoveraner, Thomas Ower, zulief und diesen mit etwas Glück tunneln konnte. Trotzdem waren die 3.107 Fans mit ihren Hannover Indians zufrieden, denn sie hatten bei allen Schwächen dem Favoriten ein großes Kampfspiel geliefert. Für Indians-Coach Künast ist die Serie jedoch noch nicht gelaufen: „Wir liegen zwar 0:2 zurück, aber noch ist die Serie nicht zu Ende.“ Landshut`s Coach Jiri Ehrenberger noch wortkarger: „Wir haben gewonnen und liegen 2:0 vorn.“