4:0 Führung reicht am Ende nur zu einem PunktRavensburg Towerstars

Die Cracks von Trainer Petri Kujala, die wie bereits berichtet ohne die verletzten Gawlik, Thiel und Cabana antreten mussten, hatten sich trotz der erforderlichen Umstellungen in den Sturm- und Verteidigungsreihen gut auf die beste Offensive und das effektivste Powerplay der Liga eingestellt. Die Gäste kamen hier nur schwer zum Zug. Auf der Gegenseite mussten die Ravensburger Cracks viel in die Defensive investieren, sodass nur wenig gefährliche Torgelegenheiten für sie heraussprangen. Dennoch erschallte in der 13.min der Torjubel durch die Eissporthalle. Tommi Hannus hatte einen liegengebliebenen Puck aus der zweiten Reihe knallhart in die Maschen gedroschen, 1:0.
Den zweiten Abschnitt begannen die Oberschwaben vor 2221 Zuschauern höchst vielversprechend. Adam Hall lenkte einen Pass von Brian Maloney unhaltbar zum 2:0 über die Linie, wieder waren die Towerstars also den entscheidenden Tick effektiver in der Verwertung ihrer Tormöglichkeiten. Das zweite Tor tat dem Selbstvertrauen der Kujala-Cracks sichtlich gut, denn sie machten jetzt mehr Druck, konnten sich danach aber zweimal bei Torhüter Christian Rohde bedanken, der gefährliche Konter entschärfte. Gerade als die Gäste aus Bremerhaven immer stärker wurden, setzte erneut Tommi Hannus mit einem Schuss aus der Drehung zur rechten Zeit den dritten Treffer.
Unter Druck gerieten die Hausherren aber in der Schlussphase des zweiten Abschnitts, also zunächst Tommi Hannus für zwei, dann Raphael Kapzan wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge gar 5 Minuten plus einer Spieldauerstrafe kassierte. Doch die Towerstars-Cracks rackerten redlich und überstanden die lange Phase der ins Schlussdrittel übernommenen Unterzahl schadlos. Als in der 44.min erneut Tommi Hannus „seinen Abend“ mit dem Hattrick zum 4:0 vermeintlich krönte, hatte wohl kaum jemand in der Eissporthalle mehr Zweifel am klaren Sieg der Towerstars über den Tabellendritten. Doch eine erneute Strafzeit gegen Sebastian Schwarz bescherte den Gästen nicht nur den 1:4 Anschlusstreffer in der 49.min, sondern auch deutlich Aufwind. Fast hätte Marko Friedrich mit einem Pfostenknaller kurz danach die richtige Antwort hierauf gehabt, doch es kam richtig dick für die Towerstars. Die taktische Disziplin litt gewaltig, alle Mannschaftteile wirkten völlig verunsichert und letztlich brauchten die Gäste nicht einmal den Torhüter vom Eis zu nehmen, um 57 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende der regulären Spielzeit den 4:4 Ausgleich zu markieren. Zuschauer, Funktionäre und nicht zuletzt die Spieler waren fassungslos.
Dass die Gäste von der Nordsee nach einer torlosen Verlängerung auch noch das Penaltyschießen für sich entscheiden, war symptomatisch für den letztlich tristen Abend, der bis zur 48.min nach Feierlaune aussah. Einziger Trost: Da die Konkurrenz patzte, bedeutete der eine errungene Punkt eine Tabellenverbesserung um zwei Plätze auf Rang 6. Am Sonntag sind die Towerstars zu Gast bei den Starbulls Rosenheim.