4:2-Sieg über Crimmitschau – Favorit zurück in der Spur

Nach dem 3:7-Debakel am
Ostersamstag in Crimmitschau konnten die Kassel Huskies am Montagabend das
dritte Viertelfinalspiel mit 4:2 (1:0; 0:1; 3:1) für sich entscheiden und gehen
damit in der Serie mit 2:1 in Führung.
Die Gastgeber starteten
wesentlich besser als noch im letzten Heimspiel gegen die Eispiraten aus
Crimmitschau: Mit einem ansehnlichen Körperspiel und sehr gutem Kampfverhalten.
Hochkarätige Torchancen blieben im ersten Abschnitt aber auf beiden Seiten eher
die Seltenheit. Die Huskies-Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als
die Scheibe vollkommen frei vor dem Tor der Gäste liegen blieb und nicht über
die Linie rutschen wollte. Auch McNeils Zuspiel auf Pellegrims in Unterzahl sah
gut aus, brachte den Huskies aber keinen Torerfolg. Es bedurfte einer doppelten
Überzahlmöglichkeit, bis McNeil in der 19. Minute schließlich die 1:0-Führung
für die Nordhessen erziele konnte.
Doch die Gäste aus
Sachsen kamen hellwach aus der Pause und wollten sich nichts gefallen lassen.
Knapp eine Minute war im zweiten Abschnitt gespielt, da konnte Boris Rousson in
Unterzahl einen Schuss nicht festhalten und den Abpraller nutze Bonk zum
verdienten Ausgleich. Die Eispiraten kamen von nun an besser in Fahrt und
hatten gerade bei Überzahl einige gute Einschussmöglichkeiten, doch die Huskies
spielten cleverer und kämpferischer als noch am Samstag, warfen sich in die
Schüsse und spielten geduldig. Kassels Powerplay sah zwar besser aus, als das
der letzten Spiele – immerhin konnte man sich im Drittel des Gegners festsetzen
-, die Gäste standen aber wieder so gut, dass sich kaum gute
Einschussmöglichkeiten ergaben. In der 32. Minute scheiterte der auffällig
starke Sven Gerbig nach einem Alleingang an Martinovic; auf der anderen Seite
hielt Rousson in doppelter Unterzahl Schüsse von Becker und Gödtel.
Zu Beginn des letzten
Drittels gab es erst einmal eine Schrecksekunde für die Huskies: Stürmer Ryan
Kraft war auf dem Weg zum Tor mit einem Gegner zusammengestoßen und in die
Kabine gebracht worden, konnte aber später weiterspielen. Die Kasseler
erarbeiteten sich fortan mehr Chancen in der Offensive. Klinge und immer wieder
Bannister prüften Martinovic in Überzahl. Kassels Blueliner mit der Nummer 7
wurde dann in der 49. Minute auch für seinen Mut zum Schuss belohnt: Ganz
klassisch drosch Bannister die Scheibe von der blauen Linie an Martinovic
vorbei in die Maschen und brachte den Favoriten wieder in Führung. Die Freude
hielt aber nur kurz an. Keine zwei Minuten später gelang Josh Liebenow bei
doppelter Überzahl der Gäste der erneute Ausgleich. Die Kasseler aber wollten
den Sieg und Brad Burym machte nur weitere zwei Minuten später alles klar. Nach
schöner Kombination über Boisvert und Bannister überwand der Verteidiger
Martinovic zum 3:2. Zwar hatten die Eispiraten noch gute Chancen durch Dave
Bonk, 34 Sekunden vor Schluss setzte Thomas Pielmeier aber mit dem
Empty-Net-Tor zum 4:2 den Schlusspunkt.
Die Kassel Huskies
scheinen nach diesem Spiel endlich in den Play-Offs angekommen zu sein. Noch
ist nicht alles Gold, was glänzt, aber die Leistung und Kampfbereitschaft vom
Ostermontag lassen hoffen, dass es ein weiteres Debakel in dieser Serie nicht
geben wird. Weiter geht’s in der Serie am Mittwoch in Crimmitschau, auch dort
erwartet die Huskies wieder ein heißer Kampf, bevor beide Teams am Freitag
wieder in Kassel aufeinander treffen werden.
Stimmen zum Spiel:
Gunnar Leidborg, Trainer
ETC Crimmitschau :
“Das war wieder ein gutes
Play-Off-Spiel mit Kampf über das gesamte Eis. Es gab viele Unter- und
Überzahlsituationen - zu viele vielleicht. Die vielen Strafen nehmen das Tempo
aus dem Spiel. Es war wirklich knapp, aber ich habe mich über das 3:2 geärgert,
weil es so kurz nach dem Ausgleich gefallen ist und meine Jungs zu passiv
waren. Ein Team wie Kassel nutzt ein so passives Verhalten einfach sofort aus.
Dieses Tor hat uns das Spiel gekostet. Aber wir haben heute wieder gezeigt,
dass wir gerne noch ein paar Mal nach Kassel kommen würden. Wie gesagt: Wie
genießen im Moment jeden Tag. Für viele meiner Jungs ist es das erste Mal, dass
sie Play-Offs spielen; wir sind dankbar, dass wir nach Kassel kommen dürfen.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
“Ich bin heute sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben das ganze Jahr
darauf gewartet, aber jetzt spielen wir endlich Play-Off-Eishockey mit viel
Kampfgeist. Heute haben wir die Kleinigkeiten viel besser gemacht als in
Crimmitschau. Das Unterzahl- und Überzahlspiel war auch besser; unser
Unterzahlverhalten hat uns das Spiel gewonnen. Jetzt konzentrieren wir uns auf
Mittwoch. Es wird wieder ein harter Kampf und wir müssen alles geben. Es wäre
wichtig dann weniger Strafen zu kriegen, die Jungs sollen ihre Checks ja zu
Ende fahren, aber dieses Haken und Stockschlagen müssen wir einstellen.“
Leona Malorny