1:5 in Regensburg - Schwächste Saisonleistung der Tölzer Löwen

Sang und klanglos gingen die Tölzer Löwen bei den Eisbären aus Regensburg unter. 5:1 für die Gastgeber hieß es am Ende einer Partie, die rein gar nichts Positives für die Gelb-Schwarzen übrig hatte. Zu allem Überfluss verletzte sich Stammgoalie Patrick Couture im Schlussabschnitt an der Schulter und musste durch Brosi Fichtner ersetzt werden.
Von Beginn an waren die Hausherren die engagiertere Mannschaft, ohne erst einmal zu großartigen Tormöglichkeiten zu kommen. Entgegen kam den Regensburgern das alte Tölzer Leid. Die zahlreichen überflüssigen Strafzeiten. Curths Haken hatte noch keine Folgen, allerdings die zweite Strafe gegen Toni Demmel. Der Ex-Bietigheimer Markus Rohde konnte vor dem Gehäuse zur Führung abstauben. Als die Gäste nach zehn Minuten auch ein Powerplay zugesprochen bekamen, machte Josef Frank mit einem ebenso dummen wie überflüssigen Beinstellen selbiges wieder zu nichte. Wenig später übte sich auch Florian Zeller im Haken und durfte seinerseits auf der Sünderbank Platz nehmen. Marian Bazany schoss von der blauen Linie und im Fallen drückte der auf der Scheibe sitzende Patrick Couture das Spielgerät äußerst unglücklich selbst über die Linie. Einmal kamen die Mannen von Hans Rothkirch, die kurzfristig auf Derek Mayer verzichten mussten, gefährlich vor das Tor von Mark Cavallin. Rod Stevens hätte den Puck in dieser Szene versenken müssen, scheiterte jedoch am letztjährigen Löwen-Keeper. Die Strafe folgte auf dem Fuß. Regensburgs Topscorer Mark Woolf stellte mit einem Rückhandschlenzer auf 3:0. Dass an diesem Abend für die "Buam" nichts zu erben sein wird, war jedem der 2791 Zuschauern in der Donauarena jetzt klar, auch den gut 50 mitgereisten Anhängern aus dem Isarwinkel. Pomadig spielten ihre Lieblinge, ließen jeglichen Zug zum gegnerischen Tor vermissen.
Auch nach der Pause änderte sich an dem bisherigen Gesamteindruck nichts. Teilweise konnten sich die Hausherren sogar längere Zeit bei nominellem Gleichstand im Tölzer Verteidigungsdrittel festsetzen. Die Konsequenz daraus war der vierte Treffer, wieder durch Mark Woolf. Er konnte die Scheibe nahezu unbedrängt aus kurzer Distanz einschieben. Die Oberpfälzer versäumten es, aus ihrer Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen. Zum Ende des Drittels gab es dann nochmal Aufregung. Zuerst übten sich Josef Frank und Peter Kathan erneut im überflüssigen Strafzeiten sammeln. Die daraus resultierende knappe Minute in 3-5 Unterzahl konnten die Löwen jedoch überstehen. Wenig später rückte der Unparteiische Aumüller in den Blickpunkt. Eisbären-Kapitän Martin Ancicka hielt Florian Curth bei dessen Versuch alleine in das Angriffsdrittel zu fahren fest und das ungestüme Losreißen des Tölzer Stürmers wertete der Referee als Faustschlag was eine Spieldauerdisziplinarstafe nach sich zog. Diese Entscheidung war in etwa so daneben wie die Offensivbemühungen des ECT.
Die drei verbleibenden Minuten in Unterzahl zu Beginn des Schlussabschnitts blieben indes folgenlos. Sogar ein kleines Erfolgserlebnis gab es für den Anhang des Tabellenzwölften. Jeff Hoad konnte die Scheibe zwischen die Schoner von Mark Cavallin legen und vermieste diesem dadurch den Shut-Out. Zehn Minuten vor dem Ende wurde es für einen kurzen Moment totenstill in der Halle. Bei einem Klärungsversuch wurde ECT-Goalie Patrick Couture neben dem Tor umgefahren und blieb zappelnd vor Schmerzen auf dem Eis liegen. Als er wenig später selbst vom Eis fahren konnte, spendeten auch die fairen Eisbären Fans Applaus. Für Couture war die Partie allerdings beendet. Eine Schulterverletzung deren Schwere auf Anhieb nicht abzuschätzen war, wurde diagnostiziert. "Brosi" Fichtner musste die letzten Minuten den Kasten sauber halten. Von einer Ausnahme abgesehen tat er dies auch. Lediglich einen Überzahltreffer von John Spoltore hatte er noch hinzunehmen. Bei dessen Schuss war Fichtner allerdings die Sicht verdeckt.
Fazit: Die klar bessere Mannschaft von Erich Kühnhackel hätte um einiges deutlicher gewinnen können. Die Tölzer Löwen müssen versuchen am Freitag gegen Duisburg ihren Negativlauf zu stoppen. Allerdings mit der Prämisse, die unnötigen Strafen zu minimieren. Drei der fünf Gegentreffer fielen in numerischer Unterlegenheit. (orab)
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