4:0 über Füchse: Cannibals im Powerplay top
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückMit nur fünf Verteidigern mussten die Landshut Cannibals das Spitzenspiel gegen den EV Duisburg in Angriff nehmen: Andi Geipel und Mats Lindmark mussten erneut verletzungsbedingt passen, Youngster Peter Baumgartner war mit dem DNL-Team unterwegs und Daniel Hilpert, am Freitag in Bad Tölz noch für die Niederbayern auf dem Eis, bekam von Ingolstadt für das Sonntagsspiel keine Freigabe. Negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Defense waren aber trotz der erhöhten Belastung nicht auszumachen. So könnte man denn auch nicht sagen, dass sie keine Chancen gehabt hätten, die Füchse - eine reelle Chance auf den Sieg hatten sie jedoch nicht. Zu stark war an diesem Abend nicht nur die Kannibalen-Abwehr um einen wiederum glänzend aufgelegten Goalie Nolan McDonald, der im zehnten Saisonspiel bereits seinen dritten Shut-out feiern konnte, sondern auch das zueletzt gescholtene Überzahlspiel: Alle vier Treffer gelangen den Kannibalen, als sie in numerischer Überlegenheit agierten. Es war schon eine Klasseleistung, die das Englbrecht-Team da gegen eine Duisburger Truppe, die sich zwar nicht mit letzter Konsequenz gegen die drohende Niederlage stemmte, aber dennoch zeigte, dass man nicht von ungefähr im Vorderfeld der Tabelle platziert ist, auf das glatte Parkett zauberte. Dies musste auch Gästetrainer Didi Hegen neidlos anerkennen: "Landshut hat bissiger und cleverer gespielt und deshalb verdient gewonnen."
Erstmals in dieser Saison waren mehr als 3000 Zuschauer im Stadion am Gutenbergweg. Und diese brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Zwar dauerte es einige Minuten, ehe die Akteure so richtig in die Gänge gekommen waren und auch die erste Powerplay-Gelegenheit der Dreihelmenstädter verstrich nach Distanzversuchen von Kamil Toupal und Aki Tuominen sowie zwei Möglichkeiten durch Doug Derraugh und Justin Plamondon ohne große "Aufreger", dann aber entwickelte sich ein Spiel, in dem vor allem die Cannibals die Glanzlichter setzten, aber auch die Gäste zu ihren Möglichkeiten kamen. So in der achten Minute, als sich Nolan McDonald schon kräftig strecken musste, um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren. Dennoch: Die Cannibals zeigten sich von der ersten ernsthaften Einschussmöglichkeit der Füchse unbeeindruckt und kamen ihrerseits gut 60 Sekunden später zum Führungstreffer. Über Markus Welz, Kamil Toupal und den Pfosten des Duisburger Heiligtums landete im Überzahlspiel die Scheibe bei Dominik Hammer, der aus kurzer Distanz nur mehr einzuschieben brauchte. Als wenig später Zdislaw Zareba auf dem Sünderbänklein schmorte, "kochte" Nolan McDonald EVD-Angreifer Shawn McNeil ab, machte sich mächtig breit und entschärfte den Versuch mit einem tollen Reflex. John Kachur traf, unbeaufsichtigt am langen Pfosten postiert, den Puck nicht. Auf der Gegenseite brachte Chris Bahen, der erneut eine glänzende Partie ablieferte, Matthias Wittmann aussichtsreich ins Spiel, der jedoch vergab.
Zu Beginn des Mittelabschnitts verbüßte Torsten Kienass noch eine Reststrafe aus dem ersten Drittel, da besorgte Aki Tuominen das 2:0. Mit einem Schlenzer der feineren Art in den rechten Winkel ließ der Finne Markus Janka keine Abwehrmöglichkeit. Alex Feistl scheiterte nach Tuominen-Pass ebenso wie kurz darauf Matthias Wittmann, ehe sich Nolan McDonald bei einigen Gegenstößen seinen Shut-out noch hart verdienen musste. Bahen und Tuominen fanden von der blauen Linie in Janka ihren Meister. Als jedoch John Kachur in der Endphase des Mitteldrittels auf der Strafbank saß, gelang Kamil Toupal 17 Sekunden vor der zweiten Sirene der 3:0-Führungstreffer. Das Spiel war damit gelaufen. Den Schlusspunkt setzte mit seinem zweiten Tagestreffer zum 4:0 in der 46. Spielminute Aki Tuominen.
Bernie Englbrecht, der vor allem für seine fünf verbliebenen Abwehrrecken lobende Worte fand, sprach später von einer schon "unheimlichen" Serie. Diese fortzusetzen werden seine Schützlinge nun am kommenden Freitag versuchen, wenn die Roten Teufel aus Bad Nauheim zu einem erneuten Spitzenspiel im Stadion am Gutenbergweg erwartet werden. (gl)