1:0 gegen Bietigheim - Knapp, aber verdient
Höchstadt "Alligators" ohne Chance in BremerhavenEs ist schon erstaunlich, wie sich ein Team innerhalb von wenigen Tagen doch wandeln kann. Am letzten Wochenende kassierte der REV sage und schreibe 16 Gegentore in zwei Partien, an diesem Wochenende nur drei. Gegen den Tabellenzweiten, die Steelers aus Bietigheim-Bissigen gelang sogar ein Shutout. Beim spannenden 1:0 (0:0/1:0/0:0) jubelten am Ende 1832 Zuschauer am Kaisen-Platz.
Schon zu Beginn setzten die Hausherren ein Zeichen. Pyka(3.) und Sturm(4.) mussten auf die Strafbank. Doch die Pinguine zeigten, wozu sie fähig waren und was sie schon lange vermissen ließen. Die Steelers kamen zu drei mickrigen Chancen, Bremerhavens Defensive war nicht einzureißen. Offensiv aber dauerte es eine kleine Weile, bis der Motor der Nordlichter zu laufen begann.
Nach neun Minuten gab es eine Doppelchance für den REV. Musial und Falloon konnten sich an der Steelers-Defensive vorbeistehlen, doch Martin Morczinietz hielt routiniert. Der DEL-erfahrene Torwart sprang für seinen verletzten Kollegen Sinisa Martinovic ein. Für Morczinietz war es das erste Spiel seit langem an ehemaliger Wirkungsstätte.
Bietigheim hätte im ersten Drittel führen müssen. Sie hatten nicht viele Chancen, doch zwei hochkarätige vergaben Justin Kelly(12.) und Andrej Kaufmann(18.). Für beide war das leere Tor nicht groß genug. Steelers-Trainer Brittig kritisierte diese schlechte Chancenverwertung später in der Pressekonferenz.
Der REV drehte das Spiel nach der Pause komplett. Die Heimmannschaft war offensiv klar am Drücker, defensiv standen sie gut. Unglaublich schnell gingen die Spieler von Pinguin-Trainer Streu auf den puckführenden Spieler los. So kamen sie schnell in Puckbesitz und konnten Druck aufbauen.
Turbulent wurde es in der 28. Minute. Gregory Schmidt saß draußen, der REV war in Überzahl. Mit allen Mitteln versuchten die Pinguine das Tor zu treffen. In Unterzahl handelte sich Doug Andress eine Strafe ein, er hatte Sergej Janzen mit dem Schläger im Gesicht getroffen. Bei angezeigter Strafe trafen die Bremerhavener das Tor, doch Schiedsrichter Heffler gab es nicht. Morczinietz war an der Maske getroffen worden. Das nachfolgenden 5/3-Überzahlspiel vergab der REV, war jedoch ganz nah an der Führung.
Genau 14 Sekunden war Sören Sturm nach seiner abgesessenen Strafe auf dem Eis, als er den Siegtreffer erzielte. Auch dieses Tor war sehr umstritten. Der Puck und Torwart Morcinietz landeten zunächst im Tor, dann flog das Tor auch noch aus der Verankerung. Heffler gab trotz Proteste das Tor. Die Führung war absolut verdient bis hier hin, denn offensiv wie defensiv arbeiteten die Fischtown Pinguins besser als der Gegner.
Doch kampflos wollten die Steelers nicht aufgeben. Greg Schmidt(48.) und Kasper Degn(50.) hatten gute Einschussmöglichkeiten, die Pinguin-Goalie Michaud jedoch zu vereiteln wusste. Bietigheim überstand eine Unterzahlsituation ehe sie selbst einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Zwei Minuten vor dem Ende musste REV-Stürmer Forster auf die Bank. Heffler sah in dieser Situation ganz schwach aus. Beinahe hätte diese Entscheidung auch noch das Ergebnis verändert. Mit sechs Mann auf dem Eis bauten die Gäste immensen Druck auf. Nur dadurch, dass Stephane Robitaille nur die Latte und nicht das Tor traf, blieb Alfie Michaud heute ungeschlagen.
Trainer Craig Streu, der nach den Niederlagen am vergangenen Wochenende in der Kritik stand, fand an diesem Abend nur ein Wort zum Spiel: „Team“. Während Christian Brittig die Schuld beim 1:0 bei Schiedsrichter Heffler suchte(„Ich dachte eher, er würde zwei Minuten gegen den Gegner geben“) gab Craig Streu die passenden Antwort: „Heute hat das bessere Team gewonnen“.