Ab jetzt heißt es: „Alles oder nichts“
Durch die Niederlage am vergangenen Wochenende in Ravensburg verlor der EHC München den ersten Tabellenrang und musste die Schwenninger Wildwings vorbei ziehen lassen. Am Freitag ging es für die Jungs aus München zum Schlusslicht nach Freiburg. Erst wenige Wochen zuvor verlor der EHC München zu Hause gegen die Wölfe. Diese unnötige Heimniederlage damals kostete die entscheidenden Punkte für die Hauptrundenmeisterschaft. Somit war auf jeden Fall Wiedergutmachung angesagt. Nach guten elf Minuten Spielzeit stand es bereits 2:0 für die Münchner. Doch die Wölfe ließen sich nicht einschüchtern und schafften innerhalb der nächsten fünf Minuten den Ausgleich. Nun wurde auch dem letzten Münchner Anhänger klar, dass ein Tabellenletzter nie zu unterschätzen ist. Im zweiten Drittel baute der EHC München die Führung auf 4:2 aus. Als zu Beginn des letzten Drittels Kevin Lavallee auf 5:2 erhöhte, schien das Spiel gelaufen, jedoch nicht für die Freiburger: Wie bereits im ersten Drittel, folgte wieder ein Doppelpack innerhalb von 16 Sekunden und es stand 5:4. Acht Minuten vor Schluss gelang den Münchnern ein Unterzahltor und zwei Minuten vor Schluss ein Empty-Net-Goal. Somit gewinnt der EHC in Freiburg mit 7:4.
Am Sonntag kam es zu dem kleinen Fern-Finale um die Hauptrunden-Meisterschaft: München empfing in eigener Halle die Heilbronner Falken und Schwenningen spielte in Dresden. Bei einem Sieg von München und einer Niederlage der Schwenninger wäre der EHC Hauptrundenmeister. Immer wieder wurde der aktuelle Zwischenstand aus Dresden auf den Rängen lautstark bejubelt, doch schon nach zwölf Minuten kämpften die Münchner mit ganz anderen Problemen. Das Team aus der Landeshauptstadt lief einem frühen 0:2-Rückstand hinterher und schien nicht wirklich alles für den Sieg geben zu wollen. Nach einem torlosen zweiten Drittel ging es in ein spannendes letztes Drittel. Kurz nach Wiederanpfiff bauten die Falken auf 3:0 aus und das Spiel schien gelaufen. Doch einige Minuten später gelang den Münchner das erste Tor, ehe in der 54. Minute der Anschlusstreffer durch Martin Buchwieser folgte. Das Spiel und die Tabellenführung waren plötzlich wieder völlig offen. Die letzten Minuten des Spiels gehörten den Münchnern und sie suchten immer wieder den direkten Weg zum Tor. Nachdem mehrere gute Chancen nicht erfolgreich verwertet wurden, ging EHC-Goalie Joey Vollmer in der letzten Minute für einen weiteren Feldspieler vom Eis, um so noch den Ausgleich zu erzielen. Jedoch verteidigten die Heilbronner ihr Tor souverän und gewannen mit 3:2. „Wir haben viel zu spät mit dem Spielen begonnen und nicht 60 Minuten lang alles gegeben. Nun geht es ins Trainingslager und in den Play-offs werden wir uns wieder mit dem „Münchner Eishockey“ präsentieren“, so Pat Cortina nach dem Spiel. Von Montag bis Donnerstag werden sich die Jungs in Südtirol auf rund 1000 Höhenmeter auf die Playoffs vorbereiten und dort schon einmal „Höhenluft“ schnuppern können. Vorerst allerdings nur in der Natur, bevor dies hoffentlich auch sportlich gelingt.
Der Gegner der Münchner im Viertelfinale wird in dieser Woche in den Pre-Play-offs ausgespielt. Voraussichtlicher Gegner ist Riessersee, falls diese sich gegen Kaufbeuren durchsetzen. Ansonsten der Sieger des Ost-Derbys Weißwasser gegen Dresden.
Daniel Gebele